Heute im Livetest: Burts hand fried potato chips, salt & black pepper. Die Tüte hat schon ein nettes Design, dunkles Blau, in der Mitte eine graue Box, in der mit demselben Blau die Bezeichnung drinsteht. Die anderen Chips der Firma werden mit anderen Farben dargestellt. Anscheinend werden diese Chips noch von Hand fritiert, der Name des Brutzlers und des Feldes, auf dem die Toffeln gewachsen sind, steht sogar auf der Packung. Putzig. Also auf die Tüte und riechen. Dezenter Geruch nach Salz und Pfeffer, wie es aussen drauf steht. Die Chips sehen schön unregelmässig aus, wie Chips aussehen müssen. Im Biss sind sie schön crunchig, schmecken nach Kartoffeln und der PfefferSalz-Geschmack kommt gut rüber. Da Chips ähnlich wie Drogen süchtig machen, kann man es natürlich nicht bei einem oder zweien belassen, es müssen mehr verwertet werden, die Packung auflassen würde sie auch schlecht werden lassen. So langsam misst das Halszäpfchen einen erkennbaren Schärfegrad, der mir am Anfang noch etwas abging. Aber jetzt geht’s ab im Abgang.
Auf der Zunge an sich ist einigermassen ruhig, aber im hinteren Gaumen- sowie im Lippenbereich tut sich was. Praktisch. Wenn man es ignorieren kann, dass einem vorne und hinten die Fress weggeätzt wird, kann man dazwischen weiter geniessen. So langa man am Kauen ist, merkt man auch gar nicht so richtig, was da abgeht, aber nach dem Schlucken, wenn es im Mund wieder ruhiger wird, da tanzt aber die Schote auf Lanzarote. Also schnell weiter essen, damit in der Mundhöhle Beschäftigung herrscht. Geschmacklich – wenn man Pfeffer mag – also durchaus zu empfehlen. Da ich vorsichtshalber nur eine kleine Tüte gekauft habe, die übrigens *HAAAAARRRRR* völlig ausreicht, dürfte jetzt dann die Phase eintreten *VERFLUCHT*, wo das Gekaue beendet und die Nachwirk… *HHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH* sicher eintreten werden. Ist das VERFICKT NOCHMAL SCHARF! Beim Trinken gurgeln hilft, weil sich das Zeug am Gaumensegel hinten festtackert. Holla. Also ich empfehl die weiter und versuch mal noch eine andere Sorte. *ZISSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSCCCCCCCCCCHHHHH*.
Im Player läuft eben ein Stück namens „Liebestöter“ und in dem Zusammenhang denke ich ans Fitnesscenter gestern zurück. Unisono beschweren sich doch Frauen, dass Männer hässliche Unterwäsche tragen, dass sich die meisten niemals von den unsäglichen Stücken loslösen konnten, die ihnen Mami früher gekauft hat. Das kann einerseits dieses Feingerippte in weiss sein, aber sehr beliebt auch nach wie vor die nicht gerippten in Babyblau. Die nach spätestens fünf Minuten tragen aussehen, als ob ein Elefant einen Haufen reingelegt hätte. Tatsächlich hat irgendwann ein Umdenken statt gefunden, allerdings vornehmlich bei Singles, die sich in der freien Wildbahn zeigen, weil es könnte ja sein, dass ihnen eine Frau bei nächstbester Gelegenheit die Kleider vom Leib reisst und dann… Liebestöter. Also ersetzen die einen die Grossmarkt-Fünferpack-Eierschaukler gegen a) einen String, b) mit Diddl bedruckten Boxershorts oder c) ansehnliche Wäsche. Wer aber nach wie vor in den alten Säcken rumläuft, das sind Ehemänner, die wiederum von ihren Frauen beeinkauft werden. Was mir dann nicht ganz einleuchtet, denn wenn doch Frauen unzufrieden sind mit der Verpackung des Mannes, warum kaufen sie dann selber dieselbe ein für ihre Angetrauten?
Weil Veränderung zwischen den Beinen böse ist (ausser eine). Warum etwas ändern, was seit Jahren funktioniert hat? Schliesslich fühlt sich der Schrumpel wohl dort und man soll ihn ja nicht verschrecken in seiner Höhle, sonst bekommt er noch Angst, wenn er denn mal raus soll, zum wöchentlichen Plichttermin nach dem Fussball. Da will er dann plötzlich doch nicht RAN! Vielleicht hat er wirklich Angst. Ich habe gestern gelesen, dass es nämlich eine in diesem Bereich eine ganz kuriose Phobie gibt (na gut, es gibt tausende, aber egal): Ithyphallophobie. Das ist die Angst, eine Erektion zu sehen, daran zu denken oder eine zu haben. Autsch. Also dass Jungs beim ersten Mal Engtanzen in der Schule daran spontan erkranken ist mir klar, aber so im späteren Leben könnte das durchaus hinderlich sein. Ich will jetzt mal nicht daran denken, was… AAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!!!! Scherz. Ich bin normal.
