Das "Tage"-Buch historisch und hysterisch
Die ollen Krümel von früher
Ich hab ja mal gesagt, dass man über nichts urteilen sollte, was man nicht selber mal ausprobiert hat. Das kann sich auf jeden Bereich des Lebens anwenden lassen, wobei natürlich die Geschmäcker des Individuums immer mit berücksichtigt werden sollten. Aber man ist ja offen. Bungeejumping zum Beispiel ist zwar nett, aber das Preis-/Leistungsverhältnis ist der totale Witz, denn bevor man überhaupt gerafft hat, was passiert, fitzeln einen die Typen schon wieder vom Gummi ab. Da lohnt sich die Ausgabe nicht wirklich. Ausser vielleicht beim dritten oder vierten Mal, wenn man in etwa weiss, was einen erwartet und man sich auf das wirkliche Feeling konzentrieren kann. Beim Fallschirmspringen hingegen liegt das schon etwas praktischer. Ist zwar etwas teurer, dafür ist man länger unterwegs und man fühlt sich nicht wie ein Jo-Jo. Hab das mal auf einer Insel vor Australien gemacht, zu Weihnachten. Da guckst du aus dem Flugzeug und weit unten ist so ein kleiner Fleck im Wasser, den man dann treffen muss. Natürlich kann man theoretisch auch im Wasser landen, allerdings war dort immer die Gefahr, einen der Wasserskifahrer zu erschlagen. Mit dem Fallschirm dann an Land zu kommen wäre wahrscheinlich nicht ganz einfach gewesen, dafür überaus ergiebig für die Küche, schliesslich hätt man ja ein integriertes Fischernetz am Rücken gehabt. Es gibt noch andere Lebensbereiche wo man ganz lustige Sachen ausprobieren kann, aber das wär für diese Stelle hier ETWAS indiskret. Wenn ihr wisst, was ich meine…
Wovon ich euch aber abraten kann, sind Magensonden. Besonders diejenigen, die 24 Stunden drinbleiben müssen. Da steckt nämlich eine kleine Tücke dahinter, denn man geht nicht wie sonst wenn man zum Magen will durch den mund, sondern durch die Nase. Einfach weil das viel lustiger ist. Wer in Anatomie halbwegs aufgepasst hat, weiss, dass sich Luft- und Speiseröhre kreuzen und eigentlich gegeneinander abgedichtet sind. Mit so einem Kabel runter nicht mehr. Wenn man isst, trinkt, redet oder einfach sich überhaupt bewegt, dann scheuert das Zeugs in der Nase und im Hals. Das ist nach spätestens einer Stunde gar nicht mehr so lustig, dazu sieht es auch noch bescheuert uas, denn das Kabel geht an ein tragbares Aufzeichnungsgerät, das man sich umhängen muss. In der heutigen Zeit der Mikroelektronik könnte man ja meinen, das Ding wäre KLEIN. Falsch gemeint. Es hat die Ausmasse eines 60er-Jahre-Kofferradios und auch etwa dessen Gewicht. Wer noch nie von fremden Leuten blöd angegafft wurde, hier ist die Möglichkeit das nachzuholen. Also wenn ich zukünftig schon was ausprobieren will, dann lieber zehnmal von einem Kran hüpfen. Hmmm… was ich wohl wirklich als Nächstes teste? Ach ja, eine Magenoperation. Das wollte ich auch schon immer mal haben, alles andere kriegt man in jedem Laden nachgeworfen. Ich werd euch mal erzählen, was da so alles gemacht wird, sobald die Narkose weg ist. Nur für den Fall, dass ihr euch das auch mal vornehmen wollt. Ich mach auch eine Punktewertung…
… mit dem ding in der nase und dazu einem kleinen roten lämpchen am ohr könntest du glatt auf der nächsten STAR-TREK-Convention auftreten…