Kühe machen Mühe

„Also das Ding, das du da in der Hand hältst, dafür musste eine Kuh ihr Leben lassen!“ – „Das ist mir Wurscht.“ – „Die wurde deswegen niedergemetzelt!“ Falsch. Da eine Wurst im Schnitt nur zu zwanzig Prozent aus Fleisch besteht, wurde maximal ein Kuhfünftel gemetzelt. Die Familienpackung betrachten wir jetzt nicht. In den zwanzig Prozent sind aber noch viele Abfälle drin, die von sonst wo kommen können, also sagen wir mal, wenn ich eine Wurst esse, bin ich zu zu fünfzehn Prozent mitschuldig am Ableben eines Rinds. Zu fünf Prozent Schwein, sagen wir mal. Ein Vegetarier nennt es Mord, ich nenne es Selbstverteidigung.

Schweine, wir erinnern uns an Animal Farm von George Orwell, übernehmen die Herrschaft und wollen die Menschen ausrotten. Dazu ersonnen sie einen ganz hinterhältigen Plan: Biologische Massenvernichtungswaffen. Schweinepest, Rinderwahnsinn, Geflügelgrippe, so als kleine Beispiele. Da kommt man mit Steakfressen gar nicht hinterher. Weiter fressen Kühe Gras, Gras wandelt wie viele andere Pflanzen auch, Stickstoff zu Sauerstoff um. Wenn also die Kühe ungestoppt die Grasressourcen wegfuttern wird dicke Luft. Dann gehen die aber noch weiter und stossen Methan aus. Hallo? Genfer Kuhvention? Giftgase? Methan, in Unmengen. Das Ozonloch wächst und die Menschheit geht wegen Kuhfürzen unter. Das muss man sich auf einem Grabstein vorstellen. Ausgepupst.

Das ist ja auch kurzfristig schon gefährlich. Da fährt jemand über Land, kommt an einer Kuhweide vorbei und zündet sich eine Zigarette an. BOOM! Kettenreaktive Massenexplosion, was zuerst einmal einen Raucher auslöscht (Hoppla! Wieder ein Beweis dass es ungesund ist) und dann einen Feuersturm quer über das Gebiet auslöst. Dann suchen sich die Flammen den Weg durchs Gas, setzen alles in Brand und erreichen auch irgendwann die Kuhhintern, aus denen der Versorgungsfluss strömt. Flammt das dann wohl rein und lässt die Muhkühe von innen explodieren? Wie Pop Corn? Pop Cows. Vielleicht reicht es ja, um das Vieh barbequemässig durchzugrillen. Sofort verlegt das ganze Dorf Abendessen aufs Feld, weil es soll ja frisch sein, wieder aufgewärmtes Grillgut ist unlecker.

Warum also aufregen, gleicht sich ja alles aus. An einem Ort muss ich der Kühe Verwandte allerdings in Schutz nehmen: Pamplona. Da rennen jedes Jahr Machos und Nachos (das sind die, die gerne Machos wären) vor Stieren her durch die Stadt. Zeitungsmeldung: „142 Verletzte in Pamplonas Strassen“. Was stimmt nicht bei solchen Nachrichten? Es hätten MEHR sein können! Stiere, verdammt, strengt euch an! Das könnt ihr besser! Wenn sich schon die Tomaten in dieser anderen Spanischen Stadt (Name entfallen) nicht wehren können, dann wenigstens ihr. Kann es sein, dass Spanier ein paar ganz bizarre Traditionen haben? Aber eben, Stiere, auch ihr in den Arenen: Zeigt den Ferreros, dass IHR die Hörner habt, die DIE gerne hätten. Und den nächsten, der mich wegen einem Schnitzel blöd anlabert jag‘ ich auch durch die Strassen.

Aktuell im Ohr: The Mission – Tower Of Strength

One Comment on “Kühe machen Mühe

  1. Servus kay-X …
    Ich wundere mich jedes Jahr aufs neue, wenn ich die Berichte über das Treiben der Spanier in Pablona verfolge … das Ding mit den Tomaten – "La Tomatina" – passiert übrigens in "Bunol" nähe Valencia … bizarr triffts genau

    … verfolge Deine Seite schon länger, bin begeistert von Deiner speziellen Art, mit der du unser aller Alltag revue passieren lässt … lieben Gruß aus Wien

    aktuell im Ohr: "Weather storm" by Massive Attack

    bis neulich, EhnicO