Welches Dirndl hätten’s denn gern?

Wenn Mann am Kiosk stehen bleibt und gebannt auf Zeitschriften starrt, dann kann das solche Gründe haben:

Witzigerweise ist bei der Jolie sogar in der Damenwelt die Ansicht verbreitet, dass sie gut aussieht. Ich habe zumindest noch nie eine Frau fragen hören „Was findest du eigentlich an DER?“. Nein, da herrscht Einheit wie sonst kaum. Was ich dann aber zu hören bekam: „Würdest du die nehmen, wenn du die kriegen könntest?“. Hier heisst es hellhörig werden. Vorausgesetzt, man lebt in einer Beziehung, dann ist jegliche Antwort die man gibt ein Todesstoss. Sofort bewusstlos zusammensacken kann Zeit schinden, aber man kommt nicht raus. Denn sagt man JA, dann kommt „Dann GEH doch!“ oder bekommt irgendwann die Frage vorgesetzt „Denkst du Angelina (oder um wen es denn grade ging) könnte das auch / besser / whatever?“. Sagt man hingegen NEIN, wird man sofort als Lügner gebrandmarkt und bekommt AUCH immer wieder Dolchstösse versetzt. Sollte man hingegen von einer Nichtbeziehungsfreundin gefragt werden, dann muss man sich tatsächlich überlegen, ob man denn, WENN…

Würde ich? Hm. Gut, zum Anschauen sicher nett, für Ähääääm möglicherweise auch, sollte man bisherigen Klatschzeitschriftsartikeln glauben, aber sicher sehr anstrengend, wenn auch durchaus abwechslungsreich. Aber als Beziehung? Och, nööö. Aber schon kommt dann die Fragestellung oder Einschätzung, wer denn für den keks in Frage kommen könnte. Und da gibt es dann ja ganz spannende Aussagen. Uma Thurman wurde genannt. Nö. Ich mag die schon als Schauspielerin nicht, warum also in meinem Gesicht? Kate Moss. Schnee finde ich im Winter gut, aber nicht in der Nase und abgesehen davon ist die mir zu modelig. Dann hatte ich den Vorschlag Eva Padberg, die sei was zum Kucken, edel und doch irgendwie verrucht und mein Gegenüber (weiblich) klopft dabei mit der flachen rechten Hand auf die hohle linke und ich weise darauf hin, dass das jetzt schon ziemlich schmutzig wirkt. Aber das sei jetzt völlig unzusammenhängend gewesen. Ja, ja.

Aber das könnte man doch jetzt weiter ziehen. Ich nehme ja gerne noch weitere Vorschläge entgegen, würde mich schon brennend interessieren, was denn meine Leser mir so zutrauen würden. Was ICH will ist mir mehr oder weniger klar. Kann man die PussyCat Dolls eigentlich für zuhause buchen? Halt, nein, ich meine, das war jetzt aus dem Zusammenhang gerissen, ich meine, ich habe meine Vorstellungen, die sind aber jetzt nicht Thema, sondern aussenstehende Ansichten, schliesslich ist ja Selbst- und Fremdsicht durchaus verschieden und Selbst- und Fremdeinschätzung erst recht. Deshalb finden sich viele Männer so attraktiv. Anders gefragt, wen denkt ihr hätte ich gerne und wen würde ich tatsächlich bekommen?

Aktuell im Ohr: Marc Cohn – Walking In Memphis

Hart an der Scherzgrenze

Weisheiteneinheiten. Witz bits. Scherzkekschen. Oder Scherzkrümel. Oder ganz banale Feststellungen. Zum Beispiel, dass Einwohner Sardiniens Sarden sind und keine Sardinen. Dass in Rom die Schweizer Garde keine Frauen nimmt, weil Schweizer Gardinen blöd klingt. Dass in Zürich am Rüben-Weg eine Scharfrichter wohnen. Eine Firma, die Kopierer vertreibt sollte sich nicht unbedingt „Afterprint“ nennen, ausser sie haben ein besonders hilfreiches Produkt für das nachfeierabendliche Kopieren spezifischer Körperteile. Ich sollte keinem Club eine Mail schreiben und fragen, warum es für ein Konzert, das am 28.10. gemäss der Band-Website, auf der ich fünfmal das Datum überprüft habe, noch immer keine Tickets gibt. Darauf antwortet der Club, das Datum würde schon stimmen, die hätten bei ihnen gespielt. Vor einem Jahr. Bei meinem sechsten Besuch auf der vorgenannten Website fällt mir die 2004 dann auch auf.

