Es gibt da so DIESE Tage…

Damit sind nicht die monatlich wiederkehrenden Tage gemeint. Es sind eher diese sporadisch auftretenden, von Beginn weg darauf hinweisenden Tage, dass das Verlassen des Bettes ein Fehler gewesen ist. Das Ausrutschen in der Dusche könnte bereits ein Ansatz sein. Die restlichen vier Zentimeter Zahnseide ein Anhaltspunkt. Selbst krampfhaftes Quetschen ringt der Zahnpastatube eine Maximalmenge ab, die für die Schneidezähne des gemeinen Hamsters knapp ausreichte, aber eben nur für den. Die Kleenexbox zeigt nicht nur kein herausgezupftes Blatt sondern nur noch Leere. Wenigstens ist das Rasiergel noch voll, entleert dafür keine haselnussgrosse Menge auf die Handfläche sondern liegt von der Kubikmenge dichter an der Orange. Ich weiss auch nicht. Es hätte mir eventuell etwas sagen wollen. Aber dadurch, dass ich mir beim Rasieren nicht die Fresse zersäbelt habe, gab ich dem Tag noch eine Chance. Sieht bisher nicht übel aus. Ausser vielleicht die Stimmen in meinem Kopf. Die sind sonst nicht da.

Da fragt mich eine davon, was Frauen an diesen geschniegelten Anzugfritzen finden. Wollen, die wirklich jemanden, der morgens erst seinen Frisurenkamm aufbürstet und am Frühstückstisch den Börsenteil zu sich nimmt? Wäre es da nicht angebrachter, sie zu bürsten und auf dem Frühstückstisch herzunehmen? Marmeladenbrötchen an der Arschbacke sind bestimmt lustiger als Druckerschwärze an den Fingern. Apropos Finger: Wenn Frauen sich im Bus oder Tram an den Stangen festhalten, ist das ein Hinweis darauf, wie sie auch andere… ähm… Gestänge festhalten? Falls ja, dann nähme ich die von gestern und würde vor der Vorgestrigen weit weg flüchten. Auch wegen ihres penetranten Gelächters, das sich wie ein Schlagbohrer durch den Gehörgang frisst. Aber sie hatte schon vorher verloren, als ihre Freundin vorbeikam, die sich quiekend um den Hals gefallen sind und sie ihre Nase gekräuselt und die Schneidezähne vorgeschoben hat wie ein Tussimeerschweinchen auf Speed.

Ziehe ich sowas an? Alleine die Tatsache, dass das einzige, was mir in letzter zeit zwischen die Beine ist, ein riesengrosser Hund war, gibt mir zu denken. Liegt es an meiner Umgebung? Beeinflussen meine bekloppten Kollegen mich in einer erschreckenden Art und Weise? Wenn es von einem Platz weiter schnieft und hustet und ich bemerke, es wäre an der Zeit, dagegen etwas zu unternehmen, da erwarte ich nicht, dass kommt: „Hab ein Medikament genommen. Gegen Schmerzen im Bein“. Öh. „Gegen gynäkologische Schmerzen hilft es auch“. Das hilft extrem, wenn man ein Mann ist. „Aber irgendwo stand auch gegen Schmerzen im Brustraum und so“. Durchaus möglich, aber vielleicht ging es um WEIBLICHE Brusträume. Man sollte grundsätzlich nicht die Pillen seiner Freundin fressen. Die eben genannten sind wahrscheinliche gegen Effekte DIESER Tage. Nur eben nicht gegen jene, die ich meine.

Aktuell im Ohr: Mike & the Mechanics – All I Need Is A Miracle

One Comment on “Es gibt da so DIESE Tage…

  1. Hey,
    also da ich auf deiner Seite schon seit einiger Zeit ab und an mitlese, wollt ich dir mal sagen, dass du einen absolut genialen Schreibstil hast. Kompliment und weiter so, damit unsereins weiterhin was zu lesen hat… :)

    Liebe Grüße,
    die Gilwen