So normal es eben geht. Aber Selbsteinschätzung differiert durchaus von Fremdeinschätzung. Wenn in einem Singleportal jemand schreibt, sie sei eine ganz Verrückte, nach drei Mailwechseln aber zu mir sagt, also SO verrückt wie ich sei sie auch nicht, dann gibt mir das zu denken. Verrückt würde ich mich nicht nennen, nur eben nicht horizont-al eingeschränkt. Ich würde nicht behaupten, dass jemand mit mehr als zwei Interessen verrückt ist. Oder doch? Letzten Monat habe ich mich an einer Geburtstagsfeier mit einer Studentin unterhalten, die Meteorologie studiert. Als ich sie gefragt habe, wie sie denn darauf gekommen sei, antwortete sie, eigentlich hätte sie ja zuerst Modedesign studieren wollen. Klingt verrückt? Auf den ersten Blick vielleicht ja, aber wie immer habe ich dazu meine eigene Theorie. Frau steht im Minirock, den sie selber geschneidert hat an der Bushaltestelle. Entgegen dem Wetterbericht im Radio hagelt es Katzen und sie hat Gänsehaut mit Pöppeln in der Grösse von Golfbällen. Das wäre ihr nicht passiert, hätte sie die Zeichen am Himmel richtig gedeutet. Alles klar? Also möglicherweise gibt es auch einen Zusammenhang zwischen hässlicher Unterwäsche und… ähm… irgendwas. Aber die Theorie dazu steht noch aus. Huch! Nein! NICHT STEHEN! AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!!!!!
Menschen sind seltsame Tiere. Wir halten uns gerne für die Krönung der Schöpfung, im Vergleich mit Tieren kommen wir uns ganz grossartig vor. Wir denken und planen, wir haben moralisches Empfinden, können einen Wasserkocher bedienen und auf einer komplexen Ebene kommunizieren. Warum sind wir dann nicht zufrieden? Warum hetzen wir dem Glück hinterher, versuchen uns mental wie materiell zu bereichern, nur um festzustellen, dass wenn wir etwas haben, gleich noch mehr brauchen. In Bond-Filmen lachen wir über die Bösewichte mit ihren übersteigerten Egos und ihrer Gier und ihren Machtgelüsten. Wenn wir das Ganze um einen oder zwei Hollywoodquotienten reduzieren und redimensionieren, dann sind wir schon auch bei der Frage, warum der Bürokollege jetzt den besseren Bürostuhl hat. Von Termin zu Termin hetzen um einen besseren Job zu ergattern, bei dem wir genauso unzufrieden sind wie beim alten, aber dafür mehr Kohle bekommen, die wir für Sachen ausgeben, die wir gar nicht brauchen.
Einatmen. Durchatmen. Aufatmen. Ist denn wirklich alles so schlimm, wie wir es grade sehen? Oder machen wir es nur schlimmer, weil es so geil ist zu leiden? Einleuchten. Durchleuchten. Aufleuchten. Wenn wir uns zur Abwechslung damit beschäftigen, was in uns drin vorgeht, anstatt auf die anderen zu schielen UND dabei ehrlich sind und uns auch mal sagen können, was für komplette Idioten wir eigentlich sind, möglicherweise machen wir dann einen Schritt, der uns vom Menschen wieder zum Tier macht, nämlich dahin gehend, dass wir zufrieden sind wie es ist. Loslassen. Nichts erzwingen wollen. Nicht Gleichgültigkeit, sondern Gelassenheit, ein fliessen lassen, nicht dieses sture Durchs-Leben-rennen, sondern eher ein Mäandern. Auch zur Abwechslung in einen Fettnapf (oder ein Fettbassin in meinem Fall) hüpfen und es locker und sich selber nicht so ernst nehmen. Einige Leute müssen sogar einen sehr hohes Mass davon haben, über sich selber zu lachen.
Und es schien mir letzte Woche, dass all diejenigen, die einen an der Klatsche haben, am gleichen Tag wie ich im Zoo waren. Was bei mir dann die Frage aufwirft, wenn ICH ja auch dort bin… Egal. Es herrschte Kinderwahnsinn und der Intelligenzquotient der Menschlichen Besucher – ich nehme mich da jetzt aus (nicht von den Menschen, der Gruppe als solches) – lag weit unterhalb der Temperatur im Pinguingehege. Aber vielleicht war den Besuchern wie von mir empfohlen schon in völliger Gelassenheit diese Erkenntnis ins Gehirn geglitten, dass sie es doch dabei belassen sollten. Erstaunliche Szenen spielten sich ab und gerade im unmittelbaren Vergleich zwischen Menschen und Tieren, da tritt zutage, wo es bei einigen hapert. Ein Ozelot verzehrt ein Meerschweinchen und putzt sich dabei laufend Gesicht und Pfötchen während vor der Glasscheibe ein Dummelot einen Wrap verdrückt und es noch nicht mal bemerkt, dass sich die Cocktailsauce bis zwei Zentimeter vors Ohrläppchen erstreckt. Sich danach zwar die Mundwinkel abwischt, aber mit Verzierung durch die Gegend spaziert.