Was ich gut finde sind Bücher. Bücher geschenkt bekommen ist etwas Schönes, sofern der Schenker sich dabei etwas überlegt. Und sofern der Schenker nicht einfach ein ausgelesenes Buch weiterschenkt. So viel Einsatz sollte schon sein, ausser es ist ein ultraseltenes oder antiquarisches Exemplar. Aber ansonsten gibt es doch diese Buchablecker, die keine Seite umblättern können, ohne sich vorher die Finger einzusabbern. Stellt euch das bei Büchern aus der Bibliothek vor, da findet man mehr DNA-Spuren als in Dolly Buster. Es gibt Dinge, die will man nicht, wie zum Beispiel das und Bauchweh. Also holt man es sich nicht. Ausser HooBee, der ein seltenes Talent hat, genau zu wissen, dass ihm künstlich gesüsste Bonbons ebensolches bescheren. Bauchweh, nicht Dolly. Aber nein, man weiss es und greift trotzdem herzhaft zu. Zwei Stunden später geht das Gewinsel los. Es ist nun mal gefährlich. Wie Golf. Also zu erwähnen, dass Golffahrer in der Regel alles Bekloppte sind. Ich tat das direkt nach der Erwähnung meiner Physiotherapeutin, sie würde einen fahren. Junge, die Frau weiss, wo man drücken muss, damit’s weh tut. Ich sollte auf dieser Liege einfach lernen, die Klappe zu halten. Zumindest weiss ich jetzt, dass meine Quäle… meine Therapeutin rein namensmässig etwas mit einer Zarin zu tun haben muss. Reinkarniert. Oder hiess die Dame gar nicht Katharina, die Grausame?

Aktuell im Ohr: Mike Oldfield – Light (from Light & Shade)

Hasenphasen

Tramfahren bildet. Also entweder bildet es die Abneigung gegen Menschen und Trams (in Zürich es Tram, in Basel es Drämmli und in Bern ds Tram – in Zürich Trämli sagen wird mit Peitschenhieben geahndet) oder eben wirklich. Erstaunlich, was man da über die Gesetzgebung in Sachen Hanfanbau, Verkauf und Benutzung bekommt. Das Tolle daran war, die Informationen kamen von drei Dreizehnjährigen. Die interessieren sich für Themen, die sind da mittendrin, bis der Kopf raucht. Im Wallis wird eine Zehnjährige von einem (wird vermutet) Dreizehnjährigen gemuttert. Ich kann mich irren, aber bei uns damals hat alles ein bisschen später gezündet. Bei mir sowieso, aber das haben alle Mitleser schon gemerkt, dass ich nicht der Schnellste bin. Aber trotzdem, ist das unsere Zukunft? Immer jüngere und bekiffte Eltern? Es gibt ja irgendwelche Viecher, die kommen schon schwanger zur Welt. Keine Ahnung wie das beim Menschen gehen könnte, aber da gibt es bestimmt bald ein Produkt auf dem Shoppingchannel. Nur Neunneunundneunzig und umsonst dazu ein Fensterwischtuch.

Aber apropos Zukunft: Nachwuchs gibt es auch beruflich und da kann unser Auszuwildernder nicht mehr länger unerwähnt bleiben. Hin und wieder kommen so grandiose Perlen von ihm wie „Da kann dann die Pizza zu sich genommen werden“, aber er hat durchaus gute Ideen. Oder Theorien. Nicht alle, aber eine, die in seinem Zusammenhang anscheinend aktueller wird. Ich (und er) erlaube mir, die Ansätze von ihm aufzunehmen und hier etwas detaillierter in seinem Sinne auszubreiten. Gemäss seinem theoretischen Gebilde sind die Kontakte zwischen Männchen und Weibchen in verschiedene Phasen unterteilt:

Phase 0 – Mann rennt durchs Leben, sieht Frauen. Interessiert sich spontan höchstens hormonell und nicht wirklich, dafür für alle. Oder beinahe. Je nachdem wie lange Phase 0 dauert allerdings eher ersteres.

