Meine Fresse, Erotikmesse

Ich gehe für meine Leser gerne dort hin, wo es weh tun müsste. So auch dieses Wochenende, als in Zürich die Extasia04 stattfand, eine die grösste Messe für Erotik in der Schweiz.
Früchtchen sind gesund und lecker Drei Tage lang wurde in einer Eventhalle dem hüllenlosen Treiben gehuldigt, das niemand guckt, kauft oder überhaupt davon gehört hat. In weiser Voraussicht habe ich den Samstagnachmittag als Besuchszeitpunkt gewählt, denn da rechnete ich mit den wenigsten Besuchern und demzufolge den kleinsten Chancen, etwelchen Nachbarn oder Arbeitskollegen zu begegnen. Wenig Besucher war leider nicht, schon am hellheiteren Nachmittag war es so voll wie Dolly Busters Bluse. Trotz des gepfefferten Eintrittspreises von 45 Franken. Willkommen in Dekadenzia.

Also an den Freigeifernden vorbei (das sind die, welche draussen an der Scheibe leckten an der einen Stelle wo man zu einem kleinen Showbühnchen sehen konnte), abzocken lassen und die ersten drei Plastiktüten mit Kontaktmagazinen in die Hand gedrückt bekommen. Kaum drin und schon die Hände voll, wie sollte ich den da die Kamera noch festhalten? Eigentlich egal, denn jedesmal WENN eine mehr oder weniger bekleidete Frau durch die Menge stolzierte, war sie sofort von Dutzenden Fotografenständern umgeben und ich meine jetzt NICHT Stative. Bei diesem Anlass wurden unzählige Showgirls vorgekarrt, damit sich nicht alles nur auf die Pop-Stars konzentrierte. Wie zum Beispiel das Früchtchen auf dem Bild hier. Ein Airbrusher – ein Luftbürster also, sprich ein Farbonanierer – sprühte im Akkord die Äpfel megavieler Damen zu Kirschen um, weil halt eines der Magazine Cherry heisst. Originelle Idee. Ich hätte gern auch die Arschbacke mit dem Schriftzug präsentiert, allerdings hüpfte mir da dauernd ein fetter kleiner Mann vor die Linse.

Der hatte dann auch noch die Frechheit und wollte sich von mir seine neue Digicam erklären lassen. Keine Chance. Der meckerte dann auch noch die ganze Zeit, wie langsam seine Cam sei. „Eh weisst du, voll langsam Kamera! Hab ich da gehabt Schnitte vor mich, hat gemacht Beine breit und ich kniips und Kamera macht nischt. Dann dreht um und Kamera macht kniips! Voll Scheisse, sehe gar nix!“ So ein Pech. Aber die Besucher (18000 an den drei Tagen) waren bunt gemischt, zwar überwiegend männlich, aber doch entfernt vom klischeehaften Notgeilen. Viele Junge (die wahrscheinlich endlich mal eine Frau aus der Nähe und nicht bloss im Internet sehen wollten und überraschend viele Frauen. Die waren weniger bei den Gazongilliarden Filmen zu finden als bei den „Tooooyyys“. Die meisten suchten da wohl nach einem handyfreien Vibrationsalarm. Gab es, in allen Farben, Formen und Grössen. Sogar als Teddybär verkleidet.

Zur musikalischen Auflockerung hat man eine Band namens Erocktica eingeflogen, die wohl eher weniger durch musische Leistungen, denn durch frei schwingenden Ausdruckstanz den Bühnengraben zum pulsieren brachten. Hab ich leider verpasst, denn die ganze testosterongeschwängerte Luft war irgendwann auch mal zu viel. Die „Polizistin“ wollte mich nicht verhaften und der aus dem Publikum auf die Bühne geholte Strip-Show-Unterstützer versuchte sich dauernd wieder anzuziehen wenn die Stripperin wieder von ihm abliess und da entschloss ich mich dann zu gehen. Seit diesem Tag hat auch der Begriff „After Show Party“ (die im Anschluss stattfand) eine GANZ neue Perspektive bekommen.

