Das "Tage"-Buch historisch und hysterisch
Die ollen Krümel von früher
In der Informatik arbeiten hat immer einen gewissen Hauch von Ödnis und Langeweile, Informatiker sind Nickelbrillenträger, die mit ihrer Tastatur ins Bett gehen und Netzwerkkabel an ihrem Geschmack unterscheiden können. Die grossen Gefahren im Berufsalltag sind ein Kaffeeflash nach dem achtzehnten Espresso, das Erschlagenwerden durch ein UNIX-Handbuch oder das Anritzen des Fingers beim Einbau einer Netzwerkkarte. Informatiker sitzen an ihren Computern und nerven die restliche Menschheit durch Geschwätz über Schnittstellen, Programmiercodes oder ihre crashenden New Economy Aktien. Kaum zu glauben, dass es auch noch andere Exemplare dieser Gattung gibt, die sich mit Hosen in der richtigen Länge bekleiden können und einen Pinot Noir nicht für einen neuen Virus halten. Dafür sind sie auch nicht so einfach zu manipulieren wie die hamstergleichen Hardcore-Bildschirmlecker. Das passt dann hingegen nicht so ins Bild der Manipulatoren, die gerne kuschende Befehlsempfänger hätten. Denn die ganze Firma war schon erobert. Die ganze Firma? Nein, der kleine unbeugsame Haufen oben links auf der Karte leistete erbitterten Widerstand. Was also tun? Nun, hier kommt der Augenblick, wo wir auf Gefahren des Berufes treffen, von denen in keinem Jobbeschrieb die Rede ist. Kaffeepausen. Ne halt, das kommt jetzt falsch rüber. Oder doch nicht, eigentlich passt es. Also spendet man dem Team für die Kaffeepause ein paar Goodies, zum Beispiel in Form von Berlinern. Glücklicherweise (sage ich jetzt mal so) gibt es da die Gierigen, die sofort zugreifen und Süssigkeiten in sich reinstopfen. Dies wiederum bewahrte die Ungierigen davor, sich ebenfalls einen Happen zu genehmigen. Stunden (eine MENGE Stunden) später waren die Erstgenannten wieder in der Lage, feste Nahrung zu sich zu nehmen oder sie auch bei sich zu behalten. Die Tatütatapolizisten stellten nichts Giftiges (oder Bewusstseinserweiterndes) da drin fest, aber die Kombination muss einigermassen heftig eingefahren sein. Ich hatte das Glück, an diesem Tag mit Grippe gestraft zu sein, denn bei Berlinern bin ich normalerweise der Erste, der die Finger auf dem Teller hat. Und da soll mir nochmal jemand sagen, dass ein Job in der Informatik langweilig ist! Seit jenem Tag gucken wir beim Verlassen des Hauses öfters mal nach oben. Vielleicht kommt ja einer unserer Server geflogen.
Irgendwie peil ich den Zusammenhang nicht zwischen Informatikern und Berlinern … *grübel*
wuff, man kann z.B. in beide reinbeissen.
ICH KANN DEN ZUSAMMENHANG SEHR WOHL HERSTELLEN !!! Zum Glück währte der Zusammenhang in diesem Fall nicht allzulange *entleer*