Elementare Fragen? Jaja, bestimmt!

Es muss doch an den Stimmen in meinem Kopf liegen. Die sind verantwortlich. Warum sonst sollte ich mich fragen, ob ein Mann ab gewissem Alter zwangsweise Prostataierter wird? Eben. Oder, und das kam heute morgen quer zwischen meinen Ohren rausgeschossen: Wenn ich Single bin, was ist dann meine B-Seite? Und kaum stell ich so eine Frage, bekomme ich auch schon eine Antwort fast schon poetischer Art. Die B-Seite ist das, was gespielt werden, wenn es jemand schafft, nahe genug ranzukommen, um die Scheibe zu drehen, jemand der uns nicht nur an die Wäsche sondern auch noch an den Plattenspieler geht. Oder so. Ich versuche das nur sinngemäss wiederzugeben. Und je nachdem laufen dann eben Songs, die man so nicht kennt oder lange vergessen hat oder einfach neu sind. Oder so. Das hat schon so viel Tiefe, dass ich mich gar nicht getraue, da draufzuhauen. Muss ich gestehen. Aber dafür gibt es ja noch andere Gelegenheiten, wie diese ultrarealistischen TV-Sendungen, die vorzugsweise am Samstagvorabend… Samstagnachnachmittag… oder in den Sonntagswiederholungen laufen. Heutiges Beispiel: Relic Hunter.

Ganz extrem hässlich finde ich ja diese Treter hier. Einfach so nebenbei eingeworfen. Also eigentlich sind die sogar richtig Kacke. So richtig zum in Hundehaufen treten um sie optisch zu verbessern. Grässlich. Mokassins sind ja schon übel in unseren Längen- und Breitengraden, beziehungsweise in unseren Kulturkreisen und -vierecken. Aber die hier? Slipper. SLIPPER. WÄÄÄHÄÄÄ. Slipper… Wie kann man nur. Shitter, das wär’s. Nur schon diese Tröddelchen. Aber eigentlich wollte ich ja was anderes sagen. Eben dieses archäologische Bückstück, die bei Waynes World noch richtig knackig war, aber danach wohl auch jede Rolle annehmen musste, die die Besetzungscouch so hergab.

Nochmal kurz zurück zu Schuhen, sorry. Vor vielen Jahren wurden Puppen mit so Schühchen ausgestattet, die ein bisschen uncool waren, aber in den Sechzigern war Coolness ja noch nicht richtig etabliert. Ausser Marlon Brando im weissen Shirt auf Bike und Harley (übrigens, ihr Businessklone, im Anzug auf einer Harley fahren macht euch zu (Wer errät es?) prädestiniert, auch Slipper zu tragen). Oder James Dean, zumindest bevor er sich um einen Baum drapiert hat. Unsere Leiterin Schulung trägt auch solche Püppi-Sneakers, allerdings wie die hier mit Absatz und nennt die Sitzschuhe. Weil man damit nicht gehen kann. Oder sich nicht auf die Strasse traut. Also zurück zu Puppen. Rettich Hunter.

Die Sonntagsfolge. Also die vom Letzten. In einem alten Schloss traben die durch Keller, hunderte Archäologen haben sich dort schon aufgehalten, aber hui, keinem ist dieser Moosbewuchs in Rechteckform an der Wand aufgefallen. Das könnte doch tatsächlich eine Tür sein! Muss es ja, sonst wären dekadenlange Untersuchungen nicht ganz spontan von einer heissen Kampfsport-Schatzjagd-Professoren-Tussi zu lösen. Also greift man beherzt an irgendeinen Stein und drückt, weil für Öffnungsmechanismen gibt es ja nur diese eine Möglichkeit in alten Gemäuern. Der Stein mit dem Schild „Hier Geheimtür“. Plopp, wie aus dem Vorbild Indiana Jones bekannt, schnellt ein Pfeil hervor und tötet fast den Sidneyschen Begleiter. Man bemerke den geografischen Vornamen, allerdings von einem anderen Kontinent, damit es nicht ganz so geklaut aussieht. Funktioniert locker bei den Amis, die haben ja noch nicht mal im eigenen Land eine Ahnung, wo was liegt. Nein Jungs, Irak liegt nicht im Mittelwesten. Dann kommt diese zweite Tür und sie sagt: „Hoffentlich ist die nicht auch wieder mit Pfeilen geladen“. Stösst die Pforte auf und latscht durch. Indy hätte sich wenigstens gebückt. Aber das Thema bücken war wohl schon. Da die Chance danach dramatisch sank, dass noch jemand auf althergebrachte Weise durchbohrt würde, schliesslich war das drehbuchtechnisch abgehakt, hab ich umgeschaltet. Oder ab. Um mich wichtigeren Fragen zu widmen. Siehe oben.

Aktuell im Ohr: Depeche Mode – Nothing

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