Wenn aber schon dekadent, dann auch zum Abschluss und nach Monaten habe ich mir bei Sprüngli die Collection Truffes Grand Cru gegönnt. Sechzehn Pralinen für 26 Franken, je vier aus vier ganz extraordinairen Kakaoanbauregionen, ausgestattet mit Booklet, in dme Herkunft, Geschmacksnuancen und geschmackliche Abgangstöne erläutert werden. Zuerst dachte ich ja, der Preis werde abgeleitet davon, dass die Dinger nicht mit Kakao sondern mit dunkelbraun gefärbtem Koks bestäubt wurden. Ist nicht so. Schmecken edelst lecker, muss ich sagen. Nur das braune Zeugs geht so schwer wieder von der Nase weg.

Aktuell im Ohr: Rosenstolz – Die Liebe ist tot

Wissen, das keiner haben will

Schön, diese Werbekampagne, die zur Zeit läuft. Könnte von der US Army sein. „DON’T THINK. SHOOT.“ Ach nein, blöd, ist ja von SONY. Werbung für Digitalkameras. Clever? I don’t think so. Genauso unclever wie das ad absurdum führen von eigentlich guten Erfindungen. Ich würde fast wetten, dass Alexander Bell verheiratet war. Seine Frau hatte sicher die Eigenheit, aus dem Küchenfenster zu brüllen, um sich mit der Nachbarin zu verständigen. Deshalb erfand er das Telefon. Leider muss es genetisch verankert sein, das Brüllen. Denn noch heute schreien Leute, die ein Telefon benutzen, als ob sie Distanz nach wie vor untechnisch zu überbrücken wäre. „WAAAHWAAAHWAAAH!“ – „Mit wem redest du denn?““ – „Mit meiner Freundin in England.“ – „Warum benutzt du dann nicht das Telefon?“ – „Tu ich doch.“ – „Oh.“

Früher brüllte Mama ja auch noch aus dem Fenster, wenn die Kinder zum Essen kommen sollten. Heute hat sie SMS-Verteilerlisten. Oder schickt gleich eine MMS mit dem Bildchen, was auf den Tisch kommt. Hat eigentlich schon jeder ein Handy? Ausgenommen jetzt die notorischen Verweigerer, also kein Handyvertrag bei Veganern. Zumindest im morgendlichen öffentlichen Verkehr oder bei Sitzungen kann man anhand dauernden Geklingels oder Gesummes davon ausgehen, dass die Verbreitung von Bimmelpimmeln bei annähernd hundert Prozent ist. Oder es sind vermehrt Vibratoren im Umlauf.

Klarer Nachteil, wenn man das obige in Kombination bringt: Handybrüller. Das Thema kam ja früher schon mal, aber was mir eigentlich auf dem Herzen brennt, beziehungsweise ins Hirn gebrannt ist, das ist die Tatsache von unauslöschlichen Informationen. Jegliche Information auf jeglichem Datenträger ist auf die eine oder andere Art wieder löschbar. Nur dieser Datenmüll, der sich widerwärtigst in unserem Gehirn absetzt, DAS BLEIBT! Eingebrannt im Gedächtnis wie früher die Buchstaben auf den alten Bildschirmen. Warum hat mein Kopfinneres keinen Bildschirmschoner? Habe ich schon mal nach einem Realitäts-Neustart verlangt? Falls nicht, warum dann nicht jetzt?

Man bekommt einfach zu viel mit. Die Tatsache, dass ich weiss, welcher Mann Stringtangas trägt, trägt wiederum nicht zu einem besseren Einschlafen bei. Die Tatsache, dass zwei Frauen sich am Abend auf dem Bett getummelt haben, lässt grade bei Männern die Phantasie Purzelbäume schlagen, aber der Zusatz, dass man sich dann die Pickel auf dem Hintern gegenseitig ausgedrückt hat, kontaminiert meinen Geist für Jahrzehnte. Ich will nicht wissen, wer beim Scheissen die Klotür offenlässt, nein, will ich nicht. Zu wissen, wer sich abends erst einen Gummianzug überzieht, bevor er im Bett Kapriolen macht, verbessert nicht zwingend die Situation im zwischenmenschlichen Bereich. Und mit Gummianzug meine ich NICHT das kleine Hütchen über EINEM Körperteil. Man muss das als Gesamtkunstwerk sehen. Ich habe jetzt wieder angefangen, im Zug lauter Musik zu hören. Wenn es dann aus dem Kopfhörer mzzt und zssst, dann fällt mein vibrierender Hosentaschenunterhalter auch gleich viel weniger auf.