Ein weiteres Faszinosum sind Schimpansen, die ihre Getränke in Bechern serviert bekommen, diese entweder in der Hand tragen, oder aber den Becherrand zwischen die Zähne klemmen, durchs Gehege zu einem Sitzplatz turnen und dort trinken. Ohne einen Tropfen zu verschütten. Draussen vor der Tür steht ein Menschenmännchen und ist zu doof, ein Calippo-Eis aus der Tüte zu drücken. Aber da, ein Weibchen mit ihrer halbwüchsigen Tochter und die alte versucht der jungen etwas zu erklären, da muss ich doch mitlauschen. Doch ich höre nur, wie Mensch(?) dauernd wiederholt: „Schlag ein Rad! Schlag ein Rad!“ (Nicht zu ihrer Tochter und mit Quietschestimme) „Schlag ein Rad! Schlag ein Rad!“ und Pfau denkt: „Ich bin ein Weibchen, du dumme Nuss“. Ich war schon fast am Ende mit den Nerven, dass diese ganzen Talkshow-Insassen ihren Weg hierhin gefunden hatten, da zeigte ein Menschenkind, dass es auch anders geht. Junge (ca. 10) (hier Sirenenlautstärke denken): „MAAMAAA! MAAAAMAAAA! GUCK DAAAAA! MAAAMAAAAA!“ und da dreht sich daneben ein Mädchen (ca. 7) um und brüllt ihm ins Gesicht „DAS GEHT AUCH LEISER, MANN!“. Also wer DIE mal abkriegt…
Gemäss Lenin sei Religion Opium für das Volk. Wenn das stimmt, dann stehen ein paar Religionsvertreter aber ganz schön unter Einfluss von Opiaten. Oder sind ganz einfach doof. Derzeit versucht sich die Schweiz – ich hab ja Ferien – einem Fernziel anzugleichen und testet die Option „Regenzeit“ aus. Konstant. Wäre unser Land wie von einigen Rechtsverrichteten gewünscht von einer Mauer umgeben, dann wären wir diese Woche der weltgrösste Wasservergnügungspark. Disney müsste das Matterhorn nicht nachbauen, das hätten wir im Original und ab sofort ist jeder, der auf einem Hügel oder Berg wohnt viel beliebter. Ergo, es regnet, giesst, schüttet, schifft, pisst. Menschen verwenden Schirme, auch Religionsvertreter, die sich zwar nicht immer als Menschen sehen, aber das ist jetzt egal. Also, besagter Vertreter einer kuriosen Sekte steigt ins Tram ein, klappt seinen Schirm zu und hängt ihn oben an die Haltestange. Dann setzt er sich. Drunter. Moses konnte das Meer teilen, ja, aber Schwerkraft wirkt und er hat sich doch TATSÄCHLICH gewundert, wo jetzt dieses Wasser herkommt.
Das hätte ihm ja die Frisur kaputt machen können. Das ist nämlich sehr einfach machbar. Regen auf Haare und futsch ist sie. Deshalb sollte man immer eine Frau mit Schirm dabei haben, die man dann um selbigen BITTEN kann. Also EINFORDERN. Und sie dann als asozial bezeichnen, wenn sie den Schirm nicht rausrückt. Solche Sachen gibt es. Schirme sind doch eigentlich für Frauen (mit Frisuren) und nicht für Männer (mit Haarschnitten) gedacht. Und für Weicheier. Schirmchendrinktrinker. Heissföhner. Ein Mann gebraucht nur in absoluten Ausnahmen einen Schirm. Wenn es so regnet wie jetzt und man blöderweise den Wetterbericht nur subaufmerksam verfolgt hat und demzufolge nicht wettertauglich in fremden Gefilden weilt. Dort gibt es dann eine Frau, die einem einen Schirm schenkt. Und was war ich froh, dass es dunkel war, wenig Leute unterwegs waren und mich keiner kannte. Ein Knirps. In Regenbogenfarben. Ich sah aus wie ein SAT1-Ball auf Speed. Hinzu kam, dass es ein Werbeschirm war. Für eine Lesbenorganisation. Vielen Dank.
Was aber tut man nun bei solchem Wetter? Wäsche waschen. Zehennägel lackieren. DVD’s aufarbeiten. Neue Menschen treffen. An ganz kuriosen Orten. Basel zum Beispiel. Nun muss man als Information vielleicht vorausschicken, dass Basel und Zürich (aus der Ecke komme ich) eine Art Hassliebe verbindet. Vielleicht auch nur Hass, eventuell Abscheu, auf jeden Fall geht man ohne einen wirklich guten Grund (davon gibt es allerdings in beiden Richtungen eine Menge, es gibt bloss keine Sau zu) nicht zu den anderen. Falls doch, lernt man erst zwei Wochen lang Sitten und Gebräuche, um nicht aufzufallen. Ich hatte aber einen solchen Grund: Lucy. Coole Frau. Guter Humor. Nicht die von den NoAngels, nein. Auch wenn sie etwas engeliges hat. Sofern man die beiden Hörnchen an der Stirn übersieht. Per Web kennen gelernt und warum nicht mal gucken, was passiert, wenn man sich in echt trifft. Der ursprüngliche Plan war ja eigentlich, sich an den Rhein zu setzen un die Sonne zu geniessen. Aber wir wollten dann doch nicht bis nächstes Jahr warten.
