All bound for Mu Mu Land

In the Year of our Lord, 992
The Justified Ancients of Mu Mu set sail in their Longboats
On a Voyage to rediscover the Lost Continent

After many Months, on perilous, stormy Seas
Their Search was fruitless
Just when all seemed lost
They discovered: AMERICA!

The Music you are about to experience
Is a Celebration of the onethousandst Anniversary
Of their Founding of this great Nation

In Zeiten wo die Musikindustrie versucht uns Musikkonsumenten in Zwangsjacken zu stecken und verhindert, dass man seltene Sachen wenigstens im Internet bekommt, weil sie zu knausrig sind, etwas auf CD zu pressen, da erinnert ich mich gern zurück an die bösen Buben aus England, die Ende80, Anfang90 gezeigt haben, wie man die Industrie aushebeln kann. Da haben nämlich zwei Masterminds namens Cauty und Drummond ein Buch geschrieben namens „Das Handbuch“. Darin eine Anleitung, wie man einen Hit aufbaut, produziert, verkauft und auf Platz 1 der englischen Charts bringt (ohne Casting und Merchandising à la Brö’süs oder den Nou Äintschels und Konsorten). Die Theorie haben sie auch praktisch umgesetzt und haben unter dem Namen „The Timelords“ mit dem Titel „Doctorin‘ the Tardis“ einen Smasher auf Platz 1 gesetzt. Aus dem Nichts und mit extrem wenig Investitionen. Überhaupt waren die beidne und ihre Kumepls nicht untätig und haben auch ständig unter verschiedensten Namen Platten veröffentlicht und in die Charts gestellt. Beispiele ausser den Timelords: The Jams, The Justified Ancients of Mu Mu, (irgendwas)2000 und last but not least: the K.L.F.
Das war auch das Projekt mit dem meisten Erfolg, schoben sie doch nebenbei eine gealterte Country-Diva namens Tammy Winette wieder auf die Frontplätze der Charts und verkauften durch Unterstützung ziemlich abgefahrener Videos stapelweise Platten. Das Album „The White Room“ habe ich nachweislich in vier ziemlich unterschiedlichen Versionen gesehen. Die EP MU-MU gab es als Europa-Version und als Japan-Ausgabe, die doppelt so lang war und ich NICHT habe, was mich heute noch ärgert. Überraschend gaben sie dann bekannt, sie würden sich auflösen, gaben ein ziemlich wildes Abschiedskonzert (bei dem sich angeblich tote Schafe auf der Bühne befanden und mit einer als Krücke getarntem Maschinengewehr rumgeballert wurde, tja, Engländer SIND etwas exzentrischer…) und gaben bekannt, sie würden sich erst wieder zusammenfinden, wenn der Weltfrieden eintritt. Aber sie konnten es nicht lassen und haben zu einer Zeit, als in Israel die Weichen in Richtung Frieden gestellt wurden (heute sieht man, dass das wohl etwas verfrüht war), eine SIngle veröffentlicht, zusammen mit dem Chor der Roten Armee: Die Coverversion von Doris Day’s „Che sara“ (!), aber freundlicherweise NUR in Israel (!). Wenn jemand das Stück hat, BITTE (!) her damit. Als MP3, weil es ja keine Plattenfirma gibt, die sowas hier re-releast.
Auch über weiter Infos über den Verbleib der beiden Herren oder Projekte unter wilden, absurden Namen wäre ich sehr erfreut. Danke.

Dazu im Ohr: K.L.F. – America: What Time is Love (uncensored)

2 Comments on “All bound for Mu Mu Land

  1. öah, wie nett :) Die zwei Herren sind mir auch noch im Hirn irgendwo hängen geblieben. Sehr interessante, eigenwillige Leute sag ich da nur. "Das Handbuch" auch mal vor ca 3 Jahren gekauft…ehh….und grad mal vor ca. 3 Wochen das erste mal gelesen *gg*…..so…..jetzt brauch ich en frischen Kaffee hier….