Rein und Raus

Feuchtes, kaltes Wetter und natürlich habe ich nichts Besseres zu tun, als Halsschmerzen zu bekommen. Was mich wohl oder übel zur nächsten Apotheke führt und mich nach entsprechendem Heil- und Wundersamem zu fragen. Auf die Frage, was sie (die Apothekerin) mir (der Patient) denn so empfehlen könne gegen das Problem (der Hals), meinte sie: „Also wir hätten da Lutschtabletten, Spray oder Zäpfchen“. Wie, Zäpfchen? Ich schaute sie an und fragte: „Zäpfchen?“ und sie im besten Plauderton „Ja, ja“. Ich: „Aber geht man da die Angelegenheit nicht vom falschen Ende her an? Mich dünkt, der Weg sei etwas gar weit“. Die Gedanken an armlange Gummihandschuhe und Kuhbesamungen verwarf ich eiligst. Anscheinend war ich der einzige Kunde, dem das bisher aufgefallen war, sie stutzte einen Moment und dann: „Hat eigentlich was, aaaber: Das ist wegen der Wirkstoffe, die ins Blut müssen und im Magen sofort zersetzt werden und deshalb soll das eben anderweitig zugeführt werden“. Gut gelernt. Macht Sinn. Aber ich hab trotzdem den Spray gekauft und habe mich doppelt versichert, dass das lange Röhrchen dran zur Erfüllung seines Zwecks oral eingeführt wird. Bei Fiebermessern, die von verschiedenen Personen verwendet wurden, wusste man ja auch nie so recht, wie die, wo die und so.

Apropos Ärsche: Immer wird über sichtbare Strings hinten oberhalb der nach unten verschobenen Gürtellinie diskutiert. Wäre es nicht angebrachter, über die Menge der Sichtbarkeit zu diskutieren? Dass ein Stück Unterwäsche obenaus rutscht, ist eigentlich normal, seit Calvin dem Kleinen sogar erwünscht, bis es wieder ungewollt und runterg’rollt. Also weg bei den Herren und raus bei den Frauen. Mädchen. Nun ist eine leichte Spur nicht zu verurteilen, ausser, ja ausser der String sieht extrem baumprollig aus oder sonst billig, schlechtqualitafiziert oder löchrig. Oder wenn die Stellen zwischen Unterwäschnichtstoff und Jeansoberkante dermassen weitläufig ist, dass dort je ein Wienerschnitzel (original) platziert werden könnte. Zu viel des Unguten. Aber es könnte schlimmer sein. Wenn nämlich statt zuviel String mit Schnitzel zu viel Arsch mit Ritzel dem Auge des zufälligen Betrachters angetan wird. Mehr Zumut als Anmut. Es sieht grundsätzlich bei keinem toll aus, wenn aber in der Lücke zwischen Hinterbacken und Hose ohne Problem ein Überaschungsei versenkt werden könnte OHNE es zu zerbrechen, dann ist mit Sicherheit zu viel Luft in der Kluft. Da freut es mich schon fast wieder, dass es kühler wird. Vielleicht, ja, vielleicht bleiben uns dann solche Anblicke noch einige Tage mehr erspart. Ich befürchte allerdings, Schluchtenträger sind kälteresistent. Aber zum Erschrecken könnte ich ja einfach mal reinsprayen.

Aktuell im Ohr: Sophie Ellis-Bextor – If You Go