Bei den MTV Movie Awards gibt es neben den besten Darstellern, Filmen und gehabter Kategorien auch immer denjenigen des besten Kusses. Einmal war das der Kuss unter Mädels aus Cruel Intentions, ein andermal war es der Kopfüberkuss aus Spiderman. Was sind nun Kriterien zur Kürung des Kusses par Excellence? Knisternde Erotik? Ja. Schwülstige Umgebung? Nein. Die Chemie zwischen den Lippenkontrahenten muss stimmen? OH JA. Mit der Zunge die Mandeln ablecken? Nääähäää. Rundherum löst sich die Restrealität in Blubberbläschen auf? Yep. Hauptsache drin und wenn’s sein muss mit Anlauf? Absolut nein. Das ist nicht erotisch, das ist primitiv und völlig unprofessionell. Ein Kuss hat gewisse Regeln. Klingt doof, ist aber so.
Beispiel: Man leckt sich nicht zuerst fünf Minuten die Lippen ab, damit alles richtig schön feucht ist. Wenn ich ein nasses Gesicht haben will, kaufe ich mir einen Hund. Kein Knoblauch, keine Zwiebeln oder ähnliche duft- und blähungsintensiven Nahrungsmittel. Kohlensäurehaltige Getränke sind möglichst zu vermeiden. Oder wer findet es toll, in den Mund gerülpst zu werden, dass die Ohren schlackern? Eben. Das Gesicht in dasjenige des Gegenübers oder Gegenüberin zu hauen ist beim Wrestling möglicherweise akzeptabel, beim Küssen ist eine verlangsamte (auch zur Hebung der Spannung) Annäherung viel besser geeignet. Insbesonders, wenn man Augenprobleme hat oder mit der Anordnung der benötigten Gesichtsteile nicht ganz vertraut ist.
Die Umgebung hingegen ist eigentlich beim reinen Küssen Nebensache (siehe Spiderman). Es darf aber Rücksicht genommen werden, wenn beispielsweise in einem Lift zwei sich (nicht ganz regelkonform) ableckende Pärchen stehen und mir den Ausgang versperren und ich genötigt werde, die Speichelumverteilung mitanzusehen. Es war kein schöner Anblick. Die konnten das halt auch nicht. Aber es gibt sie doch, die Nichtfilmküsse, die im alltäglichen Leben stattfinden. Wo man denkt, hah, da fehlt jetzt nur die Kamera, die kreisend um das paar zirkelt, die Umgebung wird weichgezeichnet und ein Streichorchester aus dem Off spielt Pachelbels Kanon. Der Hintergrund wird dunkel, Feuerwerk steigt auf und zwei Augenpaare strahlen sich an. DAS müsste einen Preis bekommen. Wenn man dann noch einer von den beiden Teilnehmern und Innen ist, dann kann es fast nicht mehr besser werden.
Ihr möget mir also meine temporäre geistige Abwesenheit verzeihen. Ich muss zu einer Preisübergabe.
Was gibt es Schöneres, als zu wissen, dass der keks sein Fitness-Abo erneuert hat und sich wieder in die Höhle der Weichen und Schönen begibt, einerseits um sich zu kräftigen, andererseits um sich an die Schweissbanden der literarischen Trainingskultur zu lehnen? Eben. Mir wurde schon vorgeworfen, ich würde aus rein voyeuristischen Gründen ins Fitness gehen. Das ist konkret falsch. Genauso wenig wie ich in einem Spital wegen der Krankenschwestern arbeite. Genau wie da, weiss ich nämlich, dass in einem Fitnesscenter nicht alle Frauen aussehen wie im Eric Prydz-Video (Ansichtsexemplar (WMV, 6.7MB)). Im übrigen ist dieses Video nicht nur unrealistisch, nein, es ist auch widerlich und sexistisch. Abstossend. Ich kann es völlig nachvollziehen, dass es Frauen gibt, die ihren Partnern das Ansehen dieses Schmutzes verbieten. Als das zum ersten Mal auf VIVA lief, blieb ich wie angewurzelt vorm Fernseher stehen und traute meinen Augen nicht!
Ich konnte meinen Blick nicht abwenden, weil ich dermassen entsetzt war! Entsetzt, dass ich es nicht vom Anfang an gesehen habe. Also ich find’s geil. Genauso wie ich Filme toll finde, in denen UFOs das weisse Haus sprengen und die Welt durch Einspielen von Windows gerettet wird, weil das die Ausserirdischen futsch macht. Tut es uns zwar auch, nur langsamer. Aber zurück zum Thema. Oder fast. Man muss diese Videos als das sehen, was sie sind: Witzig. Man kann sich ja auch zwanghaft über jeden Mist aufregen. Remember? Schlechte Laune ist ein Denkfehler. Als Nachfolge kamen Sekretärinnen, die sich halbnackt auf dem Kopierer räkeln. So what? Wie realistisch ist das? Eben so wenig wie das hier: Leben (MPG, 13.3MB). Also bitte.
Aber gehen wir einen oder zwei Schritte zurück ins Gym. Mir sind Dinge aufgefallen, wo ich finde, da müssten genauere Regeln her, so als DO’s and DON’Ts. Ich will zum Beispiel keine Pyjamahosen sehen. Im Schlafzimmer, warum nicht, da dürfen die aus Seide sein (Frauen in Männerpyjamaoberteilen haben was Scharfes), aber nicht so labberige Frotteesäcke. Näh. Aber auch das Gegenteil, knallenge Leggings sind tabu. Ganz speziell an Männern. Was geht ist: Gut aussehen. Das ist ja mit ein Grund, warum man da hingeht, sich gut fühlen und besser aussehen. Aber das muss man nicht aktiv praktizieren, indem Mann seinen T-Shirt-Ärmel hochrollt um dann im Spiegel seinen Bizeps zu bewundern, wenn er die Gabel der Maschine zurückzieht. Ein Wunder, hat der nicht seinen Oberarm gleich abgeleckt.
Was man auch darf: Sich auf einer Maschine nach der Anstrengung kurz ausruhen. Was man dabei nicht darf: Tot aussehen. Noch weniger: Tot SEIN. Aber die Nuss ist bloss eingepennt. Eine Bitte an die Frauen: Wenn ihr nicht wollt, dass die Männer auf euren Hintern starren, dann kauft keine Trainingshosen mit einem Schriftzug über die Arschbacken. Ich zum Beispiel, fahre gerne mit dem Finger den gelesenen Zeilen entlang, also keine Beschwerden! Dann, in der Umkleide (wo ich jetzt rein aus Männersicht berichte) ist völlig inakzeptabel, wenn die Haare auf dem Rücken länger sind als die auf dem Kopf und der Herr KEINE Glatze hat.
Apropos Länge: Nebenbei muss ich die Damen, welche sich gerne an dunkelhäutigen Männern orientieren, weil sich die ja, so Gerüchte umgehen, durch ein körperliches Merkmal auszeichnen sollen, was… hmm… wie erklär ich das jetzt… Die sollen ein Teil wie ein Pferd haben. Tut mir leid, Ladies, dem ist nicht so. Unrealismus-Fakto wie oben. Und gleich zum Klarstellen, ich geh da nicht nachmessen, aber es gibt Dinge, die sieht man nun mal in einer vorwiegend durch Nackige geprägte Umgebung einer Dusche. Ich weiss jetzt auch, warum der Südlandmacho von Donnerstagabend einen Pferdeschwanz OBEN trägt. Konnte sich wohl keinen Porsche leisten. Aber der Trend zu Frauenferien auf Jamaica wird sicher ungebrochen weitergehen. Was der Typ da in seinem Tage-Buch schreibt ist sowieso alles aus den Fingern gezogen und von der Palme geschüttelt. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Smart viel die cooleren Autos finde als Porsche?
Lernt man neue Leute kennen, lernt man auch neue Wörter. Oder neue Blicke auf alte Begriffe. Ich hätte zum Beispiel ohne Docs Hilfe Milch niemals Tierdrüsensekret (oder so ähnlich) genannt. Und seit einer Woche weiss ich auch dank anderweitiger Hilfe, was Schlürze ist. Schlürze ist die Pampe, die man sich, beziehungsweise meistens frau (obwohl das vielen Männern gut täte), ins Gesicht schlürzt. Das ist nicht das Gleiche wie Schlotz. Schlotz ist das Geräusch, wenn in einem Horrorfilm spontan diverse Körperteile kunstgerecht im Raum verteilt werden. Nicht unbedingt meine bevorzugte Art Film, aber hin und wieder als Inspiration für die nächste Grillparty, warum nicht. Die Psychofilme, die etwas dezenter vorgehen, die nicht ganz so offensichtlich den Horror zu Tage treten lassen, die sind eher meins. Dabei ist es allerdings wichtig, mit wem man sich diese Filme ansieht.
Mit Jungs ist das kein Problem. Frauen hingegen wollen sich festhalten. So richtig. Was es gibt es dann schöneres, als zentimetertiefe Fingernagelfurchen vom Handgelenk zum Ellbogen, natürlich auf der Innenseite des Arms. Na gut, das hatte ich noch nie, aber kann ja alles noch kommen. Meine erste Freundin hat mir nur mal aus Schreck (Action Jackson Eingangssequenz) fast das Handgelenk über der Armlehne gebrochen. DAS ist Action. So wird Kino noch unterhaltsamer. Interessant ist auch, dass man Jungs nie die Handlung erklären muss oder welche Personen da vorkommen. Gestern hatten wir eine diesbezügliche Unterhaltung zum Thema Kontinuität bei Bond-Filmen.
Dazu gehört: Bond, dem nie etwas wirklich weh tut. Coole Gadgets, die Bond nie zurückbringt. Autos, die Bond immer kaputt macht (oder andere). Hübsche Mädels, von denen Bond minimal EINE flach legt. Frauen mit bescheuerten Namen, gegen die Feministinnen seit Anbeginn Sturm laufen. Endkämpfe, bei denen alles zerschossen, zerschlagen oder in die Luft gesprengt wird (ausser Bond). Bösewichte, welche die Weltherrschaft wollen (Warum schickt keiner Bond nach Washington?). Immer die gleiche Handlung. Plus alle paar Jahre die grosse Frage, wer als nächster den Bond mimt. Wir kamen zu keinem Schluss. Es war keiner cool oder britisch genug und sorry, Girlies, Robbie Williams geht nun mal gar nicht. Da würde ich Robin Williams vorziehen.
Ersterer ist wohl auch nur Star geworden um seinen Popability-Faktor zu erhöhen. Damit er Videos drehen kann wie das zu Radio mit den Cheerleaderinnen. Würd ich auch, wenn ich könnte. Andere können dafür zu karibischen Unterwäschefotoshootings und wollen mir danach die Digicam mit den Bildern nicht zeigen. Und wenn es nur zum Beweisen wäre, dass Models auch nur Menschen sind und auch gar nicht so modelig rumlaufen. Schon gar nicht auf der Strasse. Und dort schon gar nicht im Bikini. Das würden sie schon eher am Zürichhorn tun. Und hier zur Erklärung für Ortsunkundige: Das Zürichhorn ist keine spontane körperliche Reaktion männlicher Einheimischer auf Frauen, sondern eine nette Ecke mit Park am Zürichsee, wo sich im Sommer eine Badeecke/Liegewiese befindet und dort passen Bikinis hin.
Irgendwie wollte ich aber eigentlich auf unterschiedliche sprachliche Ansichtsweisen auch noch hinaus, weil nämlich einer meiner Lieblingssongs „Beloved“ auf fransöösisch „aimé“ und auf italienisch „cara“ heisst. So man Google denn trauen kann. Dann wäre Caramel ja geliebter Honig. Ach nein, das ist ja mele. Oder ist das Apfel? Mamma mia! Nein, die kann mir auch nicht helfen, die kann kein Italienisch. Es ist ja schon schlimm genug, dass sich in der deutschen Sprache die Nahrungsmittel von Land zu Land anders nennen, wenn ich dann in der Küche stehe und zuerst vier Wörterbücher brauche, damit ich weiss, welche Zutaten reinkommen und dann ein englischer Freund am Telefon hängt, mir ein Stew-Rezept durchgibt und auch noch mit seltsamen Begriffen um sich wirft, dann ist Schluss. Dann bestelle ich mir eine Pizza. Da wurde das Zubehör mit Tiermagensekret hergestellt. Und sieht aus wie Schlürze.
Wenn sich am Morgen die runde Scheibe der Sonne im Nebel abzuzeichnen beginnt wie die Brust einer Frau, die aus einem Schaumbad steigt, dann ist die Welt schön. Wenn Eiszapfen schillern, golden beleuchtet von den wärmer werdenden Strahlen des Helios, einen feuchten Glanz darauf gezaubert wie auf volle Lippen, frisch von einer Zunge benetzt, dann ist die Welt schön. Wenn an Glasfenstern Schneekristalle in ihrer Perfektion gefangen sind, wie vom zarten Kuss der Kälte eigens hingehaucht, dann ist die Welt schön. Wenn an der Busstation jemand auf den Boden gekotzt hat und alles massiv für die halbe Ewigkeit dort festgefroren ist, dann wird die Welt wieder hässlich. Aber auch lustig auf eine ganz eigene Art und Weise.
In den Nachrichten kam ein Ausschnitt, wie in Sibirien eine Frau eine heisse Tasse Kaffee in die Luft schüttet und alles gefriert, bevor es den Boden erreicht. Spannend. Was, wenn das dem Übergeber an der Bushaltestelle auch passiert wäre. Stünde der Stunden später auch noch dort? Wäre das Kunst? Schönheit? Originell? Ganz bestimmt wäre es ANDERS. Was ein schöner Mensch ist, kann ja auch niemand mit Bestimmtheit sagen, das ist sehr, sehr subjektiv. Worauf jeder von uns abfährt, was alle von uns anmacht, gibt es das? Ich sage: NEIN. Es gibt Menschen, die poppen gerne Heizkörper. Es gibt Menschen, die finden ihren Partner erst dann richtig toll, wenn sie sich ein Lunchpaket mitnehmen müssen, wenn sie ihm/ihr mal kurz den Rücken kratzen gehen. Lange Haare, kurze Haare, Augen in blaugrünbraunschwarzrot, helle Haut, dunkle Haut, gross, klein, natürlich oder implantiert. Jaha! Wenn Salzwasser für Nudeln gut ist, kann es für Brüste nicht schlecht sein.
Bei dieser Comedy-Wissens-Sendung mit Boning und Eligmann wurde der Test gemacht, ob im Flugzeug bei Unterdruck eher ein Silikonkissen, ein Salzwasserkissen oder ein Luftkissen platzt. Es gibt ja genügend Horrorgeschichten von „Schauspielerinnen“ oder „Stars“, denen ihre Investitionen in 80DD um die Ohren geflogen sein sollen. Allerdings kam bei dem Experiment raus, dass es das Luftkissen ist, das tatsächlich eine Veränderung mitgemacht hat. So wäre die Chance also höher, dass betreffenden Damen der Kopf zerploppt als der Balkon. Kann bei solchen Dingern eigentlich, falls es eine mal bis zum schwanger schafft, normal Muttermilch produziert und normal ausgegeben werden? Oder macht das Baby dann so ein Äbääh-Gesicht, weil es salzig schmeckt? Wäre es dann nicht für die Kräftigung des Kindes besser, schon von Anfang an Rinderbrühe einzufüllen? Und was wenn dann doch mal die Mami explodieren sollte im Flugzeug, kann ich dann meinen Kaffee zurückgeben? „Entschuldigen Sie, Frau Fright Attendant, aber ich hab‘ meinen Kaffee SCHWARZ bestellt!“
Apropos Kaffee: Den finden auch andere Menschen anders besser als so oder anders. Ich zum Beispiel tatsächlich schwarz. Ab und an ein Schuss Zucker dazu. Aber niemals Milch. Frauen hingegen tendieren eher zum Milchkaffee oder zum Latte Macchiato, der als Basis einen Espresso hat, was aber die meisten noch nicht mal wissen. „Kaffee ist doch Kaffee“. Wronnng! Nicht überall wo Macchiato drauf steht ist auch Macchiato drin, aber überall wo Latte drin ist, da sind auch abwegige Gedanken nicht weit. Wird von Stossstangenaufklebern jemand geil? Gedankensprung? Möglicherweise nicht, wer denkt, gewinnt. Aber Aufkleber: Heute auf einem Auto stand MEAT IS MURDER. Fleisch ist Mord. Hm. Sollte das heissen MEAT IS MURDERER? Fleisch ist Mörder? Das würde mir schon extrem Angst machen, wenn ich den Kühlschrank öffne und mir springt das Trutenschnitzel an die Gurgel und versucht seine von langer Hand geplante Tat in ebensolche umzusetzen. Wenn jedoch die Filetstücke für das Carpaccio aus dem Gefrierfach kommen, geformt wie Schenkel en miniature und von den zarten Schwaden kondensierender Luft umflossen, dann ist die Welt schön.
Der heutige Tipp des Tages: Gesicht anfeuchten, Lächeln und dann vor die Tür treten. Auf diese Weise lächelt man den ganzen Tag, weil die Gesichtszüge bis zum Haaransatz festgefroren sind. Egal, welcher Depp einem gegenübertritt, man strahlt. Leicht verkniffen, aber so sehen die ganzen gelifteten Schickimickimausis auch aus. Nur geben die Abertausende von £iftingdollar$ aus. Dabei ginge das mit einem Tacker viel billiger. Straffen und TSCHACK. Und es ist reversibel, falls man am Ende doch aussieht wie eine zerknüllte Strumpfhose oder das Ende einer Kalbfleischwurst. Da lobe ich mir doch natürliche Vorgehensweisen zur Erhaltung der Schönheit. Beziehungsweise Versuche, ebensolchige zu erreichen.
Frauen und Männer, die sich pflegen, stehen bei mir in der Kurstabelle weit oben. Gehen lassen kann sich schliesslich jede(r). Es ist ja auch ganz einfach, ohne gleich in die „metro“-Schublade zu gelangen. Bei vielen hilft zum Beispiel schon waschen. Bei anderen sollte ein Peeling dazu. Bei einigen hingegen hilft noch nicht mal mehr Sandstrahlen. Hin und wieder ist es ja auch so, dass im Gesicht (oder sonstwo am Körper) der fortschreitenden Umgestaltung durch Mutter Natur und Vater Zeit kein Einhalt mehr geboten werden kann. Muss auch nicht, denn es gibt wenige Elemente, die sind doch gar nicht so schlimm. Lachfältchen. Warum sollte ich die weghaben wollen? Die zeigen doch, dass ich gerne lache, sprich, Humor habe. Oder dermassen hohl bin, dass ich über jeden Schrott lache.
Sehr unbeliebt sind auch die Fältchen an den Augen, die gemeinhin als Krähenfüsse bezeichnet werden. Erstens haben Krähen keine Füsse, sondern Krallen. Kralle ist eine sprachstammmässige Abwandlung von Koralle und die sind doch sehr schön. Zweitens sind Krähen sehr intelligente Tiere, also gehe ich davon aus, dass besagte Fältchen ein Zeichen von Intelligenz sind. Graue Haare sind auch nur bedingt ein Zeichen von feuchten Wohnungen sondern können ebenso als Zeichen von Phanstasie ausgelegt werden, weil das darunter liegende Gehirn die ganze Farbe für bunte Kopfbilder braucht und entsprechend aus der direkten Umgebung die Koloration annektiert. Ausgenommen bei sehr schlecht geschminkten Frauen. Aber die haben auch keine Phantasie.
Wenn auf einmal der Hunger kommt
Da wäre es doch ganz schön nett
Wenn jemand zügig und ganz prompt
Mit Food am Eingang klopfen tät
Wär ich reiner Pflanzenfresser
Die Arschkart‘ wär mein Eigentum
So hingegen geht’s mir besser
Weil Fleisch steht überall herum
Neulich abends hat’s geläutet
Draussen stand der Pizzabote
Ich stellte fest, wenn abgehäutet
Da hatt‘ er leichte Käsenote
Am Morgen Lust auf Frühstücksspeck
Den Müllmann kurz in Essig tunken
Danach fritier’n und hau ihn weg
Weil er hat doch nach Trash gestunken
Kurz nach Mittag kommt die Post
Da muss man nur den Senf zu geben
Verfeinern mit einem Apfelmost
Nie aus dem Haus, doch Luxusleben
Sollten Gäste mich beglücken
Müsst‘ ich nicht nach Essen äugen
Plaudern, warten mit Entzücken
Schliesslich gibt’s Jehovas Zeugen
Wenn der Griff in den Kühlschrank beim Mitternachtssnack schon leicht verschleiert ist, dann macht das grundsätzlich gar nichts. Wenn aber, und bei wem wäre ein Missgriff besser angebracht, meine Hand durch ein vom Kühlilicht verschrecktes Auge seinen Weg zu etwas a) mit Zwiebeln oder b) nicht mehr Verzehrtauglichem wandert, dann wird es übel. Oder mir. Auf jeden Fall bin ich einmal mehr der Meinung, man könnte an der Rückwand der Toilettenschüssel kleine Fernseher einbauen oder zumindest Kopfhöreranschlüsse am Spülkasten platzieren um die Würgegeräusche durch laute Musik zu übertönen. Bloss besteht da wiederum die Gefahr, dass man sich grad erholt, der Sender spielt Schnappi und schon kotzt man weiter. Aber wenigstens ist man schon am richtigen Ort und reihert nicht im Bus dem Vordermann in die Kapuze (note to self: Hoody nicht im Bus tragen), weil nebenan der Sweety-Furzy-Bienchen-Klingelton abgeht.
Aber als ob das nicht genug wäre, versuchte mich am Dienstag unser Kantinenpersonal um die Ecke zu bringen. Man KANN Pommes statt mit Salz der Behandlung mit einem Mischsalz unterziehen. Plötzlich TUT jemand das auch. Das finde ich dann aber extrem mies. Grade weil unser Büroklo jegliche Annehmlichkeit oder ansehnliche Umgebung vermissen lässt. Es ist ein ziemlich kleiner Raum. Mit einem Fenster. Das im Winter selten benutzt wird. Auch wenn es Menschen gibt, deren Ausdünstungen an jeder Messe über Biowaffen ein Verkaufsrenner wären. Wenn man sich dann erlaubt, gegenüber betreffenden Sti… Vorbenützern einen Hinweis anzubringen, dass Fenster als solche in der Lage sind, geöffnet zu werden, dann bekommt man in der Regel folgende (blöde) Antwort: „Es ist noch nie jemand erstunken, aber schon erfroren“. FALSCH! Es gibt einen Artikel in der Genfer Konvention gegen Giftgas! Gegen Winter nicht. Was sagt uns das?
Ein bisschen an den Arsch frieren kann man ja mal zur Abwechslung. Ausser im Auto, wenn es eingebaute Rosettenheizer hat. Arschwärmer. Backenerhitzer. Beckentemperierer. Das hat was, wenn man bei Minustemperaturen in ein Auto klettert und gleich wird einem warm ums Gemächt. Apropos: Ich muss für meinen MP3-Player eine andere Tasche suchen in der Jacke, jedesmal wenn ich daran was mache sieht das aus, als ob ich. Ehm. Manipulatio Autoeroticus. Aber zurück zu was eigentlich. Warum bin ich heute bloss so banal fixiert? Vielleicht, weil der Tramfahrer heute zu jemandem sagte: „Gehen Sie hinten rein, da ist nicht so eng“. Und liegt es daran, dass mir eine sehr liebe Person gesagt hat, ich hätte teilweise einen Humor, als ob einem ein Elefant ins Gesicht tritt? Guuut. Da weiss man, was man hat.
Auf dem Tisch liegt ein Stapel DVDs, die meine Untermieterin sich ansehen will oder eben angesehen hat. Beim Überfliegen der Titel musste ich doch etwas Lachen, denn das war eine gute Kollektion Girliefilme. Allerdings beendete ich das Lachen doch ziemlich abrupt, schliesslich stammten sämtliche Filme aus meinem DVD-Schrank. Sollte mir das zu denken geben? Aber dann doch lieber die, als Frauenfilme. Damen. Äh, Dramen. Warum ist das so, dass Frauen in jüngeren Jahren unterhaltsame Filme bevorzugen und plötzlich erreichen sie diese unsichtbare Grenze, ab der es Problemfilme sein müssen. Eventuell, falls die Stimmung überkocht, eine Schnulze. Wenn euch zum Heulen ist, dann ab in die Küche. Zwiebeln schneiden. Wie? Wer hat eben gesagt „Machoschwein“? Hm? Ich doch nicht. Freche Sau ja, da stehe ich zu.
Heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit habe ich überlegt, ob ich mich bei allen von mir Verarschten (insbesondere im direkten Umfeld) entschuldigen sollte für das unregelmässige Kakaoschleifen, aber der darauf folgende Vormittag hat mich dann in einer Ansicht bestärkt: Tu ich nicht. Ihr habt mich verdient! Wenn jemand einen schlechten (und alten) Witz über Vibratoren erzählt (zum etwa fünfzehnten Mal, regelmässige Leser und Innen wissen bereist um wen es geht), dann scheue ich ich auch nicht mehr, J-Cup, unseren Mann vom Lande, zu fragen, ob man bei ihnen überhaupt wisse, was ein Vibrator sei. Die Antwort „sowas benutze ich beim Einfahrt betonieren“ erleichtert mir absolut nicht das Drüberwegsehen. Vor allem die bildliche Vorstellung. Dass er dann wohl durch die (echt) weibliche (endlich was Anderes als Kühe und Hühner) Präsenz in seinem Büro dermassen verwirrt ist, dass er die Kaffeemaschine anwirft, aber den Becher daneben stehen lässt, DAS lässt mr gar keine andere Wahl.
Apropos Wahl und Vibrator: Je mehr die Technik fortschreitet, desto mehr hat man die Wahl zwischen verschiedenen Produkten. Käuflich zu erwerben gibt es den Gillette Mach3 Handrasierer für den Mann, mit eingebauter Vibration, um die Barthaare aufzurichten. Dass Geilmachen durch Vibrationen funktioniert, ist ja bekannt, aber so? Seltsame neue Welt. Auch der Fakt, dass man in einem Gebrauchsgegenstand mindestens siebzehn Funktionen unterbringen muss, verwirrt mich etwas. Heisst das Teil eigentlich aus einem bestimmten Grund Mach3? Kann das zum MP3-Player nachgerüstet werden? Oder sind… HAH! Jetzt weiss ich endlich, warum Latte Macchiato bei Frauen so beliebt ist! Vibratoren mit integriertem Milchschäumer! Das passt doch alles zusammen. Ich bleibe allerdings bei meinem Rasierer, dem Vorgängermodell. Mir ist das Aufrichten von Hand irgendwie doch lieber.
Draussen ist es Winter, nach wie vor, und saukalt. Vom visuellen Standpunkt her ist das eine durchaus reizvolle Jahreszeit. Schnee, Eiszapfen, Schneehäschen. Die allerdings sind wiederum temperaturbedingt so dick eingemummelt, dass an dieser Stelle die optischen Schlüsselreize auf ein Minimum reduziert werden, ausser man wäre Rote-Nasen-Fetischist. Da würden auch keine Spitzen-BH’s, sondern Spitzentaschentücher an die Angebete – das Schneenäschen – verschenkt. Hach wie nasenputzig. Trotzdem friere ich. Zur Reduzierung des Kälteeinflusses habe ich mir einen Hoody gekauft. Früher nannte man das noch Kapuzenpulli, aber das ist ja out. Und vorne steht nicht mein Alter drauf, wie ich zuerst fälschlicherweise anmerkte, sondern mein Jahrgang. Das ist zum aktuellen Zeitpunkt ein massiver Unterschied.

Kälte. Frost. Und dann Labello, was eigentlich falsch ist. Es müsste Ilbello heissen. Da es aber an meine Lippen kommt, wäre mir Labella lieber. Aber wenn das nun so heisst, soll es doch. Wenigstens zerspringen meine Lippen nicht und ich bleibe geschmeidig. Was man auch nicht tun sollte: Orallubrikanten austauschen, schliesslich weiss man ja nicht, wo der/die Ausleihende mit ihrem Mund vorher war. Oder ob da nicht gar irgendwo ein Herpessli Simplexli lauert, die gemeine Fieberblase. Eine namentlich nicht näher genannte Person trägt derzeit schmückend eine solchige. Und pappt ununterbrochen Salbe drauf, die sich Minuten später bestimmt in die angelippte Kaffeetasse begibt, aber vielleicht ist das ja ein Sälbchen, welches man auch zur internen Anwendung verwenden kann. Ist der Kaffee dann eigentlich salbungsvoll? Jedenfalls habe ich mich erkundigt, was es denn für ein Aufstrich sei und ich erfuhr, es handle sich um Notfallsalbe. Ich kenne Leute, denen würde ich in sowas ein Ganzkörperbad empfehlen.
 Was anderes. Ohne apropos. Was habe ich eigentlich für einen Ruf, hm? Da bekomme ich von MissTeriös das nebenstehende Bild geschickt mit der Bemerkung „Das wäre doch was für dich“. Warum? Die? Zum Knutschen? Zum drüber schreiben? Oder um in den Laden zu gehen damit, mich suchend in den 2. Stock zu stellen und dann eine Verkäuferin zu fragen, wo ich die kaufen könne? Mach ich denn sowas? Nein. Das möchte ich hiermit klarstellen. Ich bin nicht so einer. Ich frage mich das höchstens, ganz im Stillen. Und dann schaue ich verstohlen durch die Gegend, ob nicht vielleicht doch… Und überhaupt würde ich in dem Laden als einzelner Mann sehr auffallen, denn das meiste dort sind Frauenkleider und Vorzugsweise Unterwäsche. Deshalb leihe ich mir ab und zu eine Freundin beim Einkaufen aus, damit ich dort auch mal hinkomme.
 Was anderes. Ohne apropos. Was habe ich eigentlich für einen Ruf, hm? Da bekomme ich von MissTeriös das nebenstehende Bild geschickt mit der Bemerkung „Das wäre doch was für dich“. Warum? Die? Zum Knutschen? Zum drüber schreiben? Oder um in den Laden zu gehen damit, mich suchend in den 2. Stock zu stellen und dann eine Verkäuferin zu fragen, wo ich die kaufen könne? Mach ich denn sowas? Nein. Das möchte ich hiermit klarstellen. Ich bin nicht so einer. Ich frage mich das höchstens, ganz im Stillen. Und dann schaue ich verstohlen durch die Gegend, ob nicht vielleicht doch… Und überhaupt würde ich in dem Laden als einzelner Mann sehr auffallen, denn das meiste dort sind Frauenkleider und Vorzugsweise Unterwäsche. Deshalb leihe ich mir ab und zu eine Freundin beim Einkaufen aus, damit ich dort auch mal hinkomme.
Beim Einkaufen zum Zwecke der Ernährung frage ich mich auch mal, warum ich dekorative Mandelblättchen, von denen ich vielleicht 50 Stück brauche, um sie als Tüpfchen auf dem hoffentlich nicht als Iieh deklarierten Geköch zu kredenzen. Und was bekomme ich? Minimum 500 Gramm. Das ist bei Mandelblättchen eine verdammte Riesentüte. Eine solchige hat möglicherweise auch eine Mitarbeiterin geraucht, bevor sie (nach einem Gespräch über von Zügen an- oder überfahrene Unachtsame) bemerkte, dass es halt schon schlimm sei „wenn Menschen oder auch Kinder“ verunfallen. Ähm. Bisher dachte ich eigentlich, dass da ein speziöser Zusammenhang bestünde. Möglicherweise nicht. Das würde dann auch erklären, warum es in Rapperswil am Zürichsee einen Kinderzoo gibt. Womit man die wohl füttert?
Haben wir den Skandinaviern eigentlich etwas angetan? Hat doch gereicht, dass die einem die Kindheit versauen mussten durch das hinterhältige Einschleusen von Hüttenfinken in Siebzigerjahrefamilien. Finken nicht als Vögel sondern diese bunten gestrickten Schuh-Socken-Zwitter mit der Aufdieschnauzefall-Sohle. Später kam Björk und um das noch zu toppen wird WAS wieder modern? Lappenkappen! Diese potthässlichen, von irgendwelchen Knäckebrotjunkies handgestrickten Kopferschreckungen, die mit dem Zötzel in der Mitte oben drauf und den Zutzeln links und rechts der Wange nach runter, als ob man vergessen hätte einem Rentier die Backenbärte zu stutzen. Aber es gibt eine gute Methode, das Tragen der erwähnten Arschfellprodukte aus dem Kopf des Trägers zu bläuen. Spontan die beiden Mützenpimmel greifen und nach unten reissen, je einen links und rechts am sich entgegenhebenden Knie vorbei. Der hätte sich unter dem Kniechen-Näschen-Öhrchen-Spiel bestimmt etwas anderes vorgestellt. Warum nur müssen die sich so verbreiten?
Und warum muss plötzlich jeder schwul werden? Wenn das mit den Outings so weitergeht, ist man als Hetero bald die Minderheit. Zur Klarstellung, ich habe nichts gegen… Darf man eigentlich noch „schwul“ sagen? Oder läuft das auch unter Political Correctness und heisst neu „männlich monopolar“? Bruder Homogenus? Katzenallergiker? Egal. Seien wir trendy und nennen es shwool. Nochmal zur Klarstellung: Ich habe nichts gegen Shwoole, im Gegenteil, ich kenne einige und komm prächtig mit ihnen aus. Aber deswegen will ich dem Club nicht gleich beitreten. Oder einen adoptieren. Jedem sein Ding, und wer es will, dem eben auch ein anderes. Aber was ich nicht schnalle ist die totale Vertuntung, die derzeit abgeht. Millionen outen sich und wenn man die mal genauer anschaut, dann erkennt man das Muster.
Zum Beispiel das Muster ihrer Pullover oder Hemden. Denn ECHTE Tucken können sich a) nicht nur selber anziehen, sondern b) auch noch gut. Dann bleiben aber ganz viele, die früher schon am Spielfeldrand standen, weil keiner sie haben wollte und die nie dazu gehörten. Die merken nun, dass Rosa im kommen ist und jeder findet die gut, was liegt also näher, als sich ebenfalls zu outen und voilà ist mann trendy Dandy und ist integriert. Über sexuelle Vergangenheit brauchen sie sich keine Gedanken zu machen, sie hatten ja keine ausser den Erlebnissen mit Papiervorlagen oder den JPG-Schwestern. Aber entweder die SIND es oder sind es NICHT. Männliche Möchtegerns legen dann meist die aus Film und Fernsehen bekannte Affektiertheit an den Tag und denen könnte man dann gut und gern eine handgestrickte Ohrenmütze aufsetzen und… Ihr wisst.
Ein Aufruf an die Heterosis, die gerne auch dabei sein möchten: Lasst die Shwoolen shwool sein und bleibt das, was ihr seid. Nein, nicht allein! Geht raus und sucht euch ein Frauchen, aber nicht per Katalog oder Window Shopping. Nein, auch nicht bei eGay. Frau. Schliesslich kommt auf jeden Topf mal ein Deckelchen. Ist vielleicht ein bisschen verbeult oder einfach hässlich, aber das wird dann schon passen. Dafür könnt ihr so sein, wie ihr immer sein wolltet und müsst euch nicht verstellen. Und wir können aufatmen und wissen, wenn wir beim Coiffeur von einem Mann bedient werden, kommen wir mit einem GUTEN Haarschnitt aus dem Geschäft und wenn uns ein Mann Mode verkauft, dann werden wir darin gut aussehen. Wenn die Armee der Verkappten in diese Homäne eindringt, dann kann ich mich ja gleich wieder von Mama anziehen lassen.