Aktuell im Ohr: Belinda Carlisle – Circle In The Sand

Querbeet

Genetische Unterschiede zwischen Mann und Frau, die seit Jahrtausenden einprogrammiert sind, die wurden inzwischen ja mehrfach bewiesen. Aber auch innerhalb dieser beiden Gattungsklassen gibt es Unterschiede, nämlich die Bekloppten und die mehr oder weniger anderen. Ich nehme mich da nicht aus, ich surfe auch zu wetter.com und klicke auf den Knopf „Wunschwetter“ mit einem Blick aus dem Fenster. Und wundere mich, dass es nicht geht. Petrus sei dank, denn seit der olle Weathermaker die Website online gestellt hat, klicken sich Tausende jeden Tag dort ein und versuchen ihn zu einem Wechsel zu nötigen. Klappt aber nicht. Ausser in Schottland, das muss so eine Art Trainingscamp für Wetterwechsel sein. Alle Viertelstunde ist genug, sonst würde Petrus beim Hebelchen switchen in Minuten durchknallen.

Dafür gibt es aber schon Talkshows. Oder in konzentrierter Form TalkTalkTalk mit KrausKrausKraus am Samstagabend. Einmal mitverfolgen und man hat den gesammelten Irrsinn einer Woche (und einer Nation) mit dem Presslufthammer in die Hirnrinde gemeisselt bekommen. Echt. Da gibt es Menschen, die sind so dermassen bescheuert, wenn die mal den Löffel abgeben, bekommen ihre Angehörigen keine Erbschaft sondern Flaschenpfand. Dann sind da noch die Hässlichen, für die es Flughafen jetzt extra Beautyfree-Läden gibt. Oder Promis. Ganz übel. Im Mediamarkt in meiner Nähe ist bizarrerweise das Hörbuch von Bohlen in der Kategorie „Fantasy“ eingeordnet. Kommt der Sache noch am Nächsten, da es leider kein Fach „Scheisse“ gibt. Nachdem ich festgestellt habe, dass es das Hörbuch auch über Filesharing gibt, ist es kein Wunder, dass diese Dienste wegsterben wie nichts. Früher hat man auch die Ratten als Verbreiter der Pest versucht auszurotten. Ist fast das Gleiche.

Bachelorette. Hab ich mich bisher noch vor gedrückt. Der Bachelor war ja schon eine Grenzerfahrung, aber da gab es wenigstens einen Pulk Mädels. Diesmal gibt es nur eine und eine Horde publicitygeiler Hormongeschwängerte die um sie rumtänzeln. Und danach? Wenigstens hat sich die „Gewinnerin“ der ersten Staffel, nachdem sie sich Hochgeschleimt hat, sofort von ihrem „Ich find den soooo toll-Mann“ (wenn die Kamera drauf hielt) verabschiedete und sich für ein Magazin ziemlich nackig gemacht hatte. Hoffentlich macht das bei den Männern keiner. Aber das sind Unterschiede von Mann und Frau.

Apropos Unterschiede und Genetik und so. Es heisst, Männer brauchen/wollen grosse helle Räume, Stein, Metall. Frauen haben lieber kleine Räume, eher dunkel und möglichst viel Holz. Dann verstehe ich aber nicht, warum die weibliche Lebenserwartung höher ist, schliesslich wäre besagtes Wohnziel sonst viel schneller erreicht. Apropos Begräbnisse, ab wann gibt es personifizierte Endlagerungen? Vegetarier zum Beispiel, die könnte man häckseln, kompostieren und als Dünger für Nahrung glücklicher Kühe verwenden. Raucher werden passend eingeäschert und in einem zierenden Aschenbecher statt Urne in der Krebsklinik aufs Regal gestellt. Oder im Strassenbau als Teer eingesetzt. 0190-Mitarbeiterinnen bekommen einen Anrufbeantworter mit in die Grube mit dem Text „Willst auch DU immer hart sein?“. Die Einzigen, die vielleicht nicht mitspielen wollen sind Castingshow-Teilnehmer und Innen. Denn käumstens auf deren Wunschliste steht, dass sie vom Sensenmann gesagt bekommen: „Gratuliere! Du bist eine Runde weiter!“

Aktuell im Ohr: Silbermond – Symphonie

Servicesklave

Ab wann werden T-Shirt-Aufdrucke erfunden, die sich bewegen? Sobald es das gibt, müsste für die Helpdesk-Mitarbeiter dieser Welt ein Shirt mit diesem Aufdruck als Arbeitsuniform festgelegt werden.

Puderzuckerindenarschbläser eignet sich auch perfekt als neue Jobbeschreibung.