Phase 1 – Erste Kontaktaufnahme, Mann versucht, nicht in die allerbilligsten Balzverhalten zu rutschen. Kramt Charme raus, um die Phase 1 durch Erhalt der Telefonnummer abzuschliessen.

Phase 2 – Kennen Schrägstrich Kennenlernen, Mann und Frau haben Kontakt, wissen aber noch nicht wie weiter. Gemeinsame Unternehmungen oder verstärkte Kommunikation, dadurch kann Phase 2 schweinelange dauern. Mann hört grundsätzlich auf, sich nach Phase 0 zu verhalten, weil doch eigentlich jemand im Auge, aber grübelt trotzdem an Phase 0 rum, weil doch eigentlich nicht sicher, ob im Auge was passieren wird.

Phase 3 – Hurra! Die beiden haben es geschafft und nennen sich Paar. Werden gelegentlich beim gemeinsamen Händchenhalten gesichtet. Mann weist Phase 0 von sich.

Phase 4 – Das erste Jubiläum! Eine Woche überstanden. Erste Kontakte zu den jeweiligen Freundeskreisen werden aufgenommen. Jeweilige Kreise beidseits könnten wegen dem ununterbrochenen verliebten Gesülze kotzen.

Phase 5 – Der erste Streit und trotzdem trennt man sich nicht. DAS ist Durchhaltevermögen. Wahrscheinlich aber bloss, weil das Versöhnen so Spass macht. DAS braucht auch Durchhaltevermögen.

Phase 6 – Ein Jahr (oder wenn jünger ein halbes) überstanden haben, tüchtig feiern und anfangen, das Singleleben zu vermissen. Sich gegen gleiche Trainingsanzüge wehren, aber feststellen, dass andere gemeinsame Eigenheiten (nein, nicht Sex) doch ganz nett sein können.

Phase 7 – Letzte Entscheidung vor dem Schritt ins Verderben, auch „Nicht heiraten!“ genannt. Ausgedehnte Überlegungen ob man lieber alleine oder zu zweit depressiv wird.

Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass das auf seinem Mist gewachsen ist. Interpretationen sind zu unterlassen. Abgesehen davon ist eine Phase wie ein Gleis und zwischen jedem Gleis und dem nächsten ist eine Weiche und wie man die stellt, und wohin das nächste Gleis führt, das bleibt jedem selber überlassen. Vielleicht nimmt ja auch die andere Partei den Steuerknüppel in die Hand. Was durchaus auch seinen Reiz haben kann.

Aktuell im Ohr: Paul van Dyk – The Politics of Dancing 2 (MixCD)

Ins Fett genapft

Es gibt Dinge, die sagt man nicht. Es gibt Dinge, die sagt man nicht zu allen. Es gibt Dinge, die sagt man besser zu einem anderen Zeitpunkt. Es gibt Dinge, die kann man sagen, aber nicht, wenn das Umfeld eventuell anders sein sollte. Meine Kollegen sind Schweine. Da muss ich sowas von aufpassen, was ich sage, sonst wird sofort die Augenbraue hochgezogen oder ein dreckiges Grinsen aufgesetzt. Obwohl das alles völlig situativ korrekt ist. „Ich sitze vorm OBI und hab eine Wurst in der Hand“. Da denk KEINER, dass ich mir eben am Grill etwas zu essen geholt habe, NEIN. Da wird sofort sonst was angenommen. Das Wort „kommen“ habe ich aus meinem Vokabular gestrichen. Es ist übel. Auch beim Einkaufen muss man auf der Hut sein, da darf man nicht eben mal sagen „Soll ich kurz Ihre Melonen halten?“, auch wenn sich die Dame in der Obstabteilungen mit grossen runden Beerengewächsen und einem Einkaufskorb abmüht. Wassermelonen sind ja Beeren, wenn ich das richtig mitbekommen haben, wie Tomaten nicht unter Gemüse, sondern unter Obst laufen. Gut, bei einigen laufen Pommes Frites unter Gemüse, sind ja schliesslich Kartoffeln. Was Schokolade wiederum auch zu Gemüse macht. Oder Früchten, ich weiss jetzt gar nicht mehr sicher, wozu Nüsse gerechnet werden. Hülsenfrüchte? Statt Bohnen Kakaobohnen. Oder Kaffeebohnen. aha, Kaffee ist also kaum von Karottensaft zu unterscheiden. Interessant.

