Scho Ping

Wieder mal Samstag, wieder mal Zeit zum Einkaufen, wieder mal Zeit, sich unter die Dummies zu mischen, die einem die Woche über erspart bleiben. Frau Zuckerwatte ist wie immer im Elf-Uhr-Bus und hat natürlich ihren ganzen Lästerclan mit, wieder mal der Busfahrer, der sich konsequent nicht an das 30km/h-Limit hält und 25 fährt. Hach, was vermiss ich das sonst immer. Heute wurde ich wieder mal überzeugt, dass Produkte, die einen aussehen lassen wie ein Mensch, völlig überteuert sind. Ich habe mal ein bisschen Produkte eingepackt und am Ende einen leichten Schock bekommen. Alles zusammen 60 Franken (40 Ööro): Eine Tube Zahnpasta (mit Whitening-Formula oder sowas, man will ja alles mal probiert haben), ein Dreierpack Kleenex (Sonderangebot), Feuchtigkeitscréme (nicht, dass ich sowas regelmässig brauchen würde), Mach3 Rasierklingen (nicht, dass ich sowas regelmässig benutzen würde) und ein Deostick. Da musste ich erstmal locker durchatmen und wollte dann irgendwas GANZ Teures kaufen, aber ich hab nirgends einen iPod gefunden und die neue Canon Digital Spiegelreflex Kamera (Ist das nun eine Digi oder eine Spiegelreflex? Oder ist das eine neuer Name? Spigidigi? Digireflex?) gibt’s glaub ich erst ab Ende Monat. DVD’s hab ich diese Woche auch schon alle gekauft, die ich wollte, also blieb es halt bei zwei CD’s. Aber der Laptop im Prospekt sah schon recht nett aus. Dafür brüllt dann im CD-Laden ein Mann quer durch den Raum: „Schahaatz! Guck mal, die neue Bravo Black Music!“ Allerdings in einem Tonfall, der das Wort „Schatz“ Lügen straft. Sie brüllt zurück: „Welche denn?“ Er: „Na die NEUE!“ Hätte die beiden am Liebsten mit dem Buch „Wie kommuniziere ich richtig“ ein paar Mal tüchtig gehauen. Friedlich, wie ich aber bin, habe ich meine Silberlinge bezahlt und wich von Dannen. Draussen sass ein Bettler mit einer Mundharmonika (=Schnurregiige). So wie der spielte, hab ich auch mal auf einer rumgetrötet, aber ich bekam dafür eins auf den Arm geboxt (=Tomätli) und kein Geld. Er offensichtlich auch nicht, denn wenn man vorbeiging, ranzte er einen an mit „Gib mir was!“. Ja, klar. Andere stehen in Unterführungen mit Saxophon und spielen das Pink Panther Theme. DIE kriegen was. Es muss einfach Samstag sein. Unter der Woche haben die wohl keinen Freigang. Letztes Ziel Migros zum Futter kaufen. Da war es ein wenig frustrierend. Keine Szenen, keine alptraumhaften Familiendramen, ich konnt einfach nur reingehen, alles holen, was ich eigentlich gar nicht wollte (Ziel war, ein Försterbrot und einen Salat zu holen und nicht Braten, Hirschpfeffer, Trauben, Speck und Spätzle). Hoffentlich vergess ich nicht wieder, das auch zu essen.

Aktuell im Ohr: Oomph! – Niemand (Tyranno RMX)

One Comment on “Scho Ping

  1. Ich finds einkaufen auch immer so grausig … deswegen bestell ich mittlerweile alles was möglich ist online :) Das erspart Sorgen, und mir meine lieben lieben Mitmenschen