Aktuell im Ohr: Annie Lennox – No More I Love You

keksi schreibt Mails an Firmen, Ausgabe Nr. irgendwas

Nach einigen fruchtlosen Versuchen, von Firmen Antworten auf Mails zu bekommen, kam ich schon auf bettelhinwerferische Gedanken. Offenbar ist es neuerdings, wo sich das Medium Mail auch in Arschderweltingen durchgesetzt hat, ab sofort in der Kundenbetreuung zu ignorieren. Warum also noch den Aufwand? Dann wurde ich der aktuellen Kampagne der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) ansichtig und dachte mir: „Einen noch!“

Anfangs Jahr konnte man aus sechs skizzierten Vorschlägen abstimmen, welche drei denn wirklich umgesetzt würden und das war die, welche ich haben wollte. Und sie kam. Also gab es für mich nur noch eines: Mail schreiben.


Ihre aktuelle Werbekampagne

Liebe VBZ

SO geht es ja nicht. SOOO nicht. Seit Jahren bin ich regelmässiger Benutzer jeglichen öffentlichen Verkehrs und setze mich täglich in ich-bin-auch-ein-TramBusSchiffZug (okay, Schiff weniger). Bisher war ich auch damit ganz zufrieden.

Nun haben Sie aber diese Werbung und solche Frauen habe ich im Tram bisher nicht getroffen. Was dann also heissen würde, diese „falschen Frauen“ trifft man nur, wenn man ein Auto hat und Strafzettel bekommt. Sprich, ich muss mir jetzt ein Auto kaufen und in Züri falsch parkieren. Das kann es ja nicht sein.

Überhaupt: Ich habe auch schon Strafzettelfachverteilerinnen gesehen, die sich aber meilenweit von denen in Ihrer Werbung unterschieden haben. Also ist das eine Irreführungstaktik? Ich kaufe mir ein Auto in der Hoffnung eine dieser Grazien kennen zu lernen. Dann steh ich Parkverbot, bekomme von einem knurrigen, morgenmuffligen Räf meine Busse ausgehändigt, befinde, DAS ist die FALSCHE FRAU und bin so stinkig, dass ich mir aus Protest sofort ein Jahres-Abo für alle möglichen Zonen kaufe.

Hm. Das würde dann ja heissen, dass Ihre Idee aufgeht. Blöd jetzt. Na gut, wenn Sie uns sowieso bekommen, würden Sie dann bitte bei der nächsten Kampagne von Anfang an die Räfs abbilden. Dann kann ich mir die Beschäftigung sparen und mach nicht erstmal den Führerschein.

Besten Dank und freundliche Grüsse und bittebitte hören Sie NIE auf, Werbung zu machen, wie Sie Werbung machen.

k.X.


AW: Ihre aktuelle Werbekampagne

Guten Tag Herr X

Vielen Dank für Ihr Mail zum Thema „falsche Frauen“.

Es freut uns, dass Sie mit dem Tram und Bus, manchmal auch mit dem Schiff unterwegs sind.

Aber bevor Sie all die Umstände auf sich nehmen und in der Stadt Zürich falsch parkieren, was sehr teuer sein kann, um eine dieser tollen Frauen zu finden, machen wir Ihnen folgenden Vorschlag: teilen Sie uns bitte mit, welche Grazie Ihnen am besten gefällt und wir werden gerne das entsprechende Plakat für Sie reservieren. Abholen können Sie die Traumfrau bei uns am ZVV-Contact Schalter an der Bullingerstrasse 89 (mit dem ÖV gut zu erreichen:). So haben Sie die Wunschdame ganz für sich alleine und erst noch zuhause. Beruhigt können Sie so weiterhin den ÖV nutzen mit dem wissen, die vermutlich schönste Politesse wartet geduldig zuhause.

Selbstverständlich geben wir Ihr Lob gerne an die entsprechende Abteilung weiter.

Mit freundlichen Grüssen
ZVV-Contact


AW: AW: Ihre aktuelle Werbekampagne

Hallo Frau ZVV

Vielen Dank für Ihre zügige (Halt, VBZ)… tramige (auch nicht)… bussige (erinnert mich an Parktickets)… rasche Antwort.

Es freut MICH, dass es noch Firmen gibt, die Kunden“beziehungen“ noch ernsthaft behandeln können.