Schokolade. Macht glücklich. Ganz viel Schokolade macht ganz viel glücklich und ganz viel fett. Dann ist man unglücklich und isst mehr Schokolade, weil die ja glücklich macht und… Eben. Und dann sagt mal zu jemandem „Du hast eine Figur wie Miss Piggy“. WUAH! Dabei hat Piggy die Masse 69-50-81. Wenn man die Taille als Basis nimmt, dann ist das ein Verhältnis von 1.38-1.00-1.62. Neunzig sechzig neunzig wäre dann 1.50-1.00-1.50, insofern weicht Piggy oben ein bisschen gegen unten ab und unten ein bisschen gegen oben. Und das ist, mit Verlaub gesagt, genau das, was man am Meisten auf der Strasse sieht. Also bedeutet der Vergleich mit der froschgeilen Sau eigentlich nur, dass man eine Figur hat wie viele andere auch (ob das jetzt gut ist oder nicht) und sich wegen gar nichts aufregen muss. Auch die zartrosane Haut, die man als Vergleich hinzuziehen kann ist nichts schlechtes, grade weil Miss Piggy ja aus Stoff war und eine sehr weiche, angenehme, samtige Oberfläche hatte. Gut, einen Rüssel, abstehende Ohren und das Sprechorgan einer Luftschutzsirene, aber man muss ja nicht jedes Detail herausheben. Also wenn irh wieder mal jemandem eins aufs Maul hauen wollt, dann überlegt doch erst mal. Tiefere Zusammenhänge, aktuelles Umfeld, Situation, möglicherweise war es ein Kompliment. Wenn nicht, dann hatte der Aussprecher wenigstens eine Denkpause lang Zeit, um abzuhauen.

Aktuell im Ohr: Girls Under Glass – In The Darkness

Schocko am Morgen

Gestern Abend war Besuch bei Marco Rima angesagt. Genial gewesen, habe immer noch eine halbe Kiefersperre und Seitenstechen vom Lachen. Da sowieso die Hälfte schon wehtut, kann ich mir auch ein neues Produkt zu Gemüte führen, 135mg Koffein auf 250 Milliliter, Néscafe Xpress, Variante Choco. Im Kühlschrank steht noch eine Ausgabe White, aber wenn schon Zuckerschock auf fast nüchternen Magen, dann richtig. Dose auf und vorsichtig hinein linsen ergibt die Ansicht von etwas Bräunlichem. Flüssig. Riecht wie der in Sommerlagern mit Wasser angepanschte Kakao, nasal quergelagert mit einem Hauch synthetischem Kaffeeduft. Vielerbrechend. Einen kräftigen Schluck später bestätigt sich die synthetische Vermutung. Bisher stelle ich so gut wie keinen Abgang fest, aber ein leicht milchigpappiges Gefühl auf der Zunge. Auf der Dose steht „Qualität schafft Vertrauen“, allerdings wird meines in Néstle soeben ganz leicht erschüttert, nicht gerührt.

Schokomilch. Angereicherte Schokomilch, allerdings mit weniger Milch und weniger Schoko, dafür dickwässriger und.. nein, ich spür den Kaffee nicht. Zumindest geschmacklich kommt der nicht wirklich rüber, so muss sich ein Caffé Latte anschmecken, der von Kaffee ja eigentlich nur die Namensanleihen besitzt. Als vorgestern neben mir eine FRAU einen Kaffee SCHWARZ bestellte, ich hätte sie fast umarmt. Mir ist die Zielgruppe dieses Getränks nicht ganz geläufig. Kaffeeliebhaber können es nicht sein, also gehe ich mal davon aus, es sind Koffeinjunkies. Insofern hoffe ich auf den Flash, der demnächst auftreten sollte. Schliesslich wirkt Kaffee zeitverzögert, habe ich gelernt. Also werde ich die Restdose mutig in mich entleeren und der Dinge harren, die da kommen könnten. Abgesehen von dem schrägen Nachgeschmack. Liegt möglicherweise daran, dass Kaffee aus Dosen einfach eine Abwehrhaltung auslöst. Wein trinkt man auch nicht aus Pappbechern. Zumindest nicht ausserhalb Deutschlands. Also ich warte dann mal.

