Frauen und das Shopping-Gehn-Gen

Auf Singleportalen trifft man nicht nur Singles, sondern sogar richtige Menschen. Andersrum. Nicht alle, die man dort trifft, sind Singles. Stimmt zwar, da suchen die verheirateten, kommunikationsgestörten Ehemänner Fleisch, aber die Aussage trifft nicht meine Absicht. Noch nicht mal Streifschuss. Na gut, auf Singleportalen trifft man auch Menschen, mit denen man sich einfach gut verstehen kann. Idealerweise sind die dann auch noch vom andern Geschlecht und weisen Geist auf und mit noch etwas mehr Glück kann man auch die Schublade „attraktiv“ zusätzlich öffnen. Dabei können durchaus interessante Feststellungen gemacht werden, nämlich die, dass die letzten vier Bekanntschaften allesamt aus Basel sind UND mehr oder weniger rothaarig sind. Kein „Theme from Twilight Zone“ aus dem Off, aber seltsam war das schon. Ungewöhnlich. Was will mir das Schicksal damit sagen? Bestimmt nicht das Gleiche wie Tomati, der mir in der Londoner U-Bahn angeraten hat, ich solle doch die nebenan sitzende Rothaarige fragen, ob sie aus Basel kommt. Möglicherweise schlägt auch die frühkindliche Prägung meiner Kindergärtnerin durch, die war ein Rotschopf. Aber dann müsste ich auch auf ausladende Hinterteile abfahren, was nun doch auch nicht wieder der Fall ist.

Aber eigentlich bin ich ja nicht fixiert, zumindest nicht so fixiert wie Frauen aufs Einkaufen. Falsch, Einkaufen wird mit Absicht und gezielt durchgeführt und es werden Sachen gekauft, die entweder halbwegs Sinn machen (und dies nicht NUR für Frauen) oder benötigt werden. Ein Beispiel: Was aus den folgenden vier Begriffen passt nicht in das vorgängig erwähnte, befindet sich aber mit ziemlicher Sicherheit in der Einkaufstasche, wenn die Frau zu Hause ankommt:
Brot. Milch. Lammfelljäckchen. Salat.
Genau. Nun mag die XX-Chromosomen-Abteilung anfügen, das sei doch aber bei dieser Kälte durchwegs eine sinnvolle Anschaffung. Korrekt. Aber, die Information über besagten Einkauf ereilte mich letzten September und da herrschte im Freien eine Temperatur von 30 Grad. Celsius. Im Schatten. Wer möchte nochmals das Gespräch über Sinn und Unsinn aufnehmen?

Ein weiteres brilliantes Beispiel ist eine sehr geschätzte Kollegin, die mich kürzlich durch zwei (möglicherweise nachträglich bereuter) Anekdoten endgültig auf die Schiene dieses Eintrags schob. Nicht mehr ganz ins Detail nachvollzogen, aber doch so in etwa begab es sich (eigentlich ist die Vorgeschichte egal, aber trotzdem), dass SIE in Termindruck war, weil SIE ihrem Freund noch was organisieren wollte, weil er dringend weg musste. Nun hatte sie mit ihrem Fahrzeug ein leichtes Problem bei der Parkplatzfindung (und ich schwöre, ich verkneife mir diesbezügliche Kommentare) und zerschrammte sich die Fahrerseite (des Autos, sonst wäre es die Fahrerinnenseite gewesen). Aufgelöst ruft sie IHN zu Hilfe und er steht der in Auflösung Begriffenen natürlich zu, muss dann allerdings nach Festigung des Aggregatszustandes nun zu SEINEM Termin, was ihn mit ziemlich übersetzter Geschwindigkeit in eine Polizeikontrolle geraten lässt (was sich ja in einem Dorf auch ziemlich schnell rumspricht). Nun, der Sache Schluss sind zwei Rechnungen, wobei eine Reparatur und eine Zahlungsaufforderung der Vollzugsjustiz zusammen auf einen vierstelligen Frankenbetrag hochschaukeln. Was aber sagt SIE? „Ich war so fertig, ich musste gleich zum Shoppen“. Ja, wenn man es hat.

Apropos haben: Wir haben ja noch Beispiel zwei: Ausverkauf. Eine Freundin ruft SIE von eben an und weist darauf hin, dass Esprit (nicht eben billig) Ausverkauf macht. Mit richtig guten Schnäppchen, besonders diese eine Jacke da. Oder Hose. Oder egal. Denn, wenn Frau schon DA ist, warum denn auch nur dieses EINE Teil mitnehmen. Ist ja schliesslich alles billiger und wenn man für (sagen wir mal) 700 Franken Fummel shoppt, dann hat man gegenüber dem Normaleinkauf bestimmt 300 bis 400 Franken GESPART! Das ist eine „Logik“, die sich mir wohl nie erschliessen wird. Vielleicht erklärt mir eine Frau bei Gelegenheit in für mich leicht verständlichen Worten (WAHAHA, der war gut), was es damit auf sich hat. Sie muss auch nicht rothaarig sein. Apropos Rot: über roten Wodka kamen wir im Büro kürzlich darauf, dass Männer sehr gezielt und sparerisch einkaufen, denn mir wurde Trojka Blue Wodka empfohlen. Geschmack sei ähnlich, wie diese Vicks Blau Bonbons. Sprich: Schnell besoffen, aber immer frischen Atem. Wenn DAS nicht Zeit und Geld gespart ist.

Aktuell im Ohr: Limp Bizkit – Home Sweet Home

2 Comments on “Frauen und das Shopping-Gehn-Gen

  1. der kauf des lammfelljäckleins im september begründet man am besten damit:
    wir frauen denken voraus: der winter kommt bald…!

    und zum blue vodka: mir sind fast die geschmacksnerven davongerannt…

  2. bei solchen themen frage ich mich ob ich da ein paar "falsche" chromosome abgekriegt habe :-).
    obwohl, kürzlich dachte ich daran eine andere harley (jaja, ich weiss) zu kaufen. und das bei schneefall ;-)