Ihren Vorschlag begrüsse ich mit unverhohlener Begeisterung. Dürfte ich jetzt aber in aller Kühnheit darum bitten, mich NICHT für eine der 3 entscheiden zu müssen? Ich benachteilige so ungern jemanden und da ich eine sehr grosse Wohnung mein Eigen nenne, kann ich durch getrenntes Plakatieren auch allfällige Eifersüchteleien verhindern.
Plus: Egal in welchem Raum ich mich befinde, werde ich an das beruhigende Gefühl erinnert, mich nicht mit Berufskolleginnen herumschlagen zu müssen. Gerne würde ich auch einen Beitrag finanzieller Art leisten, sollten die Damen mit einer gewissen Grundgebühr zu Buche schlagen. Ist immerhin billiger, als alle drei zum Essen auszuführen (obwohl ich diese Strapaze durchaus auf mich nehmen würde). Mit dem ÖV natürlich.

Einen wunderschönen Nachmittag wünsche ich Ihnen

k.X.


Traumfrauen warten auf Umzug in eine grössere Wohnung! oder vom Büro in eine Wohnung!!

Guten Tag Herr X

vielen Dank für Ihre Antwort.

Schön, dass Ihnen unser Vorschlag gefällt. Natürlich können wir gut verstehen wie schwierig es sein kann, sich für die richtige Frau zu entscheiden. Desshalb legen wir für Sie sehr gerne je ein Exemplar der „Politessen“ auf die Seite. So pflegeleicht diese Frauen auch sein mögen, einen kleinen Nachteil haben Sie allerdings. Die (Alp-) Traumfrauen wünschen bei uns abgeholt zu werden ! Sie sehen, selbst Frauen auf dem Papier haben hohe Ansprüche und kommen nicht so einfach zu Jedermann nach hause….dafür sind sie kostengünstig (Gratis ). Wir versichern Ihnen, dass es bei getrennten Zimmern und gleichberechtigter Behandlung zu keinen Zwischenfällen kommen wird.

Die Damen warten bereits ungeduldig darauf, Sie kennenzulernen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch an der Bullingerstrasse 89 in Zürich.

Mit freundlichen Grüssen
ZVV-Contact


Da war ich also heute, habe meine drei Frauen abgeholt, habe mich mit der Mailbeantworterin ganz nett unterhalten und habe danach noch im Bilderladen Charme gebolzt. In einer Woche kann ich die drei Mädels (also jetzt die von den Plakaten) aufgezogen abholen. Bleibt das mit dem ausgezogen wieder an mir hängen.
Besten Dank an die VBZ. Wenn nur alle so wären. Nächste Woche veröffentliche ich die Firmen, die NICHT geantwortet haben.

Aktuell im Ohr: Marc et Claude – 5 a.m. Zocalo

Skandalnüdeli

In der Schweiz ist platzbedingt alles kleiner. Manche Skandale sind auch klein. Da der gemeine Schweizer allerdings spontan ein enormes Geltungsbedürfnis an den Tag legen kann oder einfach mit dabei sein will, da wird schon einmal einer Mücke eine Fahrradpumpe ins Hinterteil gesteckt um sie künstlich auf einen höheren Stand körperlicher Grösse zu bringen. Da wirkt dann auch das Saugrüsselchen elefantös. Wieder ist es soweit, an anderer Stelle der Welt spielen sich die wahren Dramen ab, andernorts sind wirkliche Probleme im Bush, doch bei uns, ja bei uns, da bastelt man Pseudoprominews, weil man halt grad keine Löcher mehr in Käse stanzen muss.

Skandal A: In einem früheren Eintrag wurde ja schon ausführlich Spotlight auf die Wahlen der Miss Schweiz gelegt. Vor nicht allzulanger Zeit fand die diesjährige Auswahl statt und was zuerst glatt über die Bühne ging, sorgte im Nachhinein für Aufruhr, weil beim SMS-Voting ähnlich geschlampt wurde wie bei den amerikanischen Wahlen. Also haben wir durchaus DOCH Weltniveau. Also gab es eine kleine Verschieberei von Sekundärtitelchen, die Nummer 1 blieb Nummer 1 und gut war’s. Vorerst. Denn jetzt kam heraus, dass sich die amtierende Miss vom griechischen Playboy einmal blüschenfrei büschenfrei ablichten liess. Das ist aber für eine Miss nicht erlaubt und deshalb liefen die Postillen und Loserinnen der Wahl heiss und schrien nach Abwahl. Mal abgesehen davon dass es dort ja auch nicht so viel zu sehen gab. Mengenmässig gesehen.

