Durchgeklickt

Forscher und Erfinder haben lustige Einfälle, die unser Leben einfacher machen könnten. Einige machen ihren Weg in unseren Alltag, andere sind grundsätzlich nett, aber in der Realität leicht… Naja… Sagen wir mal, ich kann mich nicht direkt damit anfreunden. Der Sinn essbarer Unterwäsche hat sich mir bisher nicht erschlossen und wenn das mal so richtig eingeritzt war, dann reizt mich der Gedanke an sich schon nicht mehr. Das geschmacks- und optikerweiternde Hautpuder trifft es schon eher. Aber eigentlich geht es mir hier nicht um Miezen, sondern um Mäuse.

An einem Institut (mit grösster Sicherheit in den USA) wird an der Entwicklung einer Gesichtsmaus gearbeitet. Dabei soll das Gesicht als Computereingabegerät dienen. Zur Abwechslung aber nicht in der Form von gaefmkacqvka3489üucn|¢§|q4P9 wenn das Gesicht bei Übermüdung auf die Tastatur schlägt, sondern durch optische Vermessung. Beim Einschalten wird über eine Kamera das Gesicht eingelesen und danach dient die Nase als Mauszeiger und die beiden Augen als Maustasten, welche durch Blinzeln ausgelöst werden. Gesicht als Mäuschen, warum nicht, allerdings hilft es nicht, ein Rattengebiss zu haben.

Mimiklegastheniker haben ein leichtes Problem, da die wenigsten nur mit einem Auge blinzeln können. Diese Benachteiligten müssen sich dann eben einen Mac zulegen, die ja erfahrungsgemäss nur eine Maustaste besitzen (oder evolutionieren Äpfel neuerdings auch?). Beide Augen zukneifen und ab geht’s. Für das Gegenüber sieht das bestimmt witzig aus, wenn der Kopf vis-a-vis unkoordiniert durch die Gegend eiert. Aber aufgepasst, wenn man einen verschämten Blick nach rechts oben wirft, wenn die Azubiene vorbeischwebt und man ihr auch noch kurz zuzwinkert. Da kann dann schon mal die Projektarbeit von fünf Stunden ungespeichert den Bach runtergehen. Die Nasenvariante kann unter Umständen ersetzt werden, um den Nacken zu schonen, allerdings nur in Einzelbüros: durch die Zunge. Zu viele Männer würden sich ein paar aufs Maul einfangen, wenn sie in einem Grossraumbüro zwar eigentlich eine Exceltabelle fertig machen, die Kollegin gegenüber aber denkt, sie werden geil angezüngelt. Mousing, not mobbing.

Aktuell im Ohr: Sven Väth – L’Esperanza