Das "Tage"-Buch historisch und hysterisch
Die ollen Krümel von früher
Seid kreativ. Situation: Wenn zum Beispiel Smokee mir wieder mal vorwirft, ich könnte nicht Männlein und Weiblein voneinander unterscheiden, sogar wenn man mich auch drauflegen würde, weil es schon zu lange her ist, dann könnte ich sagen: „Du Arschloch“. VOLL PROLL! Bei jemand anderem würde „Sie Arschloch“ wenigstens etwas gesitteter klingen, ist aber immer noch unkreativ, langweilig und einfach out. Durch den Einsatz von zum Beispiel „Anus“ oder „Rektum“ würde man zumindest eine gewisse Wortgewandtheit offenbaren. Ist aber immer noch nicht das Gelbe vom Ei. Auch der Einsatz von internationalen Varianten wie „Asshole“, „Trou-du-cul“ oder „Cabrón“ sind zwar ein bisschen nobler, aber halt auch nur eine Übersetzung des Basiswortes. Lasst euch doch etwas einfallen, beschimpft einfallsreicher, flucht kreativ, stampft das Gegenüber originell in den Boden. Wenn ihr das richtig macht, könnt ihr einen zusammenscheissen und er merkt das nicht einmal. Man kann mit etwas einfachem wie „Backenzentrum“ anfangen, es dann steigern zu „Ritzentiefpunkt“ und möglicherweise toppen mit „Rosette der Dunkelheit“. Sky is the limit! „Endstück des digestiven Windkanals“. „Öffnung zur grossen weiten Welt“. „Oh du Gebläse der fauligen Lüfte, entrinnend aus den modrigen Tiefen deines vermaledeiten Selbst“. Ihr seht, man hat da durchaus Handlungsspielraum. Und das schon nur bei einem einzigen Schimpfwort.
Als kleiner Zusatztipp: Duo Tresenlesen, die Nummer „Kloidt ze di Penussen!“ vom Album gleichen Titels. Da wird auch schön kreativ geflucht…