Skandal B: Am nächsten Concours Eurovision de la Schlechte Geschmack sollen Vanilla Ninja die Schweiz vertreten. Die sind aus Estland. Eine Girlgroup. Das geht doch nicht! Da müssen SCHWEIZER hin! Etwa wie der letzte Schleimer mit dem völlig beschissenen Song und der noch viel übleren Show! Der kriegt zwar wie seine Vorgänger auch 0 Punkte, ist aber wenigstens einer von uns! Ähm. Das letzte Mal als die Schweiz gewonnen hat, wurden wir durch Céline Dion vertreten und die ist nachweislich aus Kanada sieht zwar auch wie die Schweiz aus, einfach vielviel grösser). Jetzt werden Rufe laut, dass wir doch auch Schweizer Bands hätten. Aber die wollen da wohl nicht hin. Weil da gibt’s keine Rösti. Estnische Girls. Brutal. Aber trotz Ost-Import immer noch glamouriger als die Eingeborenen (von hier) mit leicht bauerntrampeligem Landeiercharme. Wenn die tatsächlich hinfahren und gewinnen, dann werden alle sie so lieb haben, wie sie umgekehrt die Miss Schweiz grad nicht so lieb haben.

Ich bin jetzt gespannt, wie das watergate, ähm, weiter geht. Wer gewinnt Ende Jahr beim Schweizer Illustrierte Jahresrückblick den Wettbewerb für übelste Vertretung der Schweiz im Ausland? Noch gibt es einige Wochen, in denen jemand eine Option C eröffnen kann. Es bleibt spannend. Auch, wer mich als erster als Nestbeschmutzer bezeichnet. Wer ohne Schuld ist, werfe die erste Ritter Sport.

Aktuell im Ohr: Lisa Stansfield – All Around The World

Gerüchtsverhandlung

Es ist ein Gerücht, dass Männer Oralsex toll finden, weil es ein super Gefühl sei, die geniessen einfach die paar Minuten Stille. Es ist auch ein Gerücht, dass der menschliche Körper ohne jegliches Zutun knackig und attraktiv bleibt, denn im Kampf „Bindegewebe vs. Schwerkraft“ gewinnt grundsätzlich Letztere. Es ist ebenfalls ein Gerücht, dass Männer beim Hinsetzen Blasenverschluss erleiden und deshalb im Stehen pinkeln MÜSSEN. Ein weiteres Gerücht ist, dass Nichtathletinnen beim Rennen gut aussehen können. Frauen rennen nicht. Schon gar nicht, mit einer obligaten Handtasche in der einen oder anderen Hand. Das Getripple sieht noch tuckiger aus, als es die übelste Drag-Queen jemals hinbekommen könnte.

Ebenfalls ein Gerücht ist, dass Bären Klopapier verwenden. So will es uns zumindest die Charmin-Werbung vormachen. Eines meiner Groupies war kürzlich in Alaskanada, hat ganz viele Bären gesehen, ist dabei NICHT von einem Baum gefallen (aber über alles andere breiten wir den Mantel der Verlogenheit) und konnte mir gleubwürdig versichern, dass KEIN EINZIGER Bär mit einer Rolle Charmin hinterm Baum hockte und blöd kicherte.

Ebenfalls in das Land der Sagen und Bärchenmärchen gehört, dass man aus Charmin eine Hängematte bauen kann, die einen ausgewachsenen Bären hält. Funktioniert nicht einmal mit einem ausgewachsenen Menschen, der ja in den meisten Fällen leichter ist. Die Firma Charmin reagiert auch wohlweislich nicht auf diesbezügliche Beschwerdemails. Ich hab’s versucht! Hat eigentlich schon jemand dieses Produkt ausprobiert? Ich gestehe: Ich nicht. Ich schrecke leicht zurück vor Klopapier Marke „Fluffy Superflausch“, wo man eine Rolle davon ebenso als Kuscheltier für Kleinkinder verkaufen könnte. Wie bekommt man diese dicken Dinger in die Ritze? Oder ist das ein Multipurposeprodukt? Als Klopapier oder Slipeinlage zu verwenden?

