Zusammenstossversuchsblödlinge

Ich stelle mir gerne vor, wie es wäre, wenn Reality TV Soaps einmal die tatsächlich mitgenommenen Existenzen beleuchten. Aber was bekommen wir? Vor besoffenen Deutschen grölende Viagraproleten, Castingshowlosers familienangehörige Wolfgang-Petry-Klone oder demenz- und inkontinenzgeplagte Ex-Fledermausfresser. Ich hätte aber lieber einen Einblick in den Alltag von Crash Test Dummies. Mama und Papa Dummy und die Kinder Crashy und Testy. Das sieht bestimmt nett aus, wenn Papa in der Firma morgens mit Hut und Aktentasche einstempelt KTSCHING und danach ins Auto steigt und zum Einstieg gegen eine Betonwand geklatscht wird. In der Kantine Sitzen danach alle zusammen und beantworten ihre Fragebogen, wie es denn gewesen ist. „Wovon wurdest du denn heute gefahren?“ – Guckt auf das Loch im Bauch und sagt: „Weiss ich nicht genau, aber die Lenksäule ist massiv“. Dann stossen die Jungs und Mädels von den Haushaltswaren dazu, der eine ohne Arm, weil der neue Lebensmittelzerkleinerer DOCH noch nicht ganz ausgereift war.
Auch für Mama Dummy kann man sich interessante Szenarien vorstellen. Auf dem Weg zum und vom Einkaufen wird sie sieben bis acht Mal überfahren, umgefahren, angefahren. Teil des Jobs ist es natürlich auch, sich beim Putzen auf Drehstühle zu stellen oder möglichst demonstrativ jegliche Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen. Urlaubsfahrten dauern selten länger als fünf Minuten, weil Mauern und andere Autos gibt es überall. Aber genau drum bekommen alle genau zur gleichen Zeit Urlaub, die Chance auf Angehörige der Firma zu stossen ist ungleich höher. Auch Dialoge laufen ganz anders ab. „Mamaaaa, wie lange dauert es denn noooch?!“ – „Sei ruhig, Kind, sonst musst du den neuen Kindersitz ausprobieren!“ – Mmmm Mmmm Mmmm.

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