Schocko am Morgen

Gestern Abend war Besuch bei Marco Rima angesagt. Genial gewesen, habe immer noch eine halbe Kiefersperre und Seitenstechen vom Lachen. Da sowieso die Hälfte schon wehtut, kann ich mir auch ein neues Produkt zu Gemüte führen, 135mg Koffein auf 250 Milliliter, Néscafe Xpress, Variante Choco. Im Kühlschrank steht noch eine Ausgabe White, aber wenn schon Zuckerschock auf fast nüchternen Magen, dann richtig. Dose auf und vorsichtig hinein linsen ergibt die Ansicht von etwas Bräunlichem. Flüssig. Riecht wie der in Sommerlagern mit Wasser angepanschte Kakao, nasal quergelagert mit einem Hauch synthetischem Kaffeeduft. Vielerbrechend. Einen kräftigen Schluck später bestätigt sich die synthetische Vermutung. Bisher stelle ich so gut wie keinen Abgang fest, aber ein leicht milchigpappiges Gefühl auf der Zunge. Auf der Dose steht „Qualität schafft Vertrauen“, allerdings wird meines in Néstle soeben ganz leicht erschüttert, nicht gerührt.

Schokomilch. Angereicherte Schokomilch, allerdings mit weniger Milch und weniger Schoko, dafür dickwässriger und.. nein, ich spür den Kaffee nicht. Zumindest geschmacklich kommt der nicht wirklich rüber, so muss sich ein Caffé Latte anschmecken, der von Kaffee ja eigentlich nur die Namensanleihen besitzt. Als vorgestern neben mir eine FRAU einen Kaffee SCHWARZ bestellte, ich hätte sie fast umarmt. Mir ist die Zielgruppe dieses Getränks nicht ganz geläufig. Kaffeeliebhaber können es nicht sein, also gehe ich mal davon aus, es sind Koffeinjunkies. Insofern hoffe ich auf den Flash, der demnächst auftreten sollte. Schliesslich wirkt Kaffee zeitverzögert, habe ich gelernt. Also werde ich die Restdose mutig in mich entleeren und der Dinge harren, die da kommen könnten. Abgesehen von dem schrägen Nachgeschmack. Liegt möglicherweise daran, dass Kaffee aus Dosen einfach eine Abwehrhaltung auslöst. Wein trinkt man auch nicht aus Pappbechern. Zumindest nicht ausserhalb Deutschlands. Also ich warte dann mal.

Aktuell im Ohr: Spirit Corpse – Weeping A Lake Of Blood