Aktuell im Ohr: Spirit Corpse – Weeping A Lake Of Blood

Selber schuld

Was Kaffee, Cola und nervige Telefonanrufe nicht schaffen, eine kleine Dose Migros Budget Energydrink für Einszwanzig schafft es: Ich kann nicht einschlafen. Zumindest nicht einfach. Oder schnell. Erst einige Male wie ein horizontal gelagerter Brummkreisel rotieren (ohne Brummen), analog Lebensrettungskurs verschiedenste Lagerungen ausprobieren, durch Selbstbegähnen motivieren oder Meditationsübungen ins Gedächtnis rufen. Aber nein. Geht nicht. Irgendwann dann schon. Eigentlich sollte ich daraus etwas lernen. Beziehungsweise aus den elf vorhergehenden Malen, wo ich mir abends noch so eine Dose eingeschüttet habe. Aber der Mensch kann hin und wieder ein extremer Lerneffektverweigerer sein. Bei Tieren geht es doch auch. Ich konnte am Samstag einem Raben zusehen, wie er auf einem Mülleimerrand sass. Hat mit dem Schnabel reingepackt und hat den eingelegten Plastiksack hochgezogen und dann mit den Krallen festgehalten. Dann wieder mit dem Schnabel hochziehen und mit den Krallen festhalten. So lange, bis er reinschnäbeln konnte, um das Stück weggeschmissenes Brot rauszuholen. Genial. Dagegen der Stadtstreicher, dem das leichter fallen würde, DER hängt sich kopfüber in die Tonne um an das unten Liegende zu kommen. Mensch, du Krone der Schöpfung. Der geistigen Er-schöpfung.

Mensch gegen Natur. Die ist ja ganz böse. Greift den Menschen an. Quatsch, obwohl er’s verdient hätte, aber die Natur macht nun mal, was sie kann: sie naturt. Nature World Tour 2005. Natour. Coming to YOUR home too! So kommt es mir in der letzten Zeit vor. Da ein Sturm, dort eine Überschwemmung, hier ein Erdbeben. Das ist normal. Seit Milliarden von Jahren. Aber dann kommt der Mensch und denkt mit seinen paar tausend Jährchen auf dem Buckel, die Natur, die kann mir nix. Und baut eine Stadt unterhalb des Meeresspiegels. Schon mal eine Badewanne bis zum Rand gefüllt und ein bisschen geplanscht? Sich aber dann nicht ernsthaft gewundert, wenn der Boden klatschnass war, oder? Eben. Was erwarten die Leute denn? In San Francisco bauen sie Wolkenkratzer auf eine Erdbebenspalte und wundern sich, wenn die Häuser umfallen. In der Schweiz, da gibt es wunderschöne Plätze. Mit super Aussicht. Lawinengefährdet. Aber das wird schon nur den nebenan erwischen. WUUUSCH. Ooch, wie konnte das nur passieren. Aber dann bauen wir das Haus eben wieder hin. Am gleichen Ort, schliesslich ist die Aussicht so toll. Und wenn am einen Ort mal ein Erdrutsch runterkam, dann kommt der nächstes Mal woanders. Das ist bei Blitzen meistens der Fall. Prozentual gesehen. Die Lawine (Schnee oder Geröll) denkt sich da nur eins: WUUUSCH. Aber wer weiss, vielleicht dringt es doch noch durch. Ich werde heute Abend eventuell noch eine Dose Energydrink aus dem Kühlschrank holen. Es könnte ja sein, dass DIESES Mal… WUUUSCH.

Aktuell im Ohr: No Angels – Still In Love With You

Schlag mir ins Gesicht, Gedicht

Ich warne vor. Sollte jemand, der/die hier mitliest, noch einen Ansatz von Moral oder ethischen Grundsätzen haben, bitte woanders hinklicken. Seite wechseln. Einfach mal eine Pause machen. Weg! Kusch!