Nun, ich kann mich irren, aber ich würde behaupten, wir haben uns prächtig unterhalten und ich glaube, ein- oder zweimal habe ich sie sogar zu Wort kommen lassen. Dann kam allerdings so ein Moment, wo ich im Nachhinein annehme, ich stand mit beiden Beinen fest auf der Leitung. Sie: „Jetzt musst du halt bei schönem Wetter nochmals kommen“. Ich guck raus: „Hm, ich glaube, das wird nichts mehr diesen Sommer“. Sie: „Du könntest ja auch Freitagnachmittag mal vorbei schauen, da sind die Läden hier auf“. Ich: „Ach, die Läden kenn ich hier ja auch schon“. Sie: „Na dann lass es doch!“. DAS löste eine Phantasiesequenz aus, wo ein Gartenbau-Lastwagen eine komplette Ladung Zaunpfähle auf mich entlud. Ich kann mich irren, aber wenn man das so liest, bestünde möglicherweise der Ansatz, dass sie mir mitteilen wollte, ein Wiedersehen wäre durchaus eine Option? Nein, es gibt nichts zu gewinnen, also zumindest nicht für euch. Ich bin ja auch nur ein Mann. Wir sind nun mal nicht die Schnellsten. Wir verstehen keine unterschwelligen Botschaften. Aber doch, ich glaube, ich fahre wieder mal nach Basel. Jä.
Auch ausserhalb der Kommentare bekomme ich natürlich Rückmeldungen zu meinen Ausführungen. Zum Beispiel, dass es doch durchaus mutig sei, hier mein Leben auszubreiten und die Hosen so runter zu lassen. Das geht ja noch. Wenn ich meine Hosen tatsächlich runter lassen würde, DAS wäre mutig. Vor allem wenn man weiss, was sich dahinter befindet. Ein anderes Statement war, ich würde in jemandem etwas bewegen. Das finde ich sehr schön, auch wenn es möglicherweise nur das Frühstück in Richtung Eingangshalle ist. Aber der Gedanke ist schön. Also nicht der an Letzteres, eher so grundsätzlich, dass ich da eine Saite zum Klingen bringe. Oder wäre es im Körperinneren dann eher eine Sehne? Die würde bloss leider nur SCHLPP machen statt PLINNG. Unser Körper ist schon was.
Jetzt meine ich das zur Abwechslung nicht nur auf den weiblichen Körper von aussen bezogen sondern als generelles Wunderwerk der Natur. Fast. Ich bin immer noch der Meinung, dass der Schwerpunkt viel zu hoch liegt, wir also bei der Grösse und den Kleinen Füssen schon fast zwangsweise stolpern und der Länge nach ins Tram stürzen müssen. Dann aber aufspringen und so tun als ob es Absicht und eine Riesenshow ist! Und nicht peinlich berührt allen ins Gesicht grinsen. Gut ist mir das nicht passiert. Kommt aber sicher noch. Nein, ich meine das Körperinnere, das nicht nur seltsame Gerüche und Geräusche produziert, um diese möglichst Aufmerksamkeit erregend an die Umwelt zu emissionieren. Das im Menschen DRIN.
Früher habe ich nie so richtig kapiert, wie das denn funktioniert. Ich habe gegessen und irgendwann kam das… Lassen wir das, die Grundprinzipien sind ja wohl allen klar. Nur hatte ich da nicht den wirklichen Durchblick oder Einblick und ich dachte, ich würde den Rest meines Lebens unwissend und unaufgeklärt durch die Dunkelheit des Unwissens stapfen. Aber in der dritten Klasse bekamen wir dieses Poster und da ging mir ein Licht auf. So einfach konnte es sein, etwas zu erklären und es Millionen Jahre später, in denen ich zwar immer noch unwissend und unaufgeklärt bin, aber wenigstens Google bedienen kann, sogar im Web noch wieder zu finden, das war schon was. Nebenbei habe ich dann auch noch DAS gefunden. Very fascinating. Nur Blutbahnen und vewandte Körperchen.
Was auch faszienierend ist, sind Augen. Damit meine ich nicht unbedingt diejenigen meiner Muse (nein, das erklär ich jetzt nicht), sondern Augen grundsätzlich. Hierzu wissen amerikanische Wissenschaftler (wer sonst) topaktuell zu berichten: Porno macht blind. Bisher dachte ich, nur Selbstbefriedigung macht blind, aber ich bin ja lernfähig. Diese Untersuchung lief folgendermassen ab: Probanden mussten sich ganz ganz viele Bilder hintereinander ansehen und dabei auf ein ganz bestimmtes aufmerksam werden, zum Beispiel das Weisse Haus. Das klappte eigentlich beim durchrattern recht gut, ausser – und jetzt kommt es – wenn kurz vorher ein pornografisches Bild eingeschmuggelt wurde. Da wurden dann sofort dreissig Prozent der Testpersonen sekundenblind und haben das Weisse Haus gar nicht mehr erkannt. Bei mehreren Schmutzbildern sogar noch mehr Testpersonen. Erstaunlich, was unsere Augen mit uns anstellen können.
Gut, es gibt Anblicke von Nacktheit, da wäre man dankbar, kurz nichts mehr zu sehen, aber der Test ist doch der Beweis, dass nicht Porno blind, sondern Amis blöd machen. Sich selber. Wie kann ich noch etwas Glauben schenken, was aus Universitäten jenseits von Gut und Bö… ähm… jenseits des Atlantiks kommt, wenn ich sowas aufgetischt bekomme. Nun ja, in Anatomie kennen sie sich ja aus. Und wie man mit seinem Körper umgeht. Wie sonst hätten die da drüben viel die grösseren Körper als wir, wenn sie da nicht darüber Bescheid wüssten? Auch wie man den Körper pflegt und gesund hält, da sind sie Profis. In der Grösse einer durchschnittlichen H&M-Filiale findet man in den Vereinigten Staaten von Histerika Pillenläden. Tabletten, Präparate, Konzentrate. Für alles, gegen alles. Wenn ich eine handvoll bunte Dinger einwerfen will, kaufe ich mir eine Tüte. Und zwar M&M’s. Die machen weder blind noch blöd. Nur dick. Aber dann beweg ich mich dafür. Und vielleicht auch andere.
