Pump it, Baby

Was gibt es Schöneres, als zu wissen, dass der keks sein Fitness-Abo erneuert hat und sich wieder in die Höhle der Weichen und Schönen begibt, einerseits um sich zu kräftigen, andererseits um sich an die Schweissbanden der literarischen Trainingskultur zu lehnen? Eben. Mir wurde schon vorgeworfen, ich würde aus rein voyeuristischen Gründen ins Fitness gehen. Das ist konkret falsch. Genauso wenig wie ich in einem Spital wegen der Krankenschwestern arbeite. Genau wie da, weiss ich nämlich, dass in einem Fitnesscenter nicht alle Frauen aussehen wie im Eric Prydz-Video (Ansichtsexemplar (WMV, 6.7MB)). Im übrigen ist dieses Video nicht nur unrealistisch, nein, es ist auch widerlich und sexistisch. Abstossend. Ich kann es völlig nachvollziehen, dass es Frauen gibt, die ihren Partnern das Ansehen dieses Schmutzes verbieten. Als das zum ersten Mal auf VIVA lief, blieb ich wie angewurzelt vorm Fernseher stehen und traute meinen Augen nicht!

Ich konnte meinen Blick nicht abwenden, weil ich dermassen entsetzt war! Entsetzt, dass ich es nicht vom Anfang an gesehen habe. Also ich find’s geil. Genauso wie ich Filme toll finde, in denen UFOs das weisse Haus sprengen und die Welt durch Einspielen von Windows gerettet wird, weil das die Ausserirdischen futsch macht. Tut es uns zwar auch, nur langsamer. Aber zurück zum Thema. Oder fast. Man muss diese Videos als das sehen, was sie sind: Witzig. Man kann sich ja auch zwanghaft über jeden Mist aufregen. Remember? Schlechte Laune ist ein Denkfehler. Als Nachfolge kamen Sekretärinnen, die sich halbnackt auf dem Kopierer räkeln. So what? Wie realistisch ist das? Eben so wenig wie das hier: Leben (MPG, 13.3MB). Also bitte.

Aber gehen wir einen oder zwei Schritte zurück ins Gym. Mir sind Dinge aufgefallen, wo ich finde, da müssten genauere Regeln her, so als DO’s and DON’Ts. Ich will zum Beispiel keine Pyjamahosen sehen. Im Schlafzimmer, warum nicht, da dürfen die aus Seide sein (Frauen in Männerpyjamaoberteilen haben was Scharfes), aber nicht so labberige Frotteesäcke. Näh. Aber auch das Gegenteil, knallenge Leggings sind tabu. Ganz speziell an Männern. Was geht ist: Gut aussehen. Das ist ja mit ein Grund, warum man da hingeht, sich gut fühlen und besser aussehen. Aber das muss man nicht aktiv praktizieren, indem Mann seinen T-Shirt-Ärmel hochrollt um dann im Spiegel seinen Bizeps zu bewundern, wenn er die Gabel der Maschine zurückzieht. Ein Wunder, hat der nicht seinen Oberarm gleich abgeleckt.

Was man auch darf: Sich auf einer Maschine nach der Anstrengung kurz ausruhen. Was man dabei nicht darf: Tot aussehen. Noch weniger: Tot SEIN. Aber die Nuss ist bloss eingepennt. Eine Bitte an die Frauen: Wenn ihr nicht wollt, dass die Männer auf euren Hintern starren, dann kauft keine Trainingshosen mit einem Schriftzug über die Arschbacken. Ich zum Beispiel, fahre gerne mit dem Finger den gelesenen Zeilen entlang, also keine Beschwerden! Dann, in der Umkleide (wo ich jetzt rein aus Männersicht berichte) ist völlig inakzeptabel, wenn die Haare auf dem Rücken länger sind als die auf dem Kopf und der Herr KEINE Glatze hat.

Apropos Länge: Nebenbei muss ich die Damen, welche sich gerne an dunkelhäutigen Männern orientieren, weil sich die ja, so Gerüchte umgehen, durch ein körperliches Merkmal auszeichnen sollen, was… hmm… wie erklär ich das jetzt… Die sollen ein Teil wie ein Pferd haben. Tut mir leid, Ladies, dem ist nicht so. Unrealismus-Fakto wie oben. Und gleich zum Klarstellen, ich geh da nicht nachmessen, aber es gibt Dinge, die sieht man nun mal in einer vorwiegend durch Nackige geprägte Umgebung einer Dusche. Ich weiss jetzt auch, warum der Südlandmacho von Donnerstagabend einen Pferdeschwanz OBEN trägt. Konnte sich wohl keinen Porsche leisten. Aber der Trend zu Frauenferien auf Jamaica wird sicher ungebrochen weitergehen. Was der Typ da in seinem Tage-Buch schreibt ist sowieso alles aus den Fingern gezogen und von der Palme geschüttelt. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Smart viel die cooleren Autos finde als Porsche?

Aktuell im Ohr: New Order – Confusion (Blood Rave Mix)