Das "Tage"-Buch historisch und hysterisch
Die ollen Krümel von früher
Wie es aussieht muss das Tage-Buch eures Vertrauens einmal mehr aufklärerisch tätig sein. Dabei geht es nicht darum, zu erklären, dass das weisse Zeug auf dem Kuchen NICHT Zuckererguss genannt wird, auch wenn es so aussieht, sondern wie es sich mit den verschiedenen Praktiken verhält, die einige Menschen beim Sex ausüben. Also zumindest diejenigen, die Sex haben. Werde aber trotzdem als Aussenstehender (kein blödes Grinsen jetzt) versuchen, euch das nötige Wissen zu vermitteln, um in allfälligen Diskussionen oder zwielichtigen Situationen nicht mit heruntergelassenen Hosen dazustehen. Oder eben grade. Was für euch vielleicht einen dummen Nebeneffekt hat, nämlich dass ihr beim Knattern an kekse denkt. Aber es soll ja auch schlimmere Fetische geben als das.
Französisch: Die Sprache der Liebe, wie es so schön poetisch heisst. Dabei ist Sprache in unserem Sinne nicht alles, was man mit dem Mund anstellt, aber im Grunde geht es schon um Zungenfertigkeit. Französisch SPRECHEN lernen ist schwierig, die haben da ganz seltsame Regeln und Fälle, aber fälschlicherweise wird angenommen, dass französisch NICHT SPRECHEN sei doch ganz einfach. Falsch. Das kann durchaus ins Auge gehen, wenn da nicht aufgepasst wird. Gilt heutzutage bei uns nicht mehr als m-oralisch verwerflich, wird aber in wenigen US-Staaten noch auf Anzeige hin angeklagt.
Griechisch: Schon zu Zeiten der alten Olympioniken erfunden und seitdem Verkaufsgarant für Gleitmittelchen. Damals rieben sich die Griechen ein mit Öl um auch zu riechen, doch auch zum flutschen und zusammen durch den Ring zu rutschen. Die Ringer nämlich verhinderten damit einerseits, dass ihr Gegner sie zu fest in den Griff bekam, gleichzeitig entdeckten sie aber (Frauen waren vor Ort verboten), dass Öl nicht nur die Bewegung innerhalb EINES Ringes erleichtert.
Spanisch: Etwas weniger bekannt, oftmals auch anders benannt, ist die spanische Variante in den hügeligeren Regionen entstanden. Spanier sind durchwegs sehr stolze und eifersüchtige Zeitgenossen, die allerdings wohl lieber bei Stieren richtig zustechen und zuhause lieber etwas weicheres und runderes bevorzugen. Vielleicht liegt es auch an einer frühkindlichen Mutterbrustfixierung, warum sie später dort hin zurück kehren, möglich aber auch, dass deswegen der Cafe con Leche eher verbreitet ist. Was weiss denn ich, ich bin so selten in Spanien.
Italienisch: Spielt sich in ähnlichen Regionen ab wie spanisch, sprich geografisch auf einem ähnlichen Breitengrad. Um jetzt allerdings eine Körperzone zu simulieren, die eher an das erinnert, wo sie möglicherweise nicht hindürfen, verwendeten die Erfinder dieser Variante eine naturgemäss bewaldete Gegend. Eventuell wollten sie ja eigentlich auch spanisch, aber konnten sich mangels Höhenkurven dort nicht verwirklichen, wobei sie mit einem Achsel-zucken eben dorthin abwanderten.
Schwedisch: Wir kennen das von IKEA, alles muss man selber machen. Wie beim Möbelschrauben allerdings auch, wird hier eine zweite Person zu Hilfe genommen. So kann immer einer das Werkzeug halten und der andere schaut in die Gebrauchanleitung oder kann sagen, wie es geht.
Deutsch: Hier ist es eigentlich möglich, jegliche Spielart zu betreiben, solange nur bei jeder Gelegenheit gemeckert wird. Im Puff zum Beispiel „Was das wieder kostet!“ oder zuhause „Unsere Wirtschaft steht, nur deiner nicht!“. Bei geringen Ausmassen primärer oder sekundärer Organe kann man sogar auf den Klassiker aus den frühen Jahren zurückgreifen: „Hach! Wir haben ja nichts!“
Schweizerisch: Man sitzt gemütlich beisammen und irgendwann stochert man wie beim Fondue zwar ausdauernd aber lustlos im Becken rum. Dirty Talk in Schweizer Betten besteht in den meisten Fällen aus potenten Währungen und Designermarken.
Amerikanisch: Die US-Version an sich ist die SM-Variante, da Sex nicht erlaubt ist im Gegensatz zu Gewalt, also schlägt man sich gegenseitig aufs Maul und daneben sitzt ein Talkmaster mit einem Beeper, falls jemand in der Hitze der Geilheit ein schlimmes Wort sagt.