WC-Papier muss nicht zum Knuddeln sein, sondern zum Saubermachen. Die Gegenseite der Produktlinie ist ebenfalls nur zur Erweiterung des Repertoirs eines Sadomaso-Studios zulässig. Holzsplitter gehören nicht in rektale Sitzumgebungen. Auch Printprodukte sind nur sekundär geeignet, hier als Ersatz zu dienen, obwohl einige davon voll für den Arsch sind. nein, ganz normales Klopapier. Übrigens: Der Aufdruck „Recyclingpapier“ bedeutet, es wurde aus PAPIER rezykliert, aber nicht aus… Eben. Ihr wisst.

Und: Es ist ebenfalls ein Gerücht, dass Schreiberlinge Groupies haben. Alles andere zu behaupten, wäre (zur Abgrenzung vom restlichen Text) Augenwischerei.

Aktuell im Ohr: Madagascar – Art Of Trance

Briten sind auch nur teilweise steif

Woran ist zu denken, bevor man in den Urlaub fährt? Einiges. Zuerst einmal muss man buchen, aber da gehe ich davon aus, dass das getan wurde. Aber spulen wir vor zum Tag der Abreise. Bügeleisen ausstöpseln. Post umleiten. Fernseher ausstöpseln. Packen. Kühlschrank NICHT ausstöpseln. Blumen nochmal so richtig zuschütten. Alle Kerzen ausstö… pusten. Katze erschiessen, damit sie während den Ferien nicht verhungert. Türe abschliessen und zum Flughafen fahren. Bescheuerte Fragen verdrängen („Wann fährst du denn?“ – „Montag“ – „Dann bist du am Sonntag noch da?“). Im Bus Schüler ignorieren, die Deutschunterricht für Zeitverschwendung halten („In dem Schule haben wir nur Zeit verliert“). Abfliegen.

Ankommen und englische Hochzeiten besuchen. Eine durchaus interessante Erfahrung. Zur Abwechslung habe ich England nicht als Tourist sondern als Freund und Gast besucht (inzwischen mehrmals, was reitet mich bloss für ein Gespenst) und da sieht man auch hinter die Kulissen. Man bemerkt zum Beispiel, dass der gemeine Engländer genetisch mutiert sein muss, denn an jeglichem festiven Anlass scheint ein Glas Bier aus seiner Hand zu wachsen. Das geht da auch nicht mehr weg. Aber die brauchen das wohl, macht die ganzen hässlichen Frauen erträglicher. Ich bin ja sonst nicht so (doch, eigentlich schon), aber ich hab da drüben prozentual ähnlich viele Unhübsche gesehen wie hier unbreite Krankenschwesterhintern (ich lasse mich aber gern auch vom Gegenteil beziehungsweise Vorhandensein überzeugen). Alles aber nicht so schlimm, denn man bekommt sofort von einem oder mehreren auch ein oder mehrere Pint in die Hand oder Hände gedrückt. Sind aber alle gut drauf.

Auch eher selten ist, dass sich die Braut in der Küche der Schwiegereltern mal eben halb aus dem Brautkleid schält, einem das Hemd übern Kopf stülpt, um Tattoo-Vergleiche durchzuführen. Jeder normale Mensch, der in eben diesem Augenblick den Raum betreten hätte, wäre durchaus in der Lage gewesen, auf alberne Gedanken zu kommen. Da auf der Insel aber kein Einziger normal ist (drum leben die da), bestand diesbezüglich keine Gefahr. Aber sie war wohl einfach erleichtert, dass das Wichtigste vom Tag schon vorbei war: Die Zeremonie. Die war in kleinem Rahmen, Verwandte, Freunde und nach fünfzehn Minuten vorbei. Die Fotografiererei dauerte vierzig Minuten und hatte was von einem Feldherrenspiel, der seine Figürchen hin und her schiebt und immer wieder anders anordnet, bis man vor lauter Renner- und Grinserei kotzen könnte. Der bei der zweiten Hochzeit, bei der ich war, der war NOCH schlimmer. Das hat allerdings ein kanadischer Kumpel durch die übelsten Grimassen, die ich jemals gesehen habe leicht entschärft.

Langsam merke ich auch, dass die beiden Ereignisse etwas ineinandergeraten, was aber grundsätzlich schnurz ist, weil der grundsätzliche Ablauf grundsätzlich gleich ist. Zeremonie – Break – Party. Erlebt man dort die Senioren, die auf Wham (Wake me up before you go go) abtanzen, macht das deutlich, das BSE keinesfalls besiegt wurde. Dass an einem solchen Anlass in einer bestimmten Altersklasse (Teeny) nur ein hormonell gesteuerter Boy auf zwei erblühende Girls losgelassen wurde, zeugte ebenfalls von leicht daneben gegangener Planung. Was macht man in dem Alter um zu protzen? Man versucht die Mädels untern Tisch zu saufen. Nun ist ER allerdings Amerikaner (die mit dem Wasserbier) und SIE sind Engländerinnen. Und zwei. Nun ja, er hat den Kopf ungefähr zwei Stunden nicht meh aus der Kloschüssel bekommen.

