Der keks geht an die Grenzen

Abgesehen von Sex gab’s an dieser Stelle schon eines lange nicht mehr: keks versus da Lebensmittel. Nun weiss ich ja, was ich euch schuldig bin und vielleicht wird mal in Naturalien bezahlt oder ich bin einfach erneut um eine Erfahrung reicher. Diesmal geht es in ein neues Nahrungsmittelsegment von Coop (gesprochen „goop“ nicht wie in Deutschland „ko-opp“) mit silberner Verpackung (stylish) und dem sinnigen namen „Fine Food“. Da soll Gerüchten zufolge alles ein wenig edler sein und weil einiges zwiebelfrei ist und ich nichts gegen lecker habe, stehen ein paar silbergrau getütete Produkte in meiner Küche. Das Carpaccio gestern war eine leichte Enttäuschung, das muss einfach frisch sein. Wenn aber schon frisch aus dem Vakuum, dann von der Konkurrenz, da ist die Muh noch nicht ganz so trocken.

Was Carpaccio ist? Rohes Rindfleisch. Parmesan geraffelt drüber, Olivenöl kaltgepresst und ein paar Tropfen Zitronensaft. Zugegeben, nichts für Grasfresser, aber wenn ihr es edel haben wollt, schnappt euch ein Gänseblümchen. Ihr glaubt gar nicht, wie ich euch beneide. Wahnsinn. Aber zurück zu der Dose vor mir auf dem Tisch: Wasabi Coated Peanuts. Da ich erneut von einer Prise Banausentum ausgehe (heute bin ich sowas von überheblich, aber damit muss ICH leben und nicht ihr): Wasabi ist japanischer (bei genügender Menge das „ja“ weglassen) grüner Meerrettich. Frischer einheimischer, über Speck gehobelt (leckt doch am Brettchen, ihr Memmen), treibt einem schon die Tränen in Bächen über die Wangen und den Schweiss in Flüssen über die Backen. Aber Wasabi ist durchaus in der Lage, das Gehirn auf kleiner Flamme zu rösten. Wird zu Sushi gereicht (das ist der rohe Fisch in Reis und Seetang gerollt).

Anscheinend haben die Nipponesen aber wohl noch andere Verwendungszwecke, nämlich Erdnüsse damit einzupacken, was M&Ms möglicherweise alt aussehen lässt. Also auf die Dose. Riechen nach Erdnuss. Sehen aus wie Alienköttel. Vorsichtig eines auf die Zunge… Ach du KACKE! Nein, nicht wegen des Geschmacks, eher wegen des Gefühls einer ausgedrückten Zigarette auf meiner Zunge. Das war doch etwas überraschend. Die Zweite macht es auch nicht besser, vor allem, wenn die Hölle splittert und sich im ganzen Mundraum verteilt. Hui! Schmeckt wie… wie… Erdnuss mit Wasabi. Nun ja. Steht auf der Packung auch so drauf. Wenn man sofort zwischen den Backenzähnen zerkaut, dann geht das recht gut, auf der Seite ist die Zunge nicht so empfindlich. Weicheiertaktik, also so zehn Stück rein, die können sich nicht alle gleichzeitig verstecken: HIMMELARSCH! So wurde der verfickte Schuhplattler erfunden! Man hat so den dezenten Trieb, um sich zu schlagen. Oder sich zu schlagen. Irgendwie geil. Hat aber einen kleinen Nachteil, nämlich den, dass man bei Erdnüssen erst aufhört, wenn die Packung leer ist. Verdammt.

Aktuell im Ohr: The Boss Hoss – Ca Plane Pour Moi

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