Auf die Ohren

Ganz kurz noch ein kleiner Tipp fürs die Gehörgänge:
Eisbrecher.
Zwei Ex-Megaherzer auf Abwegen mit einem Hauch mehr elektronischem Teppich drunter (aber einem ruppigen), ansonsten aber genau was man aus der Ecke erwartet: Hammer auf die Muscheln. Ganz nett auch die Special Edition mit DVD und (Gag!) zwei Rohlingen für die privaten Kopien mit dem gleichen Look wie die Original-CD. Macht was her. Lachen hätte ich nur müssen, wenn auf der Rückseite das Copy Control Logo geprangt hätte.
Apropos Copy Control: Warum macht die Industrie das? Gern gegebene Antwort (von der Plattenindustrie): Um das Einkommen der Künstler zu schützen. Hallo? Ich hab kürzlich irgendwo eine Aufteilung gesehen, wieviel vom Verkaufspreis einer CD tatsächlich an den Künstler geht. Wenn ich mich recht erinnere, dann lag das im 5%-Bereich. Der Rest geht an Handel und Industrie. Also bezahlen wir die CDs nicht wirklich den Künstlern, sondern den Plattenfirmen. Die versuchen durch legale Downloadangebote jetzt auch ihr angekratztes Image und die aktuellen Vermarktungsmöglichkeiten zu optimieren, was prinzipiell ein guter Ansatz wäre. Nur sind die Downloadpreise, wenn man die hochrechnet gleich teuer, wie wenn ich die CD im Laden kaufe, nur habe ich weder Booklet noch Hülle. Clever. Dass der Urheber geschützt wird, das finde ich voll in Ordnung, ich mag es auch nicht, wenn man meine Texte klaut. Ich finde es auch korrekt, dass der Urheber Geld für seine Arbeit, sein Werk erhält. Warum also nicht eine kleine Initiative ins Leben rufen:
money4artists
Wer Musik downloadet, der schickt Cash oder Scheck oder Überweisung an den Musiker. Spenden für Musika statt Spenden für Afrika. So hat der Urheber Geld, der Konsument Musik und die Industrie muss sich neue Ausreden einfallen lassen. Oder endlich ihre Preispolitik überdenken. Ist doch eine Anregung, nicht?

Aktuell zwischen den Ohren: Eisbrecher – Dornentanz