Da war dann auch noch etwas, wo Leute getoastet wurden und beim Abschiedsknuddel sind sämtliche Knöpfe vom Brautkleid geknallt und ein Koch hat angeboten wegen meiner Allergie sogar seine Hände zu waschen und ich hätte beim unkeuschen Betrachten der Kellnerin gerne meine Hände in Unschuld gewaschen und die Fahrpläne da drüben sind auch sehr seltsam und schlechtes Wetter findet nur dann statt, wenn der dumme Tourist aus dem Haus tritt, sonst ist schön. Warum mir das jetzt alles so schleierhaft wird und was ich sagen wollte, entgleitet mir so langsam. Hm. Was macht denn das Bier in meiner Hand? Das geht da gar nicht weg, verdammt.

Aktuell im Ohr: Madonna – Paradise (Not For Me)

Durchgeklickt

Forscher und Erfinder haben lustige Einfälle, die unser Leben einfacher machen könnten. Einige machen ihren Weg in unseren Alltag, andere sind grundsätzlich nett, aber in der Realität leicht… Naja… Sagen wir mal, ich kann mich nicht direkt damit anfreunden. Der Sinn essbarer Unterwäsche hat sich mir bisher nicht erschlossen und wenn das mal so richtig eingeritzt war, dann reizt mich der Gedanke an sich schon nicht mehr. Das geschmacks- und optikerweiternde Hautpuder trifft es schon eher. Aber eigentlich geht es mir hier nicht um Miezen, sondern um Mäuse.

An einem Institut (mit grösster Sicherheit in den USA) wird an der Entwicklung einer Gesichtsmaus gearbeitet. Dabei soll das Gesicht als Computereingabegerät dienen. Zur Abwechslung aber nicht in der Form von gaefmkacqvka3489üucn|¢§|q4P9 wenn das Gesicht bei Übermüdung auf die Tastatur schlägt, sondern durch optische Vermessung. Beim Einschalten wird über eine Kamera das Gesicht eingelesen und danach dient die Nase als Mauszeiger und die beiden Augen als Maustasten, welche durch Blinzeln ausgelöst werden. Gesicht als Mäuschen, warum nicht, allerdings hilft es nicht, ein Rattengebiss zu haben.

Mimiklegastheniker haben ein leichtes Problem, da die wenigsten nur mit einem Auge blinzeln können. Diese Benachteiligten müssen sich dann eben einen Mac zulegen, die ja erfahrungsgemäss nur eine Maustaste besitzen (oder evolutionieren Äpfel neuerdings auch?). Beide Augen zukneifen und ab geht’s. Für das Gegenüber sieht das bestimmt witzig aus, wenn der Kopf vis-a-vis unkoordiniert durch die Gegend eiert. Aber aufgepasst, wenn man einen verschämten Blick nach rechts oben wirft, wenn die Azubiene vorbeischwebt und man ihr auch noch kurz zuzwinkert. Da kann dann schon mal die Projektarbeit von fünf Stunden ungespeichert den Bach runtergehen. Die Nasenvariante kann unter Umständen ersetzt werden, um den Nacken zu schonen, allerdings nur in Einzelbüros: durch die Zunge. Zu viele Männer würden sich ein paar aufs Maul einfangen, wenn sie in einem Grossraumbüro zwar eigentlich eine Exceltabelle fertig machen, die Kollegin gegenüber aber denkt, sie werden geil angezüngelt. Mousing, not mobbing.

Aktuell im Ohr: Sven Väth – L’Esperanza

Wein gehabt

Wenn ich jetzt mein kleines schwarzes Buch finden würde…

Aber abgesehen davon, ich bin wieder im Land, nachdem ich mich ein bisschen bei den Inselaffen aufgehalten habe und zum zweiten Male die Hochzeitsrituale derselbigen studiert habe. Be prepared for more…

Aktuell im Ohr: Apoptygma Berzerk – Kathy’s Song (Corsten Remix 12″)