Sturzwälderschwarte

In der Migros (Supermarkt/Kaufhaus) kriegt man superleckere Schwarzwäldertorte (mit Kirschen). Wenn einen nach derartigem gelüstet, da hin und je nach benötigter Grösse eine kaufen und schlemmen bis es einem schlecht ist. Einfach, schnell, praktisch. Aber nicht bei meiner Mutter, der geht sowas nicht runter, dass sie ihrer Familie beim Sich-mal-Wiedersehen etwas fertiges auftischen soll, obwohl die absolut nichts dagegen hätte. Nein, Sonntagmorgens wird eine Schwarzwäldertorte selber gemacht. Nun hat man ja spontan keine Kirschen im Haus, die fixfertig sind. Also noch kurz früher aufstehen, aus der Tiefkühltruhe welche holen, auftauen und entsteinen (nein, nicht entkernen, weil es Steinobst ist und kein Kernobst). Wir versuchen unserer Mom ja immer klarzumachen, dass wir nicht wollen, dass sie Stunden in der Küche verbringt, wenn wir mal auftauchen, aber da schaltet sie auf Durchzug. Meine Schwester hat mir die Geschichte mit dem Aufwand erzählt und ich konnte mir natürlich nicht verkneifen zu sagen: „Mann, wär das jetzt beschissen, wenn gar keiner Kirschen mag und sie an den Tellerrand schaufelt“. Haben wir natürlich nicht getan. Der Freund meiner Schwester hat dann mal noch auf die Zeitung gedeutet und gemeint: „Habt ihr gelesen? Migros stellt jetzt neu Schwarzwäldertorten her, die keine Kirschen mehr drin haben, die Leute mochten das nicht“. Tun sie natürlich nicht. Dafür wurde Schwesterfreund dann gestraft, denn er biss in seinem Tortenstück auf die einzige nicht entsteinte Kirsche. Da sieht man es doch wieder. Wer keine Lizenz zum Lästern hat, der bekommt auf die Mütze. Passiert mir natürlich nicht. Und wenn würd ich das wohl kaum erzählen.

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