Im Angesicht des Arschgesichts

Der heutige Tipp des Tages: Gesicht anfeuchten, Lächeln und dann vor die Tür treten. Auf diese Weise lächelt man den ganzen Tag, weil die Gesichtszüge bis zum Haaransatz festgefroren sind. Egal, welcher Depp einem gegenübertritt, man strahlt. Leicht verkniffen, aber so sehen die ganzen gelifteten Schickimickimausis auch aus. Nur geben die Abertausende von £iftingdollar$ aus. Dabei ginge das mit einem Tacker viel billiger. Straffen und TSCHACK. Und es ist reversibel, falls man am Ende doch aussieht wie eine zerknüllte Strumpfhose oder das Ende einer Kalbfleischwurst. Da lobe ich mir doch natürliche Vorgehensweisen zur Erhaltung der Schönheit. Beziehungsweise Versuche, ebensolchige zu erreichen.

Frauen und Männer, die sich pflegen, stehen bei mir in der Kurstabelle weit oben. Gehen lassen kann sich schliesslich jede(r). Es ist ja auch ganz einfach, ohne gleich in die „metro“-Schublade zu gelangen. Bei vielen hilft zum Beispiel schon waschen. Bei anderen sollte ein Peeling dazu. Bei einigen hingegen hilft noch nicht mal mehr Sandstrahlen. Hin und wieder ist es ja auch so, dass im Gesicht (oder sonstwo am Körper) der fortschreitenden Umgestaltung durch Mutter Natur und Vater Zeit kein Einhalt mehr geboten werden kann. Muss auch nicht, denn es gibt wenige Elemente, die sind doch gar nicht so schlimm. Lachfältchen. Warum sollte ich die weghaben wollen? Die zeigen doch, dass ich gerne lache, sprich, Humor habe. Oder dermassen hohl bin, dass ich über jeden Schrott lache.

Sehr unbeliebt sind auch die Fältchen an den Augen, die gemeinhin als Krähenfüsse bezeichnet werden. Erstens haben Krähen keine Füsse, sondern Krallen. Kralle ist eine sprachstammmässige Abwandlung von Koralle und die sind doch sehr schön. Zweitens sind Krähen sehr intelligente Tiere, also gehe ich davon aus, dass besagte Fältchen ein Zeichen von Intelligenz sind. Graue Haare sind auch nur bedingt ein Zeichen von feuchten Wohnungen sondern können ebenso als Zeichen von Phanstasie ausgelegt werden, weil das darunter liegende Gehirn die ganze Farbe für bunte Kopfbilder braucht und entsprechend aus der direkten Umgebung die Koloration annektiert. Ausgenommen bei sehr schlecht geschminkten Frauen. Aber die haben auch keine Phantasie.

Aktuell im Ohr: 18 Summers – Heavenly Creatures