Partnergeschafft

Würde ich in der Karibik leben, ich würde zwar die Schirmchendrinks lieben, aber die Jahreszeiten vermissen. Immer warm (oder immer kalt wenn woanders als Karibik) wäre mir zu eintönig. Bestimmt gibt es Zeit- und Artgenossen, die sich liebend gerne die Haut schrumpelig liegen, aber so viel Abwechslung sollte sein. Zumindest für mich. Wo bleiben denn bitte diese wunderbaren Frühlingsgefühle, wenn immer Sommer ist? Apropos Frühling: Ist es nicht schön, wenn es draussen vögelt? Oder wie heisst das, wenn man die Vögel draussen zwitschern hört? Egal, zurück zu den Jahreszeiten. Also, was wäre mit dem Freelingfeeling, wenn einem die Gelegenheit genommen ist, von der Kälte langsam wieder in die angenehmeren Tagestemperaturen zu rutschen, wenn es sachte keimt und blüht, das Blut wieder in den Wangen glüht? Hm? Wenn ich das ganze Jahr durch schwitze und mir die Klamotten am Arsch pappen, da ist kein Platz für Feinheiten. Da will man sich vielleicht alles vom Leib reissen und übereinander herfallen, aber zarte Gefühle? Eher nein.

Wobei ich sagen muss, das wäre vielleicht einfacher, als wenn man sich durch die Irrungen und Wirrungen des Geschlechter- und Gefühlsk(r)ampfes schlagen muss. In einer Studie wurde erhoben, dass Männer sich für vier von zehn Frauen, die ihnen über den Weg laufen, interessieren. Jetzt ratet mal, wie das Verhältnis bei Frauen aussieht. Frauen interessieren sich nicht nur für vier, sondern für acht! Allerdings acht aus hundert statt aus zehn, was ich als minimales Miss-Verhältnis interpretieren würde. Ich würde mit einer Miss durchaus ein Verhältnis haben, aber doch nicht so. Frauen verlieben sich langsamer. Date um Date um Date (etc. etc. pipapo), weil sie sich nicht sicher ist oder sein will und gleichzeitig erkennt, ob denn der Herr, der da im Sand scharrt auch Ausdauer beweist, sie zu erobern. Dabei sind ja auch noch vielerlei Auswahlkategorien wichtig, welche dann wie ein Schüttelsieb auf die Auserwählten angewandt wird.

Optische und intellektuelle Anziehungskraft, Status, Ansichten, Humor (jaja, blabla), und und und. Ebenfalls austudiert hat man, dass der Mensch sein gegenüber nach einer Art Kontrollliste abcheckt. Frauen müssen eine ganz ausgeklügelte Strategie haben, um das auszuloten, oder sie haben ein Organ, das den medizinern bisher verborgen geblieben ist. Männer machen das eher althergebracht, nach der technischen Checklistenmethode. Das stellt man sich vor wie im Cockpit eines Flugzeuges, wenn hinter den gehirnschen Frontallappen Pilot und CoPilot sitzen und die Liste durchackern (die ja nur knappe tausend für den Menschen relevante mögliche Wunschvorstellungen enthält). Weiblich? Check! Nicht hässlich? Check! Atmet? Check! Wenn Männer also eine Frau anstarren, tun sie das nicht, weil sie blöd sind, sondern weil der Systemcheck noch am rödeln ist. Männergehirne arbeiten linear, nicht wie querschiessende Frauenhirne. A nach B. Nicht A nach T nach F nach A nach C nach D nach B nach… und so weiter. Siehe auch Kapitel Shoppingverhalten.

Wenn nun aber endlich genug Dates statt gefunden haben, wenn sich die beiden Frühlingsbalzer endlich durch den Frühling und den Sommer gedatet und endlich gefunden haben, dann treffen sie auf den Herbst, der nachweislich für die meisten Trennungen verantwortlich ist. Einerseits kommt man vielleicht aus den ersten verliebt überstürzt gebuchten Ferien nach Hause, in denen man Tag für Tag aufeinander geklebt ist (und damit meine ich nicht die vorhin erwähnte Heiss-Heiss-Version) oder andererseits ist man vermehrt miteinander Zuhause, also weniger abgelenkt durch Pistengänge und merkt erst, was der/die andere eigentlich für eine Saftnase ist. Dann wird es noch dunkler draussen und Winter und kalt und man verkrallt sich in sein Plüschtierchen (das die andere „Hälfte“ immer so doof fand) und verflucht Beziehungen. Bis es wieder Frühling wird. Und man sich daran erinnert, dass eigentlich der Sommer, in dem man verliebt und aktiv und am Vö… also dass der Sommer eigentlich am besten war. Warm. Sonne. Rückblickend kann entsprechend gefolgert werden: Scheisstheorie. Ab in die Karibik!

Aktuell im Ohr: Puls – Goddess Of Music

2 Comments on “Partnergeschafft

  1. dann klebt dir aber trotzdem noch die hose am ar…, weiss nicht ob das sehr erotisch ist ;-)

    also ich bevorzuge frühling, da herrschen (meist) angenehme temperaturen, nicht zu heiss, nicht zu kalt… und die gefühle sind beflügelt von den vielen hormonen die die sonne hervorlockt…

  2. der keks hats mal wieder genau auf den punkt gebracht…danke für die warnung. ich schick meine hormone sofort wieder dahin zurück wo sie hergekommen sind (hölle oder himmel…bin mir da nicht immer sicher)