Wenn ich so durch meine Archive blättere, da stelle ich fest, dass sich in den letzten Jahren doch einiges getan hat. Ein Kommen und Gehen, Menschen, die mich begleitet haben und das noch tun und ein paar haben mich verlassen. Was nicht immer schlecht sein musste. Das Durchblättern zeigt auch, wie blöd Verliebtheit machen kann. Wenn man dann später darauf zurückblickt stellt man fest, dass man unter dem Einfluss von Hormonen Dinge tut, die man in einem halbwegs geistig nüchternen Zustand niemals auch nur in Erwägung ziehen würde. Ich habe tatsächlich Einträge hier umgeschrieben, weil sie jemandem nicht in den Kram passten und ich wohl das Gefühl hatte, es gäbe dafür Liebesentzug. Eigentlich müsste ich die alle nochmals veröffentlichen als „Directors Cut“. Oder ich mache es einfach in der Zukunft besser. Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern. Die Zusammenstellung hier auch nicht. Die ist ein Querschnitt.
Olympia liegt auch in der Vergangenheit, aber dazu ist mir bei Ansichtigwerden eines Plakates die Frage oder Bemerkung eines amerikanischen Bekannten eingefallen. Er wunderte sich, wie die Schweiz es schafft, beim Beach Volleyball auf Weltklasseniveau mitzuspielen, ohne einen Strand zu haben. Ja, der Zürisee beziehungsweise die Limmat hat halt schon was. Aber eigentlich wollte er mich nur ärgern, weil er in einer Bar arbeitet, die direkt am Strand liegt und er den Volleyballerinnen beim Trainieren zusehen kann. Bei den Frauen ist es tatsächlich so, dass dort vorgeschrieben ist, wie kurz die knappen Höschen sein müssen. An anderer Stelle wäre mir eine umgekehrte Vorschrift lieber, aber hier ist wenigstens der Inhalt der Kürze angemessen. Nicht wie das Bild, das sich beim letzten heissen Wetter (auch schon wieder Wochen her) bot, als ich mit dem Bus auf dem Heimweg war. Neben uns radelte ein älterer (ca. 60) Herr, gebräunt und durchaus faltig und trug nichts anderes als Sandalen und einen knallrosa String. Und nach jeder Haltestelle durften wir das nochmals geniessen. Das ist ein Einschnitt.
In der Schweiz heisst Kleingeld „Münz“. Das Münz. Nicht eine einzelne Münze, sondern viele. Münz eben. Gut, ist gibt danaben noch Pfeffermünz, aber das ist der Tee und nicht etwa versehentlich gewürztes Geld. In Deutschland wird man von den Pennern angehauen mit „Hast du mal ’nen Euro“, was eigentlich blöd ist, da sind unsere flexibler. In Deutschland geben die sich dann mit dem zufrieden, oder man lässt sich auf Diskussionen ein, wenn man nur einen halben Euro hat und geben will. Bei uns ist das offener und man gibt sich keine Blösse, wenn man grade nicht so flüssig ist, denn man wird ja nur um Münz angefragt. Da kann man selber entscheiden, wieviel man denn investieren möchte. Wenn man grad gar nichts geben möchte, dann bedanken die sich auch noch. Das ist Anquatschqualität auf höchstem Niveau. Dienst am Kunden. Da könnten viele etwas von lernen. Das war ein Abschnitt.
Und wie nannte der Prinz damals koseformig Schneewittchen in der Kurzform? Genau: Schnittchen.
Mir wurde eben gesagt, ich solle mir endlich jemanden zum Kuscheln suchen, sonst werde das hier gar nichts mehr. Hm. Interessanter Ansatz. Stimmt eigentlich, Lebensmittel teste ich ja auch live. Unter diesen Vorzeichen würde ich dann auch gerne einen Artikel darüber schreiben, wie es ist, fünf Frauen im Be… Na gut. Schon klar. Aber auch ein interessanter Ansatz: Wurde eben noch gefragt, ob ich Erwähnung an dieser Stelle gegen Naturalieneinsatz verscherbeln würde. Wäre zu überlegen. Dann müsste ich aber direkt betreffende Person fragen, ob da drauf spekuliert wurde.
Unsere Gesellschaft singularisiert und entfremdet sich von angeborenen Verhaltensweisen. Leider gehört Nasepopeln in der Öffentlichkeit nicht dazu. Es geht um spontanes Berühren, Festhalten, Umarmen, Kuscheln. Bei Urstämmen war Rudelknuddeln völlig normal, man gab sich Wärme, körperlich wie emotional. Wenn man das heute versucht, dann stösst man auf Unverständnis oder auf Eins in die Fresse. Um dem zu entgehen flüchten wir uns in Beziehungen, weil man dort neben poppen auch kuscheln kann. Das will der Mensch und weil wir eben ganz tief in unseren Genen immer noch mit ganz vielen Menschen kuscheln wollen, gibt es Trennungen und Scheidungen, denn wenn ich zum Beispiel eine Freundin habe, dann sieht es die sehr ungern, wenn ich mit ihrer Schwester, Freundin oder jungen Mutter Körperwärme teile. Auch im Winter.