Das Leben ist nett

Das Leben ist nett, das Leben ist schön
In der Wanne liegt ein Föhn
Unter Wasser, noch gesteckt
Daneben einer hingestreckt

Das Leben ist nett, und in der Küche
Herrschen leichte Brandgerüche
Im Toaster steckt ´ne Gabel drin
Auch der Besitzer ist wohl hin

Das Leben ist nett, auch unterm Dach
Macht heute Abend niemand Krach
Vor kurzem noch dort hoch getaumelt
Jetzt friedlich unterm Balken baumelt

Das Leben ist nett, in der Garage
Ist es fertig mit der Rage
Einmal tüchtig Bleifrei tanken
Reicht auch um stille abzudanken

Das Leben ist nett, im Bettchen liegen
Fertig mit „die Kurve kriegen“
Ein Pillchen kämpft Wehwehchen nieder
Mit 100 komm‘ sie auch nicht wieder

Das Leben ist nett, geniess die Sicht
Schwerkraft schert nicht um Gewicht
Der Flug wär‘ sicher zu geniessen
Wär‘ die Landung nicht beschissen

Empört? Entsetzt? HAH! Behauptet nicht, ich hätte euch oben nicht gewarnt, aber demzufolge beweist ihr soeben eine Theorie. Der Mensch ist mit jedem Fitzelchen zu ködern, was nach Verbot oder nach Tabu klingt. Hat doch funktioniert. Andere Frage: Wer von euch hat beim Lesen gegrinst? HAH! Eine andere Theorie ist, dass wenn man es in der heutigen Zeit richtig verpackt, kann man via Medien alles verbreiten. Egal wie krass es ist, wir schlucken es. Macht das die Medien schlecht oder uns? Oder sind wir doch nicht so gut, brav und anständig, wie wir es gerne sein möchten? Hat nicht jeder von uns gute Seiten, schlechte Seiten?

Aktuell im Ohr: Bel Canto – Intravenous

Technik, die entgeistert, Edition 09.2005

In Sachen Technik bin ich nur teilweise brauchbar, ich weiss bei den meisten Geräten, wie sie zu bedienen sind, bei einigen mehr, wie sie ein- und vor allem auszuschalten sind und einige weitere kann ich namentlich bezeichnen. Ab und zu treffe ich auf Produkte, die mich faszinieren oder auf welche, die mich ratlos machen. Eine Werbeanzeige von Mediamarkt ist der Auslöser dieses Textes, denn dort wurde mir ein Gerät in Erinnerung gerufen, über das ich mich schon öfters gewundert habe: Eine Personenwaage. Aber nicht irgendeine, denn das Grundprinzip einer Waage ist sogar MIR klar. Aber diese hat als zusätzliche Funktionen Körperfett- und Körperwassermessung. Ah. Aha. Nun ist ja das Spannende daran, dass die Waage mir kein Blut abnimmt oder sonstwelche seltsamen Laborexperimente anstellt, nein, ich würde mich dort drauf stellen und durch meine Fusssohlen misst die vorgenannte Anteile in meinem Körper. Wenn jetzt irgendjemand eine Erklärung hat, wie das geht, her damit.

Was ist denn nun, wenn ich zu den Menschen gehören würde, die einen Zentimeter Hornhaut ihr Eigen nennen? Das verfremdet doch ungemein. Gut, vielleicht sind Menschen mit Hornhautschichten dem Wissen gegenüber, mit wieviel Fett sie durch die Gegend wanken, völlig gleichgültig. Oder sie können das Display nicht ablesen. Was zeigt die denn an? Zahlen? Klänge? Spielt die Waage den Titanic-Soundtrack, wenn sich der Bulle von Schmalz drauf begibt? Was zeigt sie bei Paris Hilton an? Fett = Null, Wasser = Kopf? Bei einem italienischen Gigolo? Zählt da die Pomade im Haar zum Fettwert dazu? Und die Duftwässerchenpartikel, die lose im Umkreis von drei Metern mitschweben, rechnet sich das mit ein? Und die Aussage bezieht sich ja nur auf den Anteil, aber nicht auf die konkrete Verteilung.

Ein Körperfettanteil von sagen wir (ich hab jetzt momentan keine Ahnung, was halbwegs normal ist) zehn Prozent kann ja gut sein, wenn sich das allerdings alles zusammen in einem Doppelkinn konzentriert, dann muss das nicht gut aussehen. Beim Fett kann ich mir auch noch vorstellen, dass ein höherer Wert bessere Isolationswerte hat, also mit mehr friert man weniger. Sie: „Schatz, ich hab 2% weniger!“ Er: „Nein! Mist! Schon wieder diese kalten Füsse!“ Aber was nun bezüglich Körperwasseranteil? Wir bestehen grundsätzlich zu achtzig Prozent aus Wasser, demzufolge müsste das so angezeigt werden. Hm. Angenommen ich wiege 70 Kilo, dann wären 56 davon Wasser. Dann trinke ich einen Liter Wasser, der ungefähr einem Kilo entspricht, wiege neu also 71, wovon 57 Wasser. Also neu 80.3% Wasseranteil. Wieviele Liter müsste ich also trinken, um zu 100% aus Wasser zu bestehen? Technik hat etwas Faszinierendes. Und sehr, sehr Verstörendes.

Aktuell im Ohr: Megaherz – Rappunzel

Wühling im Frühlingfühling

Wie heissen diese Dinger, die aussehen wie Pingpong-Schläger mit einer Gummischnur und einem Ball dran? Heisst es eigentlich Pingpong-Schläger oder Pingpongschläger? Die Holzbrettchen mit Gummi drüber, nicht die rabiaten Spieler im Freibad. Will man eine Freundin, die Angina heisst? Interessiert das jemanden ausser mir? Ist das elementar, grundsätzlich wichtig, zum Überleben notwendig? Nein, ist es nicht. Aber was dann? Essen, trinken, schlafen, lieben. Wobei ich zu letzterem gestern eine interessante Theorie gelesen habe (in meinen Worten, ich zitiere so schlecht, aber sinngemäss kommt es hin): Jeder hat so eine Art Verliebtheitstank. Wenn man sich verknallt, verliebt und so, dann fliesst da etwas ab. So eine Art Liebesbenzin. Allerdings kann man nicht nachtanken, auch wenn man Amors auspresst. Und demzufolge wird man (wenn man sich oft und leicht verliebt) irgendwann zum Reservezeiger, dann ist entweder ganz Schluss mit lust-ig oder tja, man guckt auf seinen Kontostand und denkt „Mist, das ging ja schnell“ (muss kein reiner Frauengedanke sein).

Da steht man also mit dem Auszug, hat eine (ich leg das jetzt mal für mein Geschlecht aus) Frau vor sich und fragt sich, ob man jetzt lieber noch spart oder ob man da investiert. Rückgaberecht gibt’s ja nicht, also muss man je länger desto umsichtiger sein. Soll man sein Benzin in einen eventuellen Amischlitten stecken und VRRROOM ist der Tank ganz leer? Schnell aber intensiv. Oder aber man liest eine Mail, stellt fest, dass das Ding von vorhin Paddleball heissen könnte und kehrt zurück zum Thema (danke, Doc). Oder tankt man überhaupt? Es gibt Männer, die hinterlassen überall Flüssigkeit, aber das ist keine Love Potionlotion, wie hier angedacht. Höchstens von der Konsistenz her, aber ehm, lassen wir das. Also wie entscheiden wir, ob das Gegenüber einen Einsatz wert ist? Hirn? Bauch? Herz? Wenn man das schnetzelt, zusammen mischt und anbrät, dann ergibt sich daraus ein ganz würges österreichisches Gericht, wenn ich mich recht erinnere. Also was dann?

Möglicherweise löst eine Checkliste das Problem. Ja, ich weiss, das klingt völlig unromantisch, aber wie viele heiss Verliebte trennen sich nach diversen Tankentleerungen wieder? Eben. Und das Parship-Prinzip mit den wissenschaftlichen und psychologischen Hochrechnungen scheint ja nicht so falsch zu liegen. Will mann also nicht auf der Falschen liegen, dann muss da mit Überlegung dran gegangen werden. Dazu gehört erst der grundsätzliche Gedanke daran, was will ich eigentlich? Sieht die Frau so aus, wie ich will? Check. An allen Stellen? Check. Soll sie ein Gehirn besitzen (das schreckt einige ab)? Check. Soll sie das Gehirn auch nutzen (das noch mehr)? Check. Hat sie gleiche Interessen? Ch… Hm. naja, ein Teil davon kann ja auch reichen, sonst klebt man dauernd zusammen. Ausser man will das. Nach einem Monat kauft man sich die gleichen Trainingsanzüge für zum Sport. Vergleichbarer Musik- und Filmgeschmack? Oho, klingt banal, ist es aber nicht. Aber darüber alleine gibt es schon zig Abhandlungen (zig gross oder klein?). Natürlich muss man dann am Ende festlegen, wie viele Punkte der Fragebogen ergeben sollte, damit man das „Risiko“ eingeht. Dann vergleicht man die Punktzahlen und wenn es passt, kann man übereinander herfallen. Kann man natürlich auch schon vorher, aber eben…

Nachtrag: Nein, ich weiss nicht, wie man den Kontostand abfragt. Nein, ich weiss auch nicht, wie man auf das gegenüberliegende Blatt schaut. Ist wie beim Pokern.

Aktuell im Ohr: FAQ – How To Make Love Like

Wenn der Spiegel leise wimmert

Geboren wurde ich als Nachzügler, weise demzufolge meinen Geschwistern und Eltern gegenüber einen geringfügigen Altersabstand auf. Das kann je nach Thema nicht nur ein kleiner Generationensprung, sondern dann schon durchaus ein Generationenmarianengraben sein. Kommt doch meine Mutter und wedelt mit einem Katalog vor meinem Gesicht rum. Da seien ganz tolle Männer drin und super Mode. Cornelia Versand. Aber klar doch. Ich bestelle mir sofort eine Strickjacke. Heisst das, wenn man die trägt nimmt man lieber den Strick? Ich kann mich irren, aber ich glaube nicht, dass die zu mir passen würde. Wie auch diese lustigen Hemden mit Knopfleistenapplikationen in modernem Design. Dazu eine Kreole ins Ohr, diese mit einem Brilli, der unten drunter baumelt. Eigentlich müsste man sich dann nur noch einen Schnurrbart wachsen lassen. Einen Schnauz, wie das in der Schweiz heisst. So gerüstet kann eigentlich gar nichts mehr passieren und wir gehen einen Schritt, beziehungsweise ein paar Seiten weiter.

Zurück zur Natur, warum nicht, ein Spaziergang durch den Wald, sehr schön, mag ich, aber muss ich dabei aussehen, als sei ich direkt von des Jägers Hochsitz runtergekotzt worden? Wenn ich jemals hundertachtzig Jahre werden sollte, dann hole ich mir das Teil für den Ausflug mit meiner Ollen zum Musikantenstadl, aber ich werde mich sehr, sehr, sehr betrinken, um nicht zufälligerweise beim Erblicken meines Spiegelbildes in der glattpolierten Front eines gegenüber sitzenden prothetischen Fressbretts in spontanen Brechdurchfall auszu…. ja, brechen. Kein Wunder nimmt selbiges hervorrufender Norovirus gerne zuerst in Altersheimen aus. Ein Gamsbart gehört an eine Gams und nicht an die Mütze eines Herrn, der röhrende Hirsche nur von seinem Schlafzimmerwaldpanorama kennt. Legen sich Wildtiere beim Anblick solcher Entgleisungen nicht direkt hin und bitten um einen Schuss? Oder lachen sich tot?

Das passierte mir nämlich selber beinahe, noch ein paar Seiten weiter. Ich weiss, es gibt Männer, die unterschreiten in sichtbaren Masseinheiten nicht mehr feststellbare Niveautiefen locker, aber bitte, was für eine Krankheit muss Mann haben, um ein Nachthemd zu tragen? Gut, bei Brechdurchfall geht’s schneller, aber jetzt rein vom Optischen her gesehen. Mann MIT Nachthemd kommt so direkt neben Hella von Sinnen OHNE. Fehlt eigentlich nur noch das Häubchen. Halt falsch, weg mit den Gedanken, das einzige Häubchen im Schlafzimmer ist das einer scharfen Mieze im Zimmermädchen- oder Schwesternoutfit. Sonst geht das gar nicht. Röcke an Männern haben sich schon nicht durchgesetzt, ausgenommen in Schottland, aber das sind andere Kulturkreise, dort braucht Mann einen Rock zum hochheben, weil sonst das Schaf schon weggerannt sein würde. Bei uns machten den Rockträgerversuch nur ganz trendige Stecher (mein Kilt zur Energy zählt nicht), die dachten, das würde in unseren samstagabendlichen Breitengraden auch funktionieren, aber unsere Frauen hatten glücklicherweise hier doch etwas von Schafen. Wegen dem Wegrennen, nicht wegen dem Blöken. Und wenn der nächste Katalog kommt, dann sind die Damenseiten dran.

Aktuell im Ohr: Apoptygma Berzerk – Mercy Kill