Nuttenbingo und weitere Überbleibsel

Die Möglichkeit, jederzeit genügend Wasser zur Verfügung zu haben, um zu trinken, sich zu waschen oder den Goldfisch im Klo runterzuspülen, gilt in unseren Breitengraden als Selbstverständlichkeit. Wir drehen den Hahn auf und schon fliesst es, mehr oder weniger warmkalt, mit viel oder wenig Druck und wenn katza in der Küche den Abwasch macht, dann kann es im Bad unter der Dusche schon zu sehr schockierenden Veränderungen kommen. Was aber tun, wenn der Handwerker kommt, die Fliesen in der Dusche rausreisst und uns dadurch die Möglichkeit der selbstverständlichen Körperüberströmung nimmt? Genau, man geht ins Hallenbad. Das heisst in Hilden „Hildorado“ und ist ein… ähm… naja, die nennen es Spassbad. Erlebnisplantschen. Mein primäres Erlebnis war da drin, dass ich mir einen Zusammenschiss von dem demotivierten Aqua-Aerobic-Zwitter eingefangen habe, weil ich mich nicht schnell genug an den dank Gewichten vor dem Ertrinkenden Stehenden vorbei bewegt habe. Fieserweise liefen alle Blubberdüsen nie, wenn wir dort drauf lagen, standen oder schwammen und im Whirlpool drängten sich die Machos mit den lüsternen Blicken auf weibliche Merkmale. Ausser im zweiten Whirlpool, da hockte ein knutschendes Paar. Also Spass definiere ich etwas anders, aber immerhin konnten wir duschen. Shampoonieren im Flussbad liessen sie uns ja nicht.

Schwellen zur Verkehrsberuhigung und zum Aufregen der benutzenden Autofahrer kennen wir auch. Massnahmen, um in Neben- und Wohnstrassen die Geschwindigkeit zu dämpfen sind uns auch bekannt. Aber was soll DAS? Häh?Schwellen sind erhöht, Einbuchtungen sind erhöht, schliesslich soll man ja entweder drüber oder eben nicht drüber fahren können. An dieser Stelle gilt das bloss als Wunsch, nehme ich mal an. Wenn ihr Zeit habt, fahrt Schlangenlinien. Oder die Bodenmarkierung dient zur Arterhaltung der Leuchtzebras, die in dieser Gegend im Wald leben und ab und zu zum Äsen an die Strasse kommen. Soll mir doch keiner kommen und sagen, dass hier jemand ausweicht. Apropos ausweichen: Fragt man einen Mann danach, ob er sich beim Pinkeln hinsetzt, dann weicht er auch gerne aus. Aber Frauen, es gibt noch etwas Schlimmeres als Stehpisser. Stehpisser, die zu faul sind, die Brille hochzuklappen. Die müssen ja wohl ganz dringend Druck abbauen. Aber ich, als Besucher öffentlicher Einrichtungen wie Zoos oder Museen putze gerne erstmal das Klo. Dafür weigere ich mich auch vehement, den in Deutschland verbreiteten Klofrauen Geld auf den Teller zu legen. Eigentlich sollte ich was wegnehmen.

Aber noch kurz ein Apropos zum Thema Druck abbauen. Unikat in Dusseldorf ist das kurz vor dem Bahnhof gelegene Bingocenter. Wird vom fahrenden Zug aus gespielt. Und zwar tippt man auf eine Zahl zwischen 1 und 50 und starrt dann gebannt aus dem Zugfenster auf eines der Gebäude, an dessen Fenstern entsprechende Zahlen angebracht sind. Ist das vorgängig ausgewählte Fenster durch eine Mitarbeiterin der professionellen Spermozytenentnahme besetzt, dann gewinnt man. Sie muss nur da sein, räkeln gibt keinen Bonus. Es darf auch quer durch den Zug BINGO gebrüllt werden, wenn es Spass macht. Möglicherweise haben wir das aber auch falsch ausgelegt und es ist eher als Auswahlmöglichkeit im Sinne einer Chinarestaurant-Speisekarte gedacht. Hinten aussuchen und dann vorne am Tresen einmal die 43 süss-sauer mit bisschen scharf bestellen. Und danach zum Duschen ins Hildorama.

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