Das wäre viel einfacher, wenn unsere Zivilisation sich nicht so vehement an Regeln festhalten würde, die in Zeiten entstanden sind, wo gruppiertes Aneinanderreiben aus dem Grund verpönt war, weil die Körperhygiene extrem mangelhaft war. Natürlich läuft das nicht, dass man auf der Strasse auf Wildfremde zurennt und sich an sie drückt. Auch nicht, wenn auf diesem Schild da steht „Fussgänger drücken“. War auch ein Grund, warum in den Zügen in Japan Frauenwaggons eingeführt wurden, weil dort Frotteure ihr Unwesen trieben. Das sind übrigens keine Frottewäschefans sondern Personen, die sich durch blosses Reiben an anderen in Exstase versetzen. Die sind an Kuschelpartys nicht beliebt. Kuschelparty? Das gibt es, begonnen in Amerika, wo sich Menschen regelmässig zusammenfinden, sich in gemütliche Klamotten stürzen und dann gruppenkuscheln.
Schwer vorstellbar, dass dort mitten im Gewühl ein Typ im Nadelstreifenanzug liegt, also ist die Sache mit den Klamotten verständlich. Da sitzt oder liegt man/frau also und macht nichts anderes als sich halten, den Rücken drücken, umarmen und sich wohlfühlen. Das mag jetzt für uns distanzierte Mitteleuropäer eher seltsam erscheinen, aber anscheinend ist das Bedürfnis hier durchaus auch aufzufinden. Also, es wäre, wenn sich jemand trauen würde, es zuzugeben. Frauen haben es zwar diesbezüglich noch ein wenig leichter, die berühren sich leichter als Männer, die weder beim Sport noch sturzbesoffen sind. Lege ein Mann mal einem anderen einfach so den Arm um die Schulter. SCHWUCHTEL! Oder umarmen. GEH WEG DU FREAK! Nicht ganz einfach, sag ich doch.
Aber auch sonst, wenn heutzutage in einer Bar ein Mann zu einer Frau hingeht und sagt „Ficken?“, dann kennt man das, das ist normal. Aber ein Mann geht hin und sagt „Kuscheln?“, dann heisst es WEICHEI! Warum nur? Es gibt doch auch Frauen, die möchten Nähe, aber nicht gleich Ramalamadingdong. Zusammen vor den Fernseher setzen und zusammen unter eine Decke kuscheln. Nix ist! Sogar Eisi, mein Plüschbär wird völlig unbedarft in den Arm genommen und gedrückt. Na gut, ich bekam da auch noch mein Drückerchen, aber das hat viel weniger lange gedauert. Oder wie kommt das wohl an, wenn ich jetzt in einem der Single-Portale zu einer Frau sage, die ich durchaus ansprechend finde: „Wollen wir kuscheln?“. Was denkt die dann? „Der will bloss poppen“? „Au JAAAAAA!“? „Wääh, DEN anfassen“?
Na gut, es gibt Menschen, die mag man, würde sich aber niemals so annähern, dass es kuschelig wird. Wir haben ja alle diese Aura, dieses unsichtbare Feld, wo es unangenehm wird, sobald ein Anderer oder eine Andere darin eindringt. Uneingeladen. Wenn man im Büro zu jemandem sagen muss vor dem Bildschirm, dass man sonst eigentlich nur Frauen mit denen man Sex hat SO nahe an sich ranlässt, dann ist das schon ein Warnsignal. Aber ich rede ja immer von Leuten, die man mag. Und ja, wenn hier Vermutungen angestellt werden, dass ich zu wenig geknuddelt werde, dann stimmt das. Ich stehe dazu. Und weil ich ja auch nur ein etwas unterkühlter Schweizer bin, muss ich das vorsichtig angehen. Ich muss das üben. Und damit der Übergang vom leichten zum Hardcorekuscheln nicht ganz so schlimm ist, da würde ich doch gerne mit attraktiven Frauen anfangen. So als Einstieg.
In meiner unglaublichen Güte und in meiner temporär abwesenden Weisheit sagte ich zu, am ersten August zum Flughafen Zürich zu fahren, um die Frau Doc aus Schweden kennen zu treffen. Die kam von einem als Ärztekongress getarnten Ferienausflug zurück und musste bei uns Stopovern, warum also nicht kurz einen Coffee Break in Zürich einlegen. Natürlich habe ich ERST zugesagt und DANN nach den Flugzeiten gefragt. Gut gemacht. Ankunftszeit acht Uhr. MORGENS. Aber was tut man nicht alles. Wir haben uns sogar nach einiger Hin- und Herrennerei getroffen und schon wedeln mir zwei Handgelenke vorm Gesicht „Wie riecht das?“. Schnüffeln. Erste Versuche, den Geruch zuzuordnen. Da ich allerdings noch nicht wirklich lange wach war, musste ich meinen Sinnen eine gewisse Anlaufzeit gönnen. Es roch weich und warm. Blümchensex. Ich nannte es dann zwar „leicht behäbig“, was nicht eine dringende Verbindung haben muss, aber das fiel mir so ein.
Nochmal schnuppern. Ich wusste, so etwas ähnliches hatte ich schon mal gerochen. Vielleicht riechen Plüschpolster im Puff auch so ähnlich, aber das kann ich zwecks mangelnder Aufsuchquote nicht beurteilen. Wahrscheinlich eher nicht und es war ja doch auch angenehm in der Nase. Mit der Zeit zumindest, denn Frau Doc musste sich statt benebeln natürlich skunkähnlich bestrahlen. Also Kaffee trinken und ausnebeln lassen. Dann irgendwann kamen wir drauf: Vanillekipferl! Dieses Parfum wird tatsächlich aus gepressten Weihnachtskeksen hergestellt. Essence de Croissantelle Vanille. Aber ohne Puderzucker, den man in die Nase bekommt und aussieht wie ein Schickimickikokser. Doch, riecht lecker. Nur der Name passte dann doch auf seine ganz eigene Weise NICHT: Trouble.
Süss und weich und angenehm ist gleich Ärger? Na gut, brechen wir das auf die Spezies der Frau nieder und die Namensgebung kommt hin. Aber doch, wie antwortet man auf die Frage, wonach man riecht? Siehe Titel. Überhaupt, man kann zwar nach Verführung oder Moschus riechen, wenn ich aber sage, ich rieche nach Hugo, dann denken alle, ich hätte was mit dem. Wenn jemand nach Opium riecht muss diejenige nicht zwangsweise süchtig sein. Nach Boss kann auch der Schuhabtreter aus der Buchhaltung riechen, nach Eternity duftet man nur bis zur nächsten Dusche und woran ich bei Lulu denke, das erwähne ich nun doch lieber nicht. Contradiction ist auch nett und ganz bestimmt ein Frauenduft.
Bloss warum kommt keiner auf die Idee, ein Duftwässerchen so zu nennen, wie es riecht? Eau de Toilette kommt ja bei einigen Düften schon sehr nahe, wenn man den deutschen und nicht den französischen Sinn nimmt. Heute morgen im Bus hätte dann zum Beispiel einer nach Schnarchsack gerochen und der daneben nach Brosses à Dents Absent. Ehrliche Bezeichnungen für ehrliche Produkte, da bräuchten auch die Werber weniger zu lügen. Ganz ehrlich hätte dann wohl die Tussi im Zug geduftet, denn das ging in die Richtung Ostblock-Discountschlampe. Aber sowas passt leider nicht auf den Flacon im Zuhälterlook. Zu schade.
Ich muss ventilieren. Es baut sich druck auf und entsprechend muss das ausgeglichen werden, also Ventil auf. Weil ich dann aber gerne richtig Überdruck abbaue, geht es schon in Richtung hyperventilieren. Statt eines Blattes nehme ich dann eben eine Papiertüte vor den Mund. Beleidigt also ein Individudumm meine Ohren, dann muss da etwas raus. Sonst platze ich. Gut, die beiden Girlies haben nicht nur durch völlig sinnlosen Verbaldurchfall in Schrillheitsgraden einer Hundepfeife meine doch musikgestöpselten Ohren belastet. Sie haben nach dem Aussteigen auch meine optischen Aufnahmeorgane durch totale Fehlgriffe in die Kleiderkiste zu Pupillenversagen geführt.
Aber, einmal mehr festgestellt: Frauen mit aus dem Mundwinkel hängenden Zigaretten wirken so erotisch wie entzündeter Fusspilz. Riecht ja auch ähnlich. Ja, ich weiss, im Internet gibt’s Seiten, auf denen rauchende Mädels als Fetisch bebildert werden, weil das einige Leute geil macht. Aber im Internet gibt es auch Seiten, auf denen gewisse Leute mit Tieren geil gemacht werden, das zählt also nicht als Pro-Grund. Mir mag man nun einmal mehr Intoleranz vorwerfen, buhu, damit kann ich leben, aber wegen Intoleranz stinke ich nicht. Darüber hinaus finde ich Seniorenraucherinnen, die wie Dörraprikosen (nicht nur wegen der Falten, auch wegen der Farbe) aussehen, nun mal nicht als ästhtische Aufwertung der Umgebung an. Wobei optisch gesehen hier Seniorentum meist schon bei etwa 35 anfängt.
Herr keks kann austeilen, aber nicht einstecken… Kommt jetzt bestimmt aus irgendeiner Ecke. Ach was, ich konnte auch ertragen, dass mich in einem Forum jemand ganz ganz böse niedergemacht hat, weil ich mir erlaubt habe, jemanden, der seine Überzeugung vertritt, als Arschloch zu bezeichnen. Kein Problem. Freie Meinungsäusserung für alle. Gell. ALLE. Ich bleibe wenigstens freundlich und sage „Sie Arsch“ und nicht „Du Arsch“. Oftmals wird nämlich von älteren genrationen angenommen (zu Unrecht), alles was nach dem Krieg geboren wurde zu duzen. Weil früher hatte man ein so hartes Leben und man solle erst mal so alt werden. Alt werde ich trotzdem automatisch. Das ist keine Leistung. Habe ich das schon mal erwähnt? Weil aufs Alter hin wird man ja leicht vergesslich, du Schnösel.
Apropos Schnösel und Tussis: Ist es unbedingt notwendig, Sonnenbrillen zu tragen, die so gross sind, dass der seitlich aufgedruckte Designername auch in totaler Dunkelheit noch auf fünfzig Meter zu erkennen ist? Dior stellt sowas her. Ich habe mich in der Stadt tatsächlich erschreckt, als an mir eine Frau vorbei stöckelte, bei der ich echt nicht sagen konnte, ob sie ein missglücktes Experiment aus „The Fly“ war. Vor sowas muss man doch gewarnt werden. Sonnenbrillen bekommen auch immer mehr die Funktion eines Haarreifs, vor allem bei langhaarigen Männern. Girlie-Haarreife sehen bei denen so extrem Kacke aus, dass sie wie Golf Cabrio-Fahrerinnen eine Sonnenbrille obenrum tragen. Die Golferinnen allerdings blinzeln trotzdem wie blind in die Sonne, weil sie die Brille wegen des Fahrtwindes ja mehr oben statt unten brauchen. Da helfen kurzgeschorene Haare. Mein Hinterkopf sieht zwar nach erhöhter Sonneneinstrahlung aus wie ein rasierter Pavianhintern, aber immer noch besser als die Fraktion der Weicheiermachos. Die benutzen bei Regen sicher auch einen Schirm, damit das Haargel beim runterseiern nicht die Augen verklebt.
So. Jetzt ist mir wohler.
Die Kamera schwenkt und gibt den Blick auf eine Szenerie der frühen Menschheitsgeschichte frei. Saftige Auen und Wälder, Wasserfälle, dicht gewachsene grosse Bäume, Trampelpfade einer frühen Zivilisation, ein Säbelzahntiger, der sich einen Homo Erschrectus aus den Zähnen puhlt. Idylle. Am Berghang dort drüben eine Höhle, bewohnt von einigen unserer Vorgänger. Hätten sie damals das Rad schon erfunden gehabt, es wären unsere Vorfahren gewesen. Gut möglich, dass Säbelzahntiger zu einer anderen Zeit als Homo Irgendwus gelebt haben und es vor allem zu einer anderen Zeit war als das Dingsbums im Titel, aber ihr wisst, meine Folgerungen und Schlussfolgerungen sind zeitlich nicht verbandelt. Entweder es gilt immer oder gar nicht.
Zurück zur Höhle. Da sitzen also die gen-retypischen Frauchen um die Feuerstelle und brutzeln das von den Männchen erlegte Mammut. Damals hatte der Mann noch nicht dieses dringende Bedürfnis, sich an den Grill zu stellen und Männlichkeit zu beweisen. Und, dass man trotz Bierbauch keine Brandspuren um den Bauchnabel haben muss. Höchstens weggeschmürzelte Bauchhaare. Wenn’s stinkt, bitte zurück treten. Aber früher waren die Möglichkeiten noch beschränkt, man teilte sich die Feuerstelle, entweder zum Kochen oder zum Reinstarren. Letzteres wurde später durch Fernseher abgelöst. Kommunikation fand damals durch Grunzen und gegenseitiges Aufs-Maul-hauen statt. Ein findiger Kopf entdeckte schliesslich, dass Trommeln nicht nur zum Nerven der Nachbarn gut sind, sondern surch lautstarkes Bearbeiten auch über grössere Distanzen vernommen werden konnten. Ferngespräche wurden möglich.
Nun konnten der Homo Connectus ja noch gar nicht sprechen, also erfand er die Morsezeichen und den rhythmischen Ausdruckstanz, wenn ein anderer die Trommel benutzen wollte, aber nicht dran durfte. Inzwischen konnten sehr viele Feuer machen, aber wenige Trommeln basteln, deshalb erfand der Homo Abfaclus die Rauchzeichen. Machte weniger Lärm, dafür war es wetter- und tageszeitabhängig. Noch findiger ist ja kaum vorstellbar und doch: Wenn man sich über kleinere Distanzen unterhalten wollte, ohne durch Grunzen Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, so zündete man sich eine Luftwurzel an, zog tief daran und blies Rauchzeichen in die Luft. So waren also die ersten Rauchartikel nicht die Vorläufer der Zigaretten sondern der Handys.
So entwickelte der Homo Entdecus sich langsam weiter, erfand die Sprache, verlernte sie wieder, ey weisst du, Mon! Der ganze Techschnickschnack wurde über viele hilfreiche Zwischenstufen zu Nutzwert getrieben (leichte Einbrüche waren im Mittelalter erkennbar, wo von römischen Fussbodenheizungen und Kanalisation wieder zu Aussenklos und Durchzug gewechselt wurde). Doch jetzt kommen wir so weit, dass die Errungenschaften der Neuzeit mit Anleihen der Ur-Ur-Urbewohner dieses Planeten kombiniert werden. Der Laptopgrill. Zusammengeklappt sieht das Teil aus wie ein Laptop, aufgeklappt ist es ein Gasgrill und schon haben die Männchen gleich mehrere Gründe, wieder ins Pseudofeuer zu starren. Das ist auch tatsächlich ein Grill und nicht wirklich ein Laptop, der so heiss ist, dass er einem auf dem lap das Würstchen verbrennt (in den USA schon passiert und beklagt). Läuft nicht unter Windows, sondern unter BratApple. Aber seltsam, was wir alles erfinden. Homo Becloptus.