Invertiert

Nein, nicht introvertiert, sondern eben negativ / positiv umgedreht, beziehungsweise schwarz / weiss. Also wenn man ein normales Bild mit viel Weiss ins Negativ umwandelt, dass man das Weiss nachher Schwarz sieht. Ihr wisst schon was ich meine. Sowas hat mich heute verwirrt. Aber nicht etwa auf einem bearbeiteten Bild, sondern draussen in der echten, real wirklichen Welt. Man kennt ja die Situation, dass das Telefon klingelt, wenn man unter der Dusche steht. In Erwartung von was Wichtigem hüpft man aus der Dusche, wirbelt schnell ein Handtuch um die Lenden oder um den Kopf (je nachdem ob Weibchen oder Männchen) und hetzt durch die Wohnung. Dabei hinterlässt man natürlich nasse Fussabdrücke auf dem Teppich (Parkett, Fliesen, etc.). Mit etwas Glück fällt man nicht einmal auf die Fresse bei der Haarnadelkurve am Einbauschrank. Aber es geht mir um die Fusstapse auf dem Boden. So ähnlich sieht es auch draussen aus, wenn jemand durch eine Pfütze watschelt und dann die nächsten paar Meter mit Abdrücken seiner Fusssohlen verziert. So weit so klar. Als wir heute zum Essen gingen hatte es kurz vorher geregnet und der Boden war nass. Völlig nass? Nein, denn einige Flecken leisteten erbitterten Widerstand. Fussabdrücke eines gehenden Menschen grinsten uns entgegen. TROCKEN! Deutlich zu identifizieren, deutlich als Fussabdrücke zu erkennen und eine Spur von ungefähr zwanzig Meter hinterlassend, bevor sie um die Ecke bogen. Der Rest: klatschenass. Also genau andersrum als sonst, invertierte Realität eben. Gibt es dafür eine Erklärung? Oder dafür, warum die Menschen, die am seltensten Kontakt mit Wasser haben ausgerechnet vor einem in der Schlange stehen? Oder dafür, warum immer wenn ich Helpdesk habe jemand sehr sicher war, dass sie was löschen will, bis sie OK gedrückt hat? Oder dafür, warum Mozartkugeln so rund und verfüherisch sein müssen? Eine Tafel Schokolade wäre viel weniger reizvoll, weil sie vielleicht nicht ganz so deutlich an weibliche Rundungen erinnert. Was mich nicht davon abhalten würde, sie zu verna… verspeisen, aber es wäre halt was anderes, eine gewisse Hemmschwelle, weil man ihr erst die Rippen brechen muss. Obwohl. Hemmschwelle? Ich hab heute auch Kannibalismus betrieben und ein paar Butterkekse (Petit Beurre) verspachtelt und Tschäikb nebenbei von Prügelspielen erzählt, wo man sich so richtig volle Kanne auf die Fresse hauen kann um die User des Tages etwas zu verha… dauen. Ich glaube, langsam werde ich ihm unheimlich. Vielleicht hätte ich den Raketenwerfer nicht erwähnen sollen. Oder bei dessen Erwähnung nicht grinsen sollen. Aber ich hab auch eine dunkle Seite. Keks invertiert.

Aktuell im Ohr: Melotron – Stille