Neulich im Laden

Was man so alles antrifft in den Läden. Die seltsamsten Typen und -innen kreuchen einem da über den Weg. So denn auch kürzlich beim samstäglichen Guerilla-Shopping, das ich glücklicherweise überaus entspannt und locker angehen kann, weil ich nicht viel brauche und mich zwischen den Regalen eigentlich lieber dem Beobachten der kuriosen Gestalten widme. Ausbeute vom letzten Mal:

  • Der Mac-User: Hält sich selbst und seinen getunten Plastikbecher für das obere Ende der Computer-Hierarchie. Protzt immer, was man doch nicht alles für coole Sachen machen kann, kann das leider nur niemandem beweisen, weil sein Kram zu nichts kompatibel ist und zu einem Sülzkopf keiner nach Hause geht. Läuft in Läden prinzipiell in den Hammer, weil sogar der Wunsch nach einem simplen Verbindungskabel zu einer trivialen Digi-Videocam bemitleidende Blicke nach sich zieht plus dem Hinweis, er müsse halt in diesen ganz speziellen Laden, der da irgendwo liegt, wo die Karte noch schwarze Flecken aufweist.
  • Die CD-Laden-Tussi: Arbeitet dort, weil sie vor ihren Freundinnen mit einem Job protzen will, kennt aber ausser den Songs aus den letzten drei Charts und sämtlicher Boygroups NICHTS. Sortiert Simple Minds unter M ein und Chemical Brothers unter T, weil ein „the“ vorne dran steht. Etwa zehn Bands werden unter dem Album- statt dem Bandnamen abgelegt. Aber vielleicht ist das auch nur, weil man mit frisch lackierten Nägeln nicht so richtig die CD’s durchblättern kann.
  • Der Gemüse- oder Früchteknutscher: Will ein bestimmtes Obst oder ein bestimmtes Gemüse kaufen und prüft dann alle durch stupsen oder kneifen auf ihre Druckfestigkeit. Und zwar wirklich ALLE. Holt sich wahrscheinlich beim Melonen oder Grapefruits befummeln den Ausgleich zu fehlendem menschlichen Kontakt. Ist nicht ganz so schlimm, dieser Typ. Eigentlich. Und ich mag nun halt meine Kiwis lieber, wenn sie noch fest sind…
  • Der Kotletten-Träger: Also ich meine jetzt nicht die Teile aus Fleisch, das sind Kotletts. Ich meine die Verlängerungen des Kopfbewuchses, die sich vor den Ohren nach unten ziehen und bei diesen Zeitgenossen stehen gelassen werden, um sich dort dann so halbgekraust auf der Backe zu bauschen. Sieht dann je nachdem aus wie Schambehaarung im Gesicht und wirkt so unvorteilhaft wie braune Cord-Anzüge aus den Siebzigern, wo beides auch hingehört. Fehlt nur noch ein gehäkelter Toilettenpapierüberzieher auf dem Kopf.

Ich werde weiter die Augen offenhalten. Ob ich will oder nicht.

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One Comment on “Neulich im Laden

  1. also, den Mac Nutzer hast du ja wunderbar getroffen, zumal ich mit einem dieser Sorte letzlich noch genau die obengenannte Diskussion geführt habe, sie wie beschrieben abgelaufen ist, und ich ihn NICHT zu Hause besuchen wollte *g*