Live Sex

Zugegeben, der Titel ist leicht plakativ. Aber wahrlich begründet, denn einmal mehr schreite ich zu einem meiner beliebten (bei euch) Livetest in Sachen Lebensmittel. Mir fiel ein neuer Energydrink in die Finger mit dem ansprechenden Namen „Tantra“, dezent orientalische Schrift und dem Untertitel „Exotic Drink“. Könnte bensogut auch „Erotic Drink“ gelesen werden, das x/r ist ein wenig schnörkelig. Nun ist mir die Absicht des Getränks noch nicht ganz klar. Macht es mich wach oder geil? Oder so geil, dass ich einfach nicht einschlafen kann? Wir werden es erfahren. Stammen tut’s wie weiland schon Red Bull aus Österreich, obwohl das Original ja von einem Indiostamm geklaut wurde (hab ich gelesen), doch für Schweizerische Verhältnisse wohl leicht entschärft, da ab einer massiven Koffeinkonzentration nichts mehr ist mit Partygetränk, dann ist es ein Medikament. Naja. Schweizer. Die Inhaltsstoffe werden neben den gängigen vorgeschriebenen Sprachen auch noch in… hmmm… Sanskrit oder so angegeben. Ach nein, halt, arabsich steht da. Und russisch. Weltweite Vermarktung also sichergestellt.

Die Dose in Rot, gelbe Flammen (macht heiss) und der Verweis, dass sich darin Ginseng und Schizandra aufhalten. Wüsste ich nicht, dass das Pflanzen sind, hätt ich angenommen, es sei ein sich begattendes Pärchen. Päärchen. Zwei Ficker. Und pringlesgleich poppe ich die Dose und gönne mir eine Nase. Es riecht wie… Red Bull. Nur sanfter. Sprich: die Gummibärenfaust schlägt nicht direkt an die Nasenhärchen. Und es schwingt noch ein Hauch von Nichtweiss mit. Bleibt wohl nur noch der Geschmacksknospenversuchund aaaaah, welch Überraschung, es schmeckt wie… Ihr wisst schon. Aber: siehe oben. Fruchtig. Angenehm. Ich würde sogar fast sagen: lecker. Nebenbei tippe ich bei Wikipedia Schizandra ein und oha, das ist eine fleischfressende Pflanze. Im Zusammenhang würde ich jetzt fast sagen, dann muss das ein Frauengetränk sein, aber ich lass das besser. Nachgeschmack ist energydrinkkonform, aber doch…. ganz in Ordnung. Ich lasse das jetzt wirken und berichte später über Folgewirkungen. Ich darf gespannt sein.

Nun gut. Ich war weder länger wach oder wacher wach, noch war ich spitz. Nicht spitzer als sonst auch. Vielleicht liegt das aber auch am hohen Basispegel, dass kein Unterschied festzustellen war. Ausser Kopfschmerzen und zwei Stunden zu früh aufwachen am Morgen ist gar nichts geschehen. Oder nichts, woran ich mich erinnern könnte. Wurde nicht von fleischfressenden Pflanzen oder Frauen verfolgt im Traum und habe meines Wissens auch keine Möbelstücke genagelt während eines nächtlichen Schlafwandelausflugs. Gesamthaft gesehen also enttäuschend. Ausser man mischt es entgegen der aufgedruckten Empfehlung mit Vodka. Da wüsste ich danach mindestens, wo das Kopfweh herstammt.

Aktuell im Ohr